Drei Grundbausteine für eine ganzheitliche IT-Architektur

Wie man ein holistisches IT-Architekturmanagement aufbaut

Die regulatorischen Anforderungen an die Finanzinstitute steigen und Bedürfnisse, Einkaufs- und Bezahlverhalten der Kundschaft verändern sich im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung. Darauf haben die Finanzhäuser weltweit in ihren IT-Architekturen zu reagieren: Sie befinden sich seit einigen Jahren in einem kontinuierlichen Wandlungsprozess.

Diesen zu steuern sowie agil und innerhalb kürzester Zeit in den IT-Strukturen abzubilden, ist eine der größten Herausforderungen für die CIOs. In vielen Unternehmen verursachen die über Jahrzehnte gewachsenen heterogenen Systemlandschaften mit zahlreichen Insellösungen erheblichen Aufwand und führen zu einem komplexen, kostenintensiven Betrieb. Auch dies verlangt nach Optimierung.

IT-Architektur beruht auf integrierter Strategie

In dem eben beschriebenen Umfeld und in Zeiten kurzer Innovationszyklen ist es essenziell, Veränderungen strukturiert umsetzen und die IT systematisch weiterentwickeln zu können. Dafür benötigen Unternehmen ein Architekturmanagement, das in der Lage ist, für die strategische Ausrichtung der IT die entsprechenden Architekturstandards zu definieren und konsequent durchzusetzen.

Ein ganzheitliches IT-Architekturmanagement basiert auf den folgenden drei Grundelementen:

1. Ein integrierter Strategieentwicklungsprozess

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Synchronisation und Integration von Geschäfts- und IT-Strategie. Letztere ist bei der Entwicklung der Geschäftsstrategie mitzudenken und umgekehrt ist die IT-Strategie klar an den strategischen Geschäftszielen auszurichten, da diese mithilfe der IT operationalisiert werden.

Aus diesem Synchronisationsprozess lassen sich anschließend die „Leitplanken“ ableiten, die den zwingend einzuhaltenden Rahmen jeder IT-Architektur-Initiative bilden. Diese Grundsätze reichen von der Auswahl zulässiger Betriebs- und Datenbanksysteme über die Festlegung von Standards bei der Infrastruktur und dem Netzwerk bis zu Richtlinien hinsichtlich Entwicklung, Design und Modellierung.

2. Einführung eines Anforderungsmanagements

Wichtig ist, Transparenz für alle Beteiligten zu schaffen. Das gelingt mit einer strukturierten Erfassung, Klärung und Bewertung fachlicher Anforderungen. Dass diese in Einklang mit der IT-Strategie und den Architektur-Grundsätzen stehen, stellt ein Anforderungsmanagement sicher. Es achtet zudem darauf, dass ein agiler Prozess erreicht bzw. erhalten wird. Ein gutes Anforderungsmanagement kann außerdem dazu beitragen, dass die IT systematisch als Enabler der Geschäftsbereiche verstanden wird.

3. Konkrete Architektur-Initiativen

Vor Beginn solcher Initiativen ist es unerlässlich, dass Klarheit über den Status quo herrscht, also über den Reifegrad der IT, das Zielbild und den Weg dorthin. Auf dieser Basis lassen sich dann Handlungsempfehlungen formulieren, die in eine Architektur-Roadmap münden. Bewährt hat es sich dabei, konkrete Einzelmaßnahmen abzuleiten und sie unter Kosten- und Nutzenaspekten zu bewerten. So lassen sich die Maßnahmen priorisieren und in die Umsetzungsplanung einordnen.

Drei wesentliche Empfehlungen

Daraus leiten sich folgende Empfehlungen ab:

·        „Nichts ist so beständig wie der Wandel“: Die Branche der Finanzdienstleister ist extrem  dynamisch – ein integriertes Architekturmanagement bietet eine solide Entscheidungsbasis für notwendige Veränderungen der IT.

·        „Toolgläubigkeit hilft nicht weiter“: Statt eines Systems zum Architekturmanagement sollten geeignete Steuerungs- und Veränderungsprozesse aufgesetzt werden, welche die strategischen Aspekte, die Anforderungen und die Roadmap für die Weiterentwicklung der IT-Architektur sinnvoll miteinander verzahnen.

·        „Think big – start small“: Häufig nehmen Architekturprojekte enorme Dimensionen an. Hilfreicher ist es, durch kleinere, wirksame Maßnahmen Handlungsspielräume in der Architekturgestaltung zu gewinnen. Dadurch entsteht für den weiteren Umbau eine steuerbare Roadmap, die auf das Zielbild hinführt.

Die Dynamik der Digitalisierung, eine zunehmende Häufigkeit an Störfällen und die immer kürzer werdenden Innovationszyklen machen deutlich, wie wichtig es ist, Komplexität in den IT-Architekturen transparent zu machen und Strategien zu entwickeln, sie beherrschbar zu machen. Ein strukturiertes Management der Zusammenhänge und Abhängigkeiten der unternehmensweiten Systeme und Prozesse sowie ein geeigneter Governance-Ansatz sind von immenser Bedeutung. Das schont Ressourcen, generiert Mehrwert und bringt Sicherheits-, Compliance- und Kompatibilitätsanforderungen in Einklang.

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Warum sollten Unternehmen das Thema Innovation aktiv steuern? Reicht es nicht, sich organisch weiterzuentwickeln oder Erneuerung gar dem Zufall zu überlassen? Heute, wo Unternehmen sich immer schneller digital transformieren müssen, lautet die Antwort ganz klar: Nein.

Der Sog neuer Technologien, Trends und Kundenbedürfnisse ist so stark, dass sich ihm keine Branche entziehen kann. Was heute noch Erfolg verspricht, ist morgen schon Geschichte. Die fortschreitende Digitalisierung führt zu einem fundamentalen Wandel in der Finanzbranche und stellt ganze Geschäftsmodelle infrage. Und auch das Kundenverhalten hat sich deutlich verändert. Die Art, wie Leistungen von Banken und Versicherungen wahrgenommen und bewertet werden, befindet sich im Umbruch.

Um ihren Erfolg zu sichern, müssen sich Finanzdienstleister deshalb in immer kürzeren Zeiträumen kontinuierlich neu erfinden. Einen so wichtigen Vorgang kann man nicht dem Zufall überlassen. Man sollte ihn vielmehr bewusst steuern.

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