KPMG Klardenker https://klardenker.kpmg.de/ Klardenker - der Blog zu aktuellen Wirtschaftsthemen, die Unternehmen bewegen Fri, 11 Jul 2025 09:50:04 +0000 de hourly 1 https://klardenker.kpmg.de/wp-content/uploads/2016/04/cropped-app-icon_512x512-32x32.png KPMG Klardenker https://klardenker.kpmg.de/ 32 32 Neuausrichtung der USA – Deutsche Unternehmen vor Zäsur https://klardenker.kpmg.de/donald-trump-erneut-us-praesident-deutsche-unternehmen-vor-zaesur/ Fri, 11 Jul 2025 06:00:51 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=43227 "America first 2.0": Eine Analyse der wirtschaftspolitischen Neuausrichtung der USA

Keyfacts: Die neue US-Administration unter Präsident Donald Trump richtet die USA in hohem Tempo neu aus. Planbarkeit ist weiterhin nicht gegeben: Entscheidungen werden häufig ausgesetzt, revidiert, verschärft oder durch Gerichte eingeschränkt. Der „Liberation Day“ am 2. April markiert einen Wendepunkt im globalen Handel: Länderspezifische US-Zölle wurden zwar eine Woche später für 90 Tage bis auf einen Pauschal-Zollsatz von 10 Prozent ausgesetzt – mit Ausnahme Chinas, wo zwischenzeitlich 145 Prozent auf Exporte nach und von China 125 Prozent auf Importe aus den USA erhoben wurden. Sektorspezifische US-Zölle von 25 Prozent werden jedoch bereits erhoben für Stahl, Aluminium sowie Autos und Autoteile. Für die pharmazeutische Industrie wurden ebenfalls Zölle angekündigt. Neueste Entwicklung: Der 90-Tage-Zeitraum wurde jüngst verlängert bis zum 1. August. Die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft sind breit gefächert – von Export und Import über Produktionsstandorte bis hin zur Wettbewerbsposition und Preisgestaltung deutscher Unternehmen. Neben direkten Folgen der neuen Zölle entstehen auch indirekte Effekte auf den Standort Deutschland und die EU – gleichzeitig eröffnen sich daraus neue Chancen für deutsche Unternehmen auf ihren Heimatmärkten. Seit dem 20. Januar 2025 ist Donald Trump wieder Präsident der Vereinigten Staaten – und bereits in den ersten Monaten seiner zweiten Amtszeit zeigt sich: Seine Administration...

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Steuerungsfähig bleiben: So nutzen Verwaltungen Portfoliomanagement https://klardenker.kpmg.de/steuerungsfaehig-bleiben-so-nutzen-verwaltungen-portfoliomanagement/ Wed, 09 Jul 2025 10:04:52 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=47133 Vier Schritte, wie die öffentliche Verwaltung Transformation gestalten kann.

Keyfacts: Die vier Prozesse Anforderungs-, Bewertungs-, Ressourcen- und Performance-Management bilden das methodische Fundament eines wirksamen Portfoliomanagements. Portfoliomanagement ermöglicht Verwaltungen, Projekte strategisch zu priorisieren, Ressourcen effizient einzusetzen und Wirkung transparent zu machen. Klare Rollen, agile Verfahren und passende Systeme machen Portfoliomanagement im öffentlichen Sektor wirksam und skalierbar.  Was in der Privatwirtschaft vom Finanzwesen bis zur Gesundheitsbranche längst etabliert ist, wird auch für die öffentliche Verwaltung immer wichtiger: strategisches Portfoliomanagement. Und das hat nachvollziehbare Gründe. Der technologische Wandel beschleunigt Prozesse durch immer weitergehende Automatisierung und wirtschaftliche Unsicherheiten erhöhen den Effizienzdruck auf Organisationen. Portfoliomanagement bietet einen systematischen Ansatz, Projekte, Programme und Initiativen in ihrer Gesamtheit zu steuern. Es hilft, Vorhaben entlang strategischer Ziele zu bündeln, Prioritäten zu setzen und Abhängigkeiten zu erkennen. Der öffentlichen Verwaltung ermöglicht Portfoliomanagement eine bessere Übersicht über die Organisation hinweg, sodass Entscheidungen mit weniger Reibungsverlusten getroffen werden können. Entscheidend ist jedoch unserer Meinung nach, Portfoliomanagement nicht als isoliertes Tool zu verstehen, sondern als integralen Bestandteil von Führung und Transformation zu betrachten. Ein wirksames Portfoliomanagement in der Verwaltung basiert auf vier ineinandergreifenden Prozessen: 1. Anforderungs-Management: Klarheit schaffen, bevor Ressourcen fließen Bevor Projekte gestartet werden, sollte eine systematische Analyse der Bedarfe durchgeführt werden: Was ist wirklich notwendig? Handelt es sich um...

