Die 10 Top-Tech-Trends 2021

Wie die digitale Transformation unser Leben zukünftig gestalten wird

2020 erfolgte ein gewaltiger digitaler Wandel als Reaktion auf die COVID-19-Krise. Die Pandemie hat uns verdeutlicht, dass Technologie durchaus Gutes vorantreiben kann und muss.

Angefangen mit der Entwicklung und Verteilung von lebensrettenden Impfstoffen, über die Unterstützung von Unternehmen bei der Umstellung auf Remote Working, bis hin zur Bekämpfung des Klimawandels und der Steigerung sozialer Gerechtigkeit mithilfe von Online-Lernangeboten, ist die zentrale Rolle von Technologie deutlich geworden.

Auch wenn ich die Zukunft nicht voraussehen kann, so ist doch zu Beginn des Jahres 2021 eines sicher: Technologie wird die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, weiter verändern und das Tempo wird weiter zunehmen.

Hier folgen die zehn wichtigsten Tech-Trends, die meines Erachtens das vor uns liegende Jahr prägen werden:

#1: Der digitale Arbeitsplatz wird weiterhin bestehen bleiben

Die schnelle Einführung von Tools für die virtuelle Zusammenarbeit als Reaktion auf Lockdown und Social Distancing hat es Unternehmen ermöglicht, auch weiterhin ihre Kunden zu betreuen und Geschäftsbeziehungen zu pflegen. Bei KPMG haben wir Microsoft Teams für mehr als 260.000 Mitarbeiter, also in der gesamten Organisation, zwei Jahre früher als geplant eingeführt und seit März letzten Jahres fast 300 Millionen virtuelle Meetings abgehalten. Die Veränderung der Mitarbeiterbedürfnisse sowie ein rückläufiger Bedarf an Bürofläche werden hybride Teams zur Regel machen. Da ständig neue Funktionalitäten hinzukommen, müssen Unternehmen in der Lage sein, den digitalen Arbeitsplatz in einem neuen Tempo weiterzuentwickeln und ihren Mitarbeitern stets die modernste User Experience zu bieten.

#2: Die Cloud-Transformation wird beschleunigt

Ein wesentlicher Teil unseres Lebens hat sich in das Internet verlagert. Die Zunahme der Remotearbeit, der explodierende E-Commerce und das grenzenlose Streaming haben die Akzeptanz und den Einsatz von Cloud-Infrastrukturen vorangetrieben und zu zweistelligen Wachstumsraten geführt. Obwohl sich viele Unternehmen noch im Anfangsstadium dieser Transformation befinden, wird die zunehmende Digitalisierung den Übergang zu Cloud-Infrastrukturen beschleunigen und Unternehmen dabei helfen, ihre Produktivität und Effizienz zu steigern und Innovationen in großem Umfang und mit hoher Geschwindigkeit umzusetzen.

#3: Cyber Security hat weiterhin höchste Priorität

Betrügerische E-Mails und Textnachrichten häufen sich in der Regel nach Weltereignissen. Leider stellt diesbezüglich auch COVID-19 keine Ausnahme dar: Die Harvey Nash/KPMG CIO Umfrage 2020 zeigt, dass 41 Prozent der Unternehmen vermehrt Vorfälle verzeichnet haben, insbesondere durch Spear-Phishing- und Malware-Angriffe, die auf Mitarbeiter im Homeoffice abzielen. Die Sicherung der digitalen Infrastruktur in Unternehmensnetzwerken hat weiterhin oberste Priorität und geht einher mit der Aufklärung der Belegschaft über Cyber Risiken.

