Sustainable Finance und ESG

„Es entsteht eine zweite Welt der Berichterstattung“

Aufsichtsrat Prof. Jürgen Bott im Gespräch mit Michael Bär (KPMG) zu neuen ESG-Vorgaben.

Keyfacts:

  • Es ist der Beginn einer neuen Ära: Neben der Finanzberichterstattung müssen Unternehmen eine zweite Berichterstattungswelt für Nachhaltigkeit schaffen.
  • Vorgaben wie die CSRD und das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verstärken den Druck zu handeln – und dieses Handeln zu dokumentieren und nachvollziehbar zu machen.
  • In unserem Talk diskutieren Michael Bär (KPMG) und Prof. Jürgen Bott die Rolle des Aufsichtsrats, seine Möglichkeiten und Anforderungen.

Was muss ich als Aufsichtsrat in Sachen Nachhaltigkeit beachten? Und was bedeuten die neuen Vorgaben durch die EU und den deutschen Gesetzgeber? Das sind nur zwei Fragen von Prof. Jürgen Bott, Lehrstuhlinhaber an der Hochschule Kaiserslautern und Aufsichtsrat in einer Bank und einem IT-Unternehmen, an KPMG-Experte Michael Bär.

Der Hintergrund: Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen in der Europäischen Union tiefgreifend verändern. Denn die bestehenden Regeln zur nichtfinanziellen Berichterstattung werden erheblich erweitert und werden rund 50.000 Unternehmen betreffen.

Unternehmen müssen nachhaltigkeitsrelevante Daten künftig offenlegen. Standards dazu stecken noch in der Entwicklung. Aber die Zeit läuft, sich auf die neuen Vorgaben einzustellen und Vorbereitungen zu treffen. Außerdem ist Anfang des Jahres in Deutschland das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Kraft getreten.

Doch Nachhaltigkeit wirkt weit über solche regulatorische Vorgaben hinaus. Ob Produktentwicklung und Marketing oder die Kommunikation mit Mitarbeitenden und Bewerber:innen: Mit dem Erstellen von Policys auf Hochglanzpapier ist es nicht getan, sagt Michael Bär. Er ist der Ansicht: Die Nachhaltigkeitsberichterstattung wird ein Game Changer. Neben der Finanzberichterstattung entsteht eine umfangreiche zweite Reporting-Welt. Eine neue Ära beginnt – darauf müssen Unternehmen vorbereitet sein.

Also was bedeutet zum Beispiel eine grüne Kontoführungsgebühr? Und welche Governance-Verpflichtungen haben Aufsichtsräte? In unserem Talk werden die To-dos anfassbar. Jetzt das Video starten (17 Minuten).

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Sustainable Finance

Mit der Verabschiedung der Sustainable Development Goals (SDGs) und des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen das wohl ehrgeizigste Projekt der Menschheitsgeschichte auf den Weg gebracht: Die Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.

Bei dieser Transformation kommt dem Finanzsektor eine herausragende Bedeutung zu. Denn mit seiner Hilfe lassen sich Kapitalströme in nachhaltige Investitionen lenken und Anreize für ein nachhaltigeres Handeln setzen. Außerdem wird so Nachhaltigkeit zu einem integralen Bestandteil des Risikomanagements und die Transparenz von Finanz- und Wirtschaftsaktivitäten deutlich erhöht.

Um diese Hebelwirkung des Finanzsektors für die gewünschte nachhaltige Transformation zu nutzen, hat die Europäische Kommission 2018 den EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums verabschiedet. Er hat in Verbindung mit der EU-Taxonomie und einer Vielzahl weiterer Gesetze und Verordnungen – insbesondere zur ESG-Berichterstattung (Environment, Social, Governance) – dazu geführt, dass Finanzdienstleister zahlreiche Prozesse umgestalten und ihre Produktangebote neu ausrichten müssen. Dabei sind zahlreiche Entscheidungen zu treffen, die tiefgreifende Veränderungen nach sich ziehen und erhebliche Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg und das Geschäftsmodell haben.

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