Finanz-Glossar

A

  • AnaCredit

    AnaCredit steht für Analytical Credit Datasets und ist ein granulares statistisches Kreditmeldewesen, dessen Implementierung die Europäische Zentralbank am 18. Mai 2016 verordnet hat.

  • AML

    Unter AML (Anti-Money-Laundering) werden Anti-Geldwäsche-Maßnahmen erfasst. Der Zweck der AML-Vorschriften besteht darin, verdächtige Aktivitäten, einschließlich der Vortaten zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, wie Wertpapierbetrug und Marktmanipulation, aufzudecken und zu melden.

B

  • BAIT

    Die Bankaufsichtlichen Anforderungen an die IT, abgekürzt BAIT, stellen den zentralen Baustein für die IT-Aufsicht über den Bankensektor in Deutschland dar. In ihnen erläutert die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen), was sie unter einer angemessenen technisch-organisatorischen Ausstattung der IT-Systeme von Instituten sowie der zugehörigen Prozesse und diesbezüglicher Anforderungen an die IT-Governance versteht.

  • BaFin

    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist im öffentlichen Interesse tätig. Ihr Hauptziel ist es, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten.

C

  • Cluster Computing

    Ein Verbund von vernetzten Computern, um Rechenkapazität und Verfügbarkeit zu erhöhen.

  • Container

    Container sind eine Virtualisierungstechnik im Computerumfeld, die Anwendungen inklusive ihrer Laufzeitumgebungen voneinander trennt.

  • Cloud-Native

    Verwendung von Technologien und Mustern, welche eine optimale Nutzung von Cloud Diensten ermöglichen und die meisten Vorteile aus einer Nutzung generieren, bspw. durch feingranulare horizontale Skalierbarkeit.

  • Cloud-agnostisch

    Verfolgung einer Multi-Cloud Strategie mit dem Ziel die Abhängigkeit von einem einzelnen Cloud Provider so niedrig, wie möglich zu halten, bspw. durch die Nutzung von Diensten, welche auch bei anderen Anbietern verfügbar sind.

D

  • Design Thinking

    Design Thinking ist eine systematische Herangehensweise an komplexe Problemstellungen aus allen Lebensbereichen. Der Ansatz geht weit über die klassischen Design-Disziplinen wie Formgebung und Gestaltung hinaus. Im Gegensatz zu vielen Herangehensweisen in Wissenschaft und Praxis, die von der technischen Lösbarkeit die Aufgabe angehen, stehen Nutzerwünsche und -bedürfnisse sowie nutzerorientiertes Erfinden im Zentrum des Prozesses. Design Thinker schauen durch die Brille des Nutzers auf das Problem und begeben sich dadurch in die Rolle des Anwenders.

  • Due Dilligence

    Die sorgfältige Prüfung eines Unternehmens im Rahmen einer Übernahme. Der Käufer gibt dabei die eingehende Untersuchung der wirtschaftlichen, finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Verhältnisse des Zielunternehmens in Auftrag,  um Risiken zu minimieren.

  • Distributed Ledger Technologie

    Verteilte Softwaresysteme, die mithilfe von Konsensus-Mechanismen die gemeinsame Datenhaltung und Abwicklung von Geschäftsprozessen ermöglichen.

E

  • Emittent von Kryptowerten

    „Emittent von Kryptowerten“ ist eine juristische Person, die Kryptowerte jeglicher Art öffentlich anbietet oder die Zulassung solcher Kryptowerte auf einer Handelsplattform für Kryptowerte beantragt (Art. 3 Abs.1 Nr.6).

  • eWpG

    Das elektronische Wertpapiergesetz (eWpG) ermöglicht es Emittenten, das Wertpapier auch als elektronisches Wertpapier zu begeben und – anstelle einer Wertpapierurkunde – eine Eintragung in ein elektronisches Wertpapierregister vorzunehmen.

     

  • EIOPA

    Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung hat das Ziel die Stabilität des Finanzsystems und die Transparenz der Märkte und Finanzprodukte zu schützen. Daneben ist das Ziel der EIOPA den Schutz von Versicherungsnehmern, Altersversorgungsanwärtern und Leistungsempfängern zu gewährleisten.