#4: Unternehmen kultivieren ihre Allianzpartnerschaften

Bei einer Pandemie kommen Sie mit unilateralen Maßnahmen nicht weit. Das Gleiche gilt für sämtliche großen Herausforderungen, die – einfach gesagt – gemeinsam besser gelöst werden. KPMG hat ein starkes Netzwerk von Allianzen mit einigen der weltweit führenden Technologie-, Daten- und Dienstleistungsunternehmen aufgebaut. Jens Rassloff, Global Head of Strategic Relations & Investments bei KPMG, stellt einige der beeindruckenden Projekte vor. KPMG-Experten arbeiten mit unseren Allianzpartnern, Kunden und dem öffentlichen Sektor zusammen. Wie KPMG haben zahlreiche Unternehmen ihre Ökosysteme als entscheidenden Erfolgsfaktor erkannt und wollen diesen ausbauen.

 #5: Die Demokratisierung der Technologie wird zu „Citizen Developers“ führen

Die Anforderungen der digitalen Transformation übersteigen zentrale IT-Ressourcen und der Mangel an professionellen Entwicklern (Developers) verstärkt sich zunehmend. Innovative sowie intuitive Low-Code/No-Code-Entwicklungsplattformen ermöglichen es den fachlichen Mitarbeitern aus sämtlichen Bereichen eines Unternehmens, selber Anwendungen zu erstellen, Unternehmensprozesse zu optimieren sowie die Kundenbindung schnell und kostenwirksam zu intensivieren, wodurch eine tatsächliche Demokratisierung von Technologie erfolgt und die Transformationslücke geschlossen wird.

#6: Intelligente Automatisierung (IA) und Künstliche Intelligenz (KI) werden im großen Umfang eingesetzt

Überall um uns herum nehmen wir eine rasante Automatisierung und Digitalisierung wahr, die durch fortschrittliche, auf künstlicher Intelligenz basierenden Maschinen ermöglicht werden. Chatbots zum Beispiel werden in Geschäftsprozesse integriert und führen auf Grundlage von Daten und maschinellem Lernen Aufgaben aus, sodass sich die Mitarbeiter auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren können. Da die zugrunde liegenden Technologien über die Cloud immer leichter zugänglich werden, bewegen sich intelligente Automatisierung und künstliche Intelligenz von der experimentellen Phase hin zum Einsatz im großen Maßstab. Dies spiegelt sich in der Zunahme an Gesprächen über Ethikfragen, Regulierung, Aufsicht und weitere damit verbundene neue Themen wider.

#7: Technologie als Treiber für Nachhaltigkeit

Der KPMG 2020 CEO Outlook  zeigt, dass Führungskräfte ESG-Themen nicht nur als globale Herausforderung oder regulatorische Angelegenheit verstehen, sondern als Chance, ihr Unternehmen so umzugestalten, dass eine nachhaltige Wirtschaft gefördert, Wettbewerbsvorteile geschaffen, mehr Einfluss auf Käuferentscheidungen genommen und Fachkräfte gewonnen werden können. 71 Prozent der Befragten gaben an, dass sie an den während der Pandemie erreichten Errungenschaften in Bezug auf den Klimawandel festhalten wollen. Technologie fungiert diesbezüglich als ein Katalysator, denn Technologie ermöglicht die Analyse und Prognose unserer Einwirkung auf die Umwelt. Sie schafft Transparenz und trägt zu Effizienzsteigerungen innerhalb unserer Wertschöpfungskette bei. Außerdem optimiert sie Prozesse und Systeme, um Abfälle zu reduzieren, Energie zu sparen und unser tägliches Verhalten zum Positiven zu verändern.

#8: Eine vernetzte Gesundheitsversorgung

COVID-19 ist zu einem Impulsgeber für längst überfällige Veränderungen im Gesundheitswesen geworden. Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt haben digitale Technologien genutzt, um die Versorgung über neue Kanäle bereitzustellen und die Überwachung der Viruserkrankungen und die Nachverfolgung von Kontakten zu ermöglichen. In dieser “New Reality“ wird eine weitere digitale Transformation erforderlich sein, um widerstandsfähigere und vernetzte Gesundheitssysteme zu schaffen, die eine patientenorientierte, ganzheitliche Versorgung ermöglichen, eine fundierte Entscheidungsfindung der Ärzte unterstützen und Innovationen fördern, einschließlich der Fortschritte bei operativen und unterstützenden Funktionen.