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Betrug im eigenen Unternehmen: Wenn Vertrauen zur Schwachstelle wird https://klardenker.kpmg.de/betrug-im-eigenen-unternehmen-wenn-vertrauen-zur-schwachstelle-wird/ Wed, 09 Jul 2025 09:27:01 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46972 Wie schwache Kontrollen und fehlende Führung Wirtschaftskriminalität begünstigen.

Keyfacts: In mehr als 60 Prozent der untersuchten Fälle von Wirtschaftskriminalität stammen Täter:innen aus dem direkten Unternehmensumfeld. Viele Täter:innen handeln nicht aus Gier, sondern im vermeintlichen Interesse des Unternehmens – etwa zur Zielerreichung. Prävention braucht mehr als Regeln: Nur gelebte Kontrolle und Kultur machen Anti-Fraud-Maßnahmen wirksam. Ob Geldwäsche, Untreue, Bilanz- oder Kapitalanlagebetrug – Wirtschaftskriminalität hat viele Gesichter, aber häufig gemeinsame Ursachen: unklare Verantwortlichkeiten und fehlende Führung. Wenn Kontrollen ausbleiben, Zuständigkeiten verschwimmen und eine Kultur des Wegsehens herrscht, entstehen Lücken, die Täter:innen gezielt ausnutzen. Besonders gefährlich wird es, wenn diese Strukturen nicht als Problem erkannt werden – sondern als vermeintlich „gelebtes Vertrauen“. Die aktuelle KPMG-Befragung „Global Profiles of a Fraudster“ liefert dazu aufschlussreiche Zahlen: In mehr als 60 Prozent der untersuchten Fälle stammen die Täter:innen aus dem direkten Unternehmensumfeld – langjährige Mitarbeitende, Führungskräfte oder vertraute Kolleg:innen. Hier zeigt sich: Betrugsrisiken lauern nicht nur außerhalb, sondern oft direkt im Kern des Unternehmens. [caption id=“attachment_46992″ align=“alignnone“ width=“600″] Betrug kennt keine Hierarchie: Vom einfachen Mitarbeiter:innen bis zum Unternehmensleitenden – Täter:innen finden sich laut der 669 analysierten Täterprofile aus über 250 weltweiten Betrugsfälle auf allen Ebenen.[/caption]   Dieses Ergebnis ist nicht nur statistisch interessant, sondern sollte Entscheider:innen aufhorchen lassen: Betrug ist kein Randphänomen „unten“ in der...

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KI-Training und Datenschutz: Darauf kommt es an https://klardenker.kpmg.de/ki-training-und-datenschutz-darauf-kommt-es-an/ Fri, 04 Jul 2025 09:25:59 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=47084 Wer personenbezogene Daten nutzt, muss strenge Vorgaben beachten. Ein Überblick.