  • EBA ICT

    ICT & Risk Management Guidelines
    Die von der Europäischen Bankenaufsicht EBA veröffentlichten Leitlinien legen Anforderungen an Kreditinstitute, Wertpapierfirmen und Zahlungsdienstleister in Bezug auf die Minderung und das Management ihrer Risiken im Zusammenhang mit der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) fest. Ziel der EBA ist es einen einheitlichen und robusten Ansatz im gesamten Binnenmarkt sicherzustellen.

G

  • GVK und KNE

    Gruppe Verbundener Kunden (GVK) und Kreditnehmereinheit (KNE) bzw. Darstellung von Hauptverwaltung, direkter und oberster Muttergesellschaft für AnaCredit.

I

  • Identity Access Management

    Disziplin der IT-Sicherheit, welche sich mit der Verwaltung von Identitäten und Berechtigungen beschäftigt.

K

  • Kryptoassets

    Steht nach Definition des Basler Ausschuss für alle Arten von digitalen Token, die auf öffentlicher oder privater Distributed Ledger Technologie basieren (Digital Assets).

L

  • Learning Nuggets

    Learning Nuggets sind kleinste Lerninhalte, die in wenigen Minuten bearbeitet werden können. Sie werden in verschiedenen Medienformaten, u.a. als Videos verbreitet. Die Nutzung zielt meist auf einen unmittelbaren Lernbedarf ab.

M

  • Minimal Viable Product

    Ein Minimum Viable Product (MVP), wörtlich ein „minimal brauchbares oder existenzfähiges Produkt“, ist die erste minimal funktionsfähige Iteration eines Produkts, die dazu dient, möglichst schnell aus Nutzerfeedback zu lernen und so Fehlentwicklungen an den Anforderungen der Nutzer vorbei zu verhindern. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass die Iteration einen ersten „brauchbaren“ Nutzen bietet, sodass die Nutzer das Produkt auch einsetzen.

  • Monte-Carlo-Simulation

    Die Monte-Carlo-Simulation ist ein Verfahren aus der Wahrscheinlichkeitstheorie, bei dem wiederholt zufällig generierte Zufallsstichproben einer Verteilung mithilfe von Zufallsexperimenten gezogen wird. Ziel ist es analytisch sehr aufwendige Probleme numerisch, vor allem auf Grundlage des Gesetzes der großen Zahlen, zu lösen.

S

  • Serverless Computing

    Durch die Nutzung von Function-as-a-Service bzw. des Serverless Patterns wird es ermöglicht, dass bestimmte Funktionen zwar jederzeit zur Verfügung stehen, jedoch nur dann ausgeführt und berechnet werden, wenn sie durch ein sogenanntes Trigger-Ereignis aufgerufen werden. Die Vorteile bestehen vor allem in der massiven Skalierbarkeit der Systeme, wegfallender Aufwände für die Infrastrukturadministration, sowie der Kostenelastizität.

T

  • Tenant-Management

    Verwaltung & Strukturierung von Cloud-„Accounts“ bzw. Subscriptions und Zuordnung von Nutzenden.

  • TIBER-Framework

    TIBER-EU (Threat Intelligence-based Ethical Red Teaming) ist ein europäisches Rahmenwerk für bedrohungsgeleitete Penetrationstests. Motivation dieser Tests ist es, Schwachstellen in der Sicherheit des Unternehmens aufzuzeigen, um gezielt Verbesserungsbedarf identifizieren und Sicherheitslücken schließen zu können.

V

  • Vendor-Lock-In

    Risiko durch starke technische und / oder kommerzielle Bindung in ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem Anbieter zu geraten, sodass der Kunde für Verhandlungen seine Position schwächt und darüber hinaus die Weiterentwicklung sowie die Leistung des Dienstes sich direkt auf die Serviceerbringung des Kunden auswirkt.

  • VAIT

    Die Versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT, abgekürzt VAIT, stellen den zentralen Baustein für die IT-Aufsicht über die Versicherungsbranche in Deutschland dar. In ihnen erläutert die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen), was sie unter einer angemessenen technisch-organisatorischen Ausstattung der IT-Systeme von Instituten sowie der zugehörigen Prozesse und diesbezüglicher Anforderungen an die IT-Governance versteht.