#9: Lebenslanges Lernen

Ein 12-Jähriger erzählte mir vor Kurzem, dass er „gelangweilt vom Onlineunterricht“ sei. Nun, da habe ich schlechte Nachrichten für ihn. E-Learning wird nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene weiter Bestand haben. Zwar wird sich die Art der Bereitstellung des Lernangebots verändern, weg vom (virtuellen) Klassenzimmer hin zu einem kontinuierlichen, selbstbestimmten Lernmodell mit komprimierten, individualisierten Lerneinheiten (sogenannten Knowledge Nuggets), die in Abläufe integriert und kontextbezogen angeboten werden. So unterstützen wir z.B. unsere KPMG-Auditexperten mit kontextbezogenen Guidances, die in unseren KPMG-Clara-Workflow eingebettet sind, um sowohl kontinuierliches als auch Echtzeitlernen zu ermöglichen.

#10: Vertrauen steht im Mittelpunkt

Mit dem Ausbruch von COVID-19 haben Unternehmen im Rekordtempo neue Technologien eingeführt. In vielen Fällen waren diese Softwareeinführungen erfolgreich und konnten zur Bewältigung der Herausforderungen der Pandemie beitragen. Gleichzeitig haben sie aber auch häufig bestehende Bedenken in Bezug auf Vertrauen verstärkt und vermehrt Fragen zu Cybersicherheit und Risikomanagementpraktiken aufgeworfen. Für einen langfristigen Erfolg sollten Unternehmen Vertrauen, Technologie und Governance in die Organisationsstrukturen und die ganzheitliche Unternehmensstrategie integrieren.

Auch ohne Blick in die Glaskugel ist deutlich festzustellen, dass die digitale Transformation und deren Umsetzung nicht mehr nur optional sind – sie sind für den Geschäftsbetrieb unbedingt erforderlich und können den entscheidenden Unterschied zwischen einer erfolgreichen Zukunft und dem Scheitern eines Unternehmens ausmachen.

Aus der COVID-19-Krise hat sich für Technologie eine neue Sinnhaftigkeit ergeben. Dabei verfügt sie über das Potenzial, wichtige soziale, ökologische und ökonomische Sachverhalte zum Guten zu wenden und unser Leben sicherer, gesünder, nachhaltiger und glücklicher zu gestalten. Es liegt jetzt an uns allen, dafür zu sorgen, dass alle gleichermaßen von diesem technologischen Fortschritt profitieren und dass wir der digitalen Spaltung der Gesellschaft erfolgreich entgegenwirken.

 

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Warum sollten Unternehmen das Thema Innovation aktiv steuern? Reicht es nicht, sich organisch weiterzuentwickeln oder Erneuerung gar dem Zufall zu überlassen? Heute, wo Unternehmen sich immer schneller digital transformieren müssen, lautet die Antwort ganz klar: Nein.

Der Sog neuer Technologien, Trends und Kundenbedürfnisse ist so stark, dass sich ihm keine Branche entziehen kann. Was heute noch Erfolg verspricht, ist morgen schon Geschichte. Die fortschreitende Digitalisierung führt zu einem fundamentalen Wandel in der Finanzbranche und stellt ganze Geschäftsmodelle infrage. Und auch das Kundenverhalten hat sich deutlich verändert. Die Art, wie Leistungen von Banken und Versicherungen wahrgenommen und bewertet werden, befindet sich im Umbruch.

Um ihren Erfolg zu sichern, müssen sich Finanzdienstleister deshalb in immer kürzeren Zeiträumen kontinuierlich neu erfinden. Einen so wichtigen Vorgang kann man nicht dem Zufall überlassen. Man sollte ihn vielmehr bewusst steuern.

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