Keyfacts: Das Oberlandesgericht Köln hat jüngst entschieden, dass der US-amerikanische Technologiekonzern Meta öffentliche Social-Media-Daten für das KI-Training nutzen darf. Das Training von KI-Modellen mit personenbezogenen Daten kann ohne Einwilligung zulässig sein, wenn ein gut begründetes berechtigtes Interesse besteht und eine dreistufige Prüfung erfolgreich durchlaufen wird. Unternehmen müssen anhand ausführlicher Dokumentation nachweisen können, dass sie alle datenschutzrechtlichen Anforderungen erfüllen. Inklusive Risikobewertung, technischer Schutzmaßnahmen und Transparenz gegenüber den Betroffenen. Künstliche Intelligenz verändert, wie Unternehmen arbeiten, entscheiden und sich weiterentwickeln. Sie hilft, Prozesse effizienter zu gestalten, und eröffnet neue Geschäftsmodelle. Doch je smarter die Systeme werden, desto sensibler ist in der Regel der Umgang mit den verwendeten Daten, auf deren Grundlage sie arbeiten und lernen. Besonders heikel wird es dann, wenn personenbezogene Informationen im Spiel sind und sich die Frage stellt: Welche Daten dürfen Unternehmen zu welchen Zwecken nutzen? Ob bzw. unter welchen Voraussetzungen personenbezogene Daten zum Trainieren von KI-Systemen verwendet werden dürfen, ist eine strittige Frage, zu der das Oberlandesgericht (OLG) Köln in einem Fall jetzt eine Entscheidung zugunsten des Facebook-Mutterkonzerns Meta getroffen hat.  Sie besagt, dass es zulässig sein kann, KI-Modelle mit personenbezogenen Daten zu trainieren. Hierbei sind jedoch zahlreiche entscheidende Aspekte zu berücksichtigen. Der rechtliche Rahmen: DSGVO und KI Die...

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Die Refinanzierung von TUI: Aus der Krise zu Wachstum und Stabilität https://klardenker.kpmg.de/die-refinanzierung-von-tui-aus-der-krise-zu-wachstum-und-stabilitaet/ Thu, 03 Jul 2025 09:58:18 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=47056 So haben wir den Touristikkonzern bei Kreditverhandlungen und Kapitalerhöhung unterstützt.

Die Tourismusindustrie gehört zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen weltweit – mit Millionen Beschäftigten, starken Wachstumszahlen und einer großen gesellschaftlichen Relevanz. Gleichzeitig ist die Branche hochgradig abhängig von äußeren Faktoren: geopolitische Entwicklungen, Klimaveränderung, technologische Trends und globale Krisen. Eine Zäsur für die gesamte Branche war die Coronapandemie, die ab 2020 den internationalen Reiseverkehr nahezu vollständig zum Erliegen brachte. Besonders stark betroffen war davon auch der Reisekonzern TUI. Das Unternehmen geriet in eine äußerst kritische Situation: Einnahmen fehlten aber laufende Kosten mussten bedient und Anzahlungen zurückerstattet werden. Durch sofortige kurzfristige Maßnahmen sowie Staatshilfe und Kreditzusagen von TUIs Banken und der KfW konnte die Liquidität zunächst gesichert werden, doch TUI benötigte ein längerfristiges tragfähiges Finanzierungskonzept, das entwickelt und umgesetzt werden musste. „In den Refinanzierungsprozessen war es insbesondere wichtig, innerhalb kürzester Zeit und trotz der anhaltenden Unsicherheit ausreichendes Vertrauen bei den finanzierenden Banken zu schaffen.” Torben Kiemann, Deal Advisory Lead Partner TUI Refinanzierung als Grundlage für Fortbestand und Wachstum Ein interdisziplinäres Team mit Expertinnen und Experten aus Transaction Services, Capital Markets, Debt Advisory, Tax und Legal sowohl von KPMG Deutschland als auch KPMG UK konnte die TUI-Geschäftsführung bei der Refinanzierung und der umfangreichen Berichterstattung an die Stakeholder unterstützen. Die Refinanzierungsschritte waren die Grundlage für die...

