Cloud

Wir zeigen Banken und Versicherern, wie sie die Cloud zu ihrem Vorteil nutzen können.

Die Cloud ist aus der Finanzbranche in Deutschland nicht mehr wegzudenken: Bereits 82 Prozent der Finanzdienstleister nutzten 2022 Cloud-Lösungen – weitere 14 Prozent planten oder prüften ihren Einsatz für die kommenden Jahre.

Damit hat sich das Cloud-Computing nach anfänglichem Zögern auch in der Finanzbranche innerhalb weniger Jahre fest etabliert, wie weitere Ergebnisse aus dem KPMG Cloud-Monitor 2022: Financial Services zeigen. Mehr noch: Die Cloud-Nutzung entwickelt sich rasant weiter, und die Euphorie hält an: Finanzdienstleister, die die Cloud-Technologie bereits nutzen, betreiben heute durchschnittlich 40 Prozent ihrer Anwendungen in der Cloud – und wollen diesen Anteil bis 2025 auf 75 Prozent erhöhen. Einige Institute streben für die kommenden Jahren sogar eine vollständig Cloud-basierte Arbeitsweise an.

Kosteneffizienz, Agilität, Flexibilität: die zahlreichen Vorteile der Cloud

Dass die Cloud innerhalb eines so kurzen Zeitraumes eine derartige Relevanz in der Finanzbranche erhalten hat, ist auf ihre zahlreichen Vorteile zurückzuführen: Sie erhöht deutlich die Kosteneffizienz, steigert Agilität und Flexibilität, verringert die Markteintrittsdauer neuer Anwendungen und ermöglicht – beispielsweise über Plattform- und Banking-as-a-Service-Lösungen – neue Geschäfts- und Zusammenarbeitsmodelle. Sie führt zu einer bedarfsgerechten Elastizität der Services, verbunden mit einer nahezu unbegrenzten Skalierbarkeit.

Darüber hinaus unterstützt sie bei richtiger Planung und mit der richtigen Governance das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen, da sie unter anderem die Energieeffizienz erhöht und flexible Arbeitsformen ermöglicht. Selbst Stresstests lassen sich mit der Cloud sehr viel effizienter managen und erheblich beschleunigen.

Bedenken, dass die Cloud Sicherheits-, Compliance- und Datenschutzanforderungen nicht ausreichend erfüllt, werden von Jahr zu Jahr geringer. Zwar spielen diese Themenbereiche bei der Planung und dem Ausbau des Cloud-Computing eine weiterhin große Rolle. Doch sie verhindern nicht ihren Einsatz. Denn auch in der Finanzdienstleistungsbranche mit ihren vergleichsweise zahlreichen regulatorischen Anforderungen setzt sich immer mehr die Auffassung durch, dass es auf die Ausgestaltung der Cloud-Lösungen ankommt, um diese sicher und compliant einsetzen zu können. Die jüngsten Signale aus der Politik für ein transatlantisches Datenschutzabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA („Privacy Shield“) lassen auf baldige Rechtssicherheit für den Austausch von Daten über den Atlantik hoffen.

Das richtige Modell: Von der Private Cloud zur Public Cloud

Welches ist das richtige Cloud-Modell für ein Unternehmen? Zur Auswahl stehen  Private Cloud, Public Cloud und Hybrid Cloud: Während die Private Cloud ausschließlich für eine bestimmte Organisation errichtet und betrieben wird, versteht man unter der Public Cloud eine Infrastruktur, die von einem Provider bereitgestellt und  betrieben wird und sich an mehrere Nutzer richtet. Die Hybrid Cloud hingegen stellt eine Kombination aus Public und Private Cloud dar.

Finanzinstitute starten ihren Weg in die Cloud typischerweise mit kleineren Private-Cloud-Initiativen. Die dabei gesammelten positiven Erfahrungen führen in der Regel zu weiteren Cloud-Initiativen und schließlich zur Annäherung an eine Public Cloud. Spätestens dann wird deutlich, dass eine Cloud-basierte Arbeitsweise auch ein entsprechendes Betriebsmodell (Cloud Operating Model) voraussetzt und eine Migration in die Cloud tiefgreifende Veränderungen in den Strukturen und Prozessen des Instituts nach sich zieht.

Cloud-Transformation sorgsam planen

Die Einführung der Cloud-Technologie („Cloud-Transformation“) bedarf daher einer sorgfältigen Planung und Umsetzung. Organisationsstrukturen sowie IT-Systeme und -Prozesse müssen systematisch an die Anforderungen der Cloud-Technologie angepasst werden. Die Cloud benötigt neue Wege der Softwareentwicklung, neue IT-Architekturen und neue automatisierte Prozesse. Sie erfordert und eröffnet aber auch neue Jobprofile und eine neue Arbeitskultur.

Daher ist im Vorfeld der Cloud-Transformation zunächst eine Cloud-Strategie zu entwickeln. Sie beantwortet die Fragen nach dem „Was“ und dem „Warum“. Sie definiert die mit der Cloud-Transformation verbundenen Ziele sowie das Ambitionsniveau und stellt einen Fit zwischen den Zielen der Unternehmensstrategie und den mit der Cloud-Technologie erwarteten Chancen und Potenziale her. Im Rahmen der Cloud-Strategie ist auch darüber zu entscheiden, ob eine Cloud-Only-, Cloud-First- oder Cloud-Too-Strategie verfolgt wird.

Schrittweise Migration und Change Management: die erfolgreiche Cloud-Transformation

Praxiserfahrungen und Studien zeigen, dass der Erfolg einer Cloud-Transformation wesentlich von der Qualifikation und Motivation der Mitarbeitenden und von reibungslosen Prozessen abhängt. Von zentraler Bedeutung sind daher eine enge Abstimmung zwischen den Beteiligten, exakt definierte Anforderungen und Verantwortlichkeiten sowie eine kontinuierliche Begleitung der Transformationsprojekte durch ein Change Management.

Ob sich die Erwartungen erfüllen, die mit einer Cloud-Transformation verbunden sind, hängt zudem vom Migrationskonzept ab: Aufgrund der hohen Komplexität der benötigten Veränderungen sind Ansätze, die eine schrittweise Migration vorsehen, in aller Regel erfolgreicher als Konzepte, die in kurzer Zeit umfassende Migrationen erreichen wollen.

Eine schrittweise Verlagerung von Anwendungen und Services in die Cloud ermöglicht außerdem, die mit der Cloud-Transformation verbundenen Geschäftsprozesse und Services jeweils kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls neu auszurichten. Auf diese Weise treibt die Cloud-Transformation nicht nur die Digitalisierung eines Finanzinstituts voran, sondern trägt auch wesentlich dazu bei, neue Märkte und Wettbewerbsvorteile zu erschließen.

Sie finden hier fortlaufend neue Artikel und Bewertungen unserer Expert:innen rund um die Cloud-Transformation in Banken, Versicherungen, Immobilienunternehmen und im Asset Management.