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IT-Resilienz: Vom Notfallplan zur Unternehmenskultur https://klardenker.kpmg.de/resilienz-als-fuehrungsprinzip-mehr-als-nur-it-sicherheit/ Mon, 30 Jun 2025 09:38:02 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46970 Warum Widerstandsfähigkeit in Unternehmen Chefsache ist – strategisch, nicht reaktiv.

Keyfacts: Unsere Studie „Von Cyber Security zu Cyber Resilience“ zeigt, dass 82 Prozent der Unternehmen eine steigende Bedrohung durch Cyberangriffe empfinden. 33 Prozent kennen ihren aktuellen Cybersecurity-Status nicht – ein massives Risiko. Resilienz ist kein IT-Projekt. Sie beginnt im Kopf – und im Vorstand. Resilienz: Von der IT zur Führungsaufgabe Cyberattacken, Lieferengpässe, geopolitische Spannungen – Disruptionen sind heute Normalität. Unternehmen, die sich darauf verlassen, mit punktuellen Maßnahmen dagegen gewappnet zu sein, riskieren viel. Denn Resilienz ist längst keine reine IT-Aufgabe mehr – sie ist ein strategisches Führungsprinzip. >>> Wie widerstandsfähig sind Unternehmen gegen Cyberangriffe? Lesen Sie dazu unsere Studie.<<<  Fragmentierung statt Führung – ein verbreitetes Problem Viele Unternehmen verfügen über einzelne Instrumente wie Notfallhandbücher, Business-Continuity-Pläne oder IT-Wiederanlaufstrategien. Doch oft sind diese voneinander entkoppelt. Die Folge: Im Ernstfall herrscht Unsicherheit, Ressourcen verpuffen ineffizient, und Entscheidungen verzögern sich. Die Bedeutung von Resilienz wird oft erst dann spürbar, wenn sie fehlt. Unsere Grafik zeigt, dass Unternehmen mit Cyberattacken rechnen Führung in der Verantwortung: Resilienz als Managementaufgabe Resilienz umfasst mehr als die Verfügbarkeit von IT-Systemen – sie betrifft die Organisation als Ganzes: Prozesse, Kultur, Entscheidungen. Damit ist sie Chefsache. Das Topmanagement sollte nicht nur reaktiv handeln, sondern aktiv vorbauen: mit klaren Verantwortlichkeiten, einer integrierten...

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Digitale Souveränität: So verhindern Sie gefährliche Abhängigkeiten https://klardenker.kpmg.de/digitale-souveraenitaet-so-verhindern-sie-gefaehrliche-abhaengigkeiten/ Tue, 24 Jun 2025 09:02:16 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46931 Unser Experte mit Tipps, wie Sie sich von Technologieanbietern unabhängiger machen können.

Keyfacts: 96 Prozent der deutschen Unternehmen importieren digitale Technologien – nur 25 Prozent exportieren. Lediglich 26 Prozent der Unternehmen haben eine Strategie für vertrauenswürdige KI. Digitale Abhängigkeiten können im Krisenfall den Zugang zu kritischen Systemen blockieren. Technologisch sind viele Unternehmen bestens aufgestellt. Doch bei einer entscheidenden Frage herrscht noch zu oft Schweigen: Wie souverän sind wir eigentlich im digitalen Raum? Was bedeutet digitale Souveränität? Digitale Souveränität beschreibt die Fähigkeit von Unternehmen, selbstbestimmt, sicher und unabhängig in allen digitalen Belangen zu handeln. Es geht nicht nur um den souveränen Umgang mit digitalen Medien, sondern auch um die Kompetenz, sich mit relevanten Sicherheitsaspekten und möglichen Risiken auseinanderzusetzen. Drei zentrale Dimensionen Datenschutz und Datenkontrolle Kontrolle über die eigenen Unternehmensdaten Einhaltung europäischer Datenschutzstandards (DSGVO) Transparenz über Datenverarbeitung und -speicherung Cybersicherheit Schutz vor digitalen Bedrohungen Sichere IT-Infrastrukturen Resilienz gegenüber Cyberangriffen Strategische Unabhängigkeit Reduzierung von Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern Diversifizierung der Technologiepartner Aufbau eigener digitaler Kompetenzen Der Status quo: Deutschland im Spannungsfeld Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut einer aktuellen Bitkom-Studie importieren 96 Prozent der deutschen Unternehmen digitale Technologien und Services, aber nur ein Viertel tritt international als Anbieter auf. Unsere aktuelle Studie zur generativen KI unterstreicht diese Entwicklung: 91 Prozent der Unternehmen betrachten den Einsatz generativer KI...

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Greenium: Wie Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil wird https://klardenker.kpmg.de/greenium-wie-nachhaltigkeit-zum-wettbewerbsvorteil-wird/ Tue, 17 Jun 2025 11:43:59 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46864 Umweltfreundliche Produkte strategisch positionieren und Preisaufschläge rechtfertigen.

Keyfacts: Unternehmen können durch nachhaltige Produkte einen Preisaufschlag, „Greenium“ genannt, erzielen. Vorausgesetzt, die umweltfreundlichen Eigenschaften sind für Verbraucher nachvollziehbar und relevant. Konsumenten priorisieren bestimmte Merkmale wie die Recyclingfähigkeit eines Produktes stärker als beispielsweise CO₂-Neutralität eines Unternehmens. Um die relevantesten dieser Merkmale zu identifizieren und gezielt in Preis- und Produktstrategien zu integrieren, sollten Unternehmen Marktforschung und Sentimentanalysen nutzen. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten damit, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen in finanziellen Mehrwert umzuwandeln. Eine mögliche Lösung für diese Herausforderung ist ein Preisaufschlag, das sogenannte „Greenium“, der durch die nachhaltigen Eigenschaften des Produkts gerechtfertigt wird. Dieser Beitrag bietet einen Überblick darüber, wie Unternehmen Nachhaltigkeit als strategischen Differenzierungsfaktor nutzen können und zeigt Hindernisse und Treiber für ressourcenschonenden Konsums auf. Nachhaltigkeit als strategischer Differenzierungsfaktor Nachhaltigkeit ist nicht nur eine ethische Überlegung, sondern stellt in viele Fällen auch einen Wettbewerbsvorteil dar. So können Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Kernstrategie einbetten, Kundenloyalität, Markenwert und langfristige Rentabilität steigern, sofern die Angebote mit den Prioritäten der Verbraucher:innen übereinstimmen. Die Präferenzen für nachhaltige Produkte sind jedoch nicht gleichförmig, da Verbraucher:innen bestimmte Aspekte über andere priorisieren. Während in der Modeindustrie vor allem recycelte und holzbasierte Materialien ein Premium erzielen, bringt die Kombination aus Bio- und Regional-Label in der Lebensmittelindustrie einen hohen Aufpreis gegenüber konventionellen...

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EU-Reformen jetzt entscheidend: Europas Rolle in der neuen Weltordnung https://klardenker.kpmg.de/europa-nimmt-fahrt-auf/ Mon, 16 Jun 2025 16:31:29 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46877 Die geopolitischen Disruptionen sind eine Chance für die EU

Keyfacts: Die Integration der EU muss jetzt schnell voranschreiten. Zentrale Reformen und Bürokratieabbau sind jetzt zu forcieren. Wichtig: Jetzt schnell neue EU-Handelsabkommen mit den wichtigsten Ländern und Regionen der Welt schließen. Im internationalen Vergleich gewinnt Europa bei Investoren an Attraktivität – zu Lasten von USA und China. Die Weltordnung befindet sich im Umbruch: Die komplette Neuausrichtung der USA, die Unvorhersehbarkeit der weiteren Entwicklungen, der sich verschärfende Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften der Welt USA und China, die bestehenden Abhängigkeiten von China (bei seltenen Erden, pharmazeutischen Produkten und vielen Endprodukten) und den USA (bei Soft- und Hardware sowie Cloud-Diensten, eCommerce und Elektronik), die Kriegsbedrohung in Europa und das Erstarken des globale Südens verlangen nach Führung und klaren Strategien – und einer Europäischen Union die stark ist und mit einer Stimme spricht und handelt. Europa rückt zusammen – wirtschaftlich wie politisch In einer Phase wachsender Unsicherheit kann Europa wieder zu einem Anker der Stabilität werden. Die Europäische Union (EU) steht vor einer strategischen Neuaufstellung – und sie tut das zunehmend geschlossen. Als Reaktion auf außenpolitische Herausforderungen und wirtschaftliche Bedrohungen gewinnt die EU an Klarheit und Entschlossenheit. Besonders bemerkenswert ist dabei das Wiedererstarken des Weimarer Dreiecks: Deutschland, Frankreich und Polen. Diese drei Länder...

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Grüner Wasserstoff: Reif für den Markt, blockiert vom System https://klardenker.kpmg.de/gruener-wasserstoff-am-scheideweg/ Wed, 11 Jun 2025 11:39:17 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46817 Wo die Politik unterstützen sollte und was Unternehmen schon jetzt erfolgreich macht.

Keyfacts: Nicht die Technologie, sondern Überregulierung, komplexe Förderstrukturen und Investitionsanforderungen verhindern derzeit die Skalierung von Wasserstoffprojekten. Die Fertigstellung des Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland und der Ausbau grenzüberschreitender Infrastruktur sind zentrale Voraussetzungen für die Entwicklung eines funktionierenden Wasserstoffmarkts. Beim Import von grünem Wasserstoff zählen verlässliche Partnerschaften. Für Unternehmen empfiehlt es sich, schon jetzt gezielt diverse Lieferketten aufzubauen. Die Bundesregierung sieht in grünem Wasserstoff eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Doch auch wenn im Koalitionsvertrag einige Ziele genannt sind, fehlt es aktuell noch an Verbindlichkeit und Tempo. Aus unserer Sicht ist die Technologie selbst dabei nicht das Problem. Viel eher sind es zu komplexe Rahmenbedingungen, schwierige Förderzugänge, fehlende Planbarkeit und herausfordernde Finanzierungsanforderungen, die viele Projekte ausbremsen. Trotz funktionierender Elektrolyseure und Leitungen, die vielfach umrüstbar sind, stockt der Hochlauf.  Bürokratie bremst den Hochlauf Förderprogramme für Projekte oder Initiativen rund um grünen Wasserstoff wie die IPCEI-Initiative (Important Projects of Common European Interest) oder H2Global existieren zwar, doch sind diese für viele Unternehmen schwer zugänglich. Die Beantragung oder Teilnahme an Ausschreibungen ist komplex und die Berichtspflichten aufwendig. Mittelständische Betriebe verfügen häufig nicht über die personellen Ressourcen, um solche Programme überhaupt zu nutzen, da in der Regel erheblicher personeller Aufwand für das Fördermittelmanagement entsteht.  Ein weiterer zentraler Punkt...

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China als Hightech-Supermacht – Europas Wirtschaft unter Zugzwang https://klardenker.kpmg.de/china-als-hightech-supermacht-europas-wirtschaft-unter-zugzwang/ Tue, 03 Jun 2025 09:04:12 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46768 Von der Werkbank zur Weltmacht: Europa droht, den Anschluss an China zu verlieren.

Keyfacts: China investiert massiv in Hightech und dominiert Schlüsselbranchen wie Batterien, Solarzellen und Mobilfunk. Für deutsche Unternehmen steigt der Wettbewerbsdruck durch chinesische Innovationen und günstige Preise. Eine differenzierte China-Strategie ist nötig, um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren. China hat in den letzten Jahren gezielt in seine technologische Eigenständigkeit investiert – mit Erfolg. Das Land dominiert heute globale Märkte bei Erzeugnissen wie Batterien, Solarzellen, Elektrotechnik und Mobilfunk. Für deutsche Unternehmen bedeutet das: Der internationale Wettbewerb verschärft sich – bei Kosten, Tempo und zunehmend auch bei Qualität. China investiert strategisch in Innovation Mit der Industriestrategie „Made in China 2025“ verfolgt die chinesische Regierung das Ziel, das Land bis zum 100. Gründungstag der Kommunistischen Partei im Jahr 2049 zur globalen Supernation zu entwickeln. Schon bis 2025 soll China eine starke Industrienation sein, bis 2035 eine Großmacht. Technologische Souveränität hat dabei oberste Priorität. Der Schwerpunkt liegt nicht auf kurzfristigem Konsum, sondern auf der gezielten Förderung zukunftsweisender Technologien. China hat sich zu einem Hightech-Standort entwickelt – und das trotz westlicher Exportverbote und Handelshemmnisse. Im Jahr 2020 reichte China rund 70.000 Patente bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum ein – deutlich mehr als die USA. Mit 1,6 Milliarden Mobiltelefonen im Einsatz, hoher Digitalaffinität und...

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Drei Impulse für nachhaltige Investitionen in geopolitisch unsicheren Zeiten https://klardenker.kpmg.de/drei-impulse-fuer-nachhaltige-investitionen-in-geopolitisch-unsicheren-zeiten/ Fri, 23 May 2025 06:02:19 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46674 Was Unternehmen jetzt beachten sollten – Interview mit unserem Finanzierungsexperten.

Obwohl ESG politisch derzeit weniger im Fokus steht, bleibt das Thema im Finanzierungsprozess von zentraler Bedeutung. Vor dem Hintergrund geopolitischer Dynamiken sind Unternehmen gefordert, ihre Strategien so auszurichten, dass sie kurzfristige Stabilität sichern und zugleich langfristige Nachhaltigkeitsziele verfolgen. In diesem Interview gibt Till Karrer, Partner, Head of Funding Advisory, Einblicke in diese komplexe Balance. Wie verändert die geopolitische Lage aktuell die Finanzierungsrealität für Unternehmen, insbesondere bei Investitionen in nachhaltige Geschäftsmodelle? Nachhaltige Geschäftsmodelle sind aktuell so finanzierungsfähig wie selten zuvor. Förderbanken unterstützen diese Projekte gezielt – denn ihr politisches Mandat verbindet Nachhaltigkeit mit geopolitischer Strategie. Dabei geht es nicht nur um ökologische oder wirtschaftliche Aspekte, sondern auch darum, durch nachhaltige Investments regionale Stabilität und Unabhängigkeit zu sichern. Zudem gibt es eine Tendenz, dass Unternehmen ihre Investitionen nach Europa verlagern, um von stabilen Rechts- und Standortbedingungen zu profitieren. So wird Geopolitik zunehmend zu einem entscheidenden Standortfaktor – mit direkten Auswirkungen auf die Finanzierung. Welche Anforderungen stellen Kapitalgeber heute in Bezug auf ESG-Kriterien und geopolitische Resilienz? ESG ist im Finanzierungsprozess nicht mehr optional. Finanzierungspartner haben mittlerweile ihren eigenen ESG-Questionnaire für ihre Kreditprozesse. Das gehört zum Standard. Auch wenn ESG politisch aktuell etwas weniger Präsenz hat – auf der Finanzierungsseite ist das Thema sehr...

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Chinas Vormarsch: Wie Europas Autobauer unter Druck geraten https://klardenker.kpmg.de/chinas-vormarsch-wie-europas-autobauer-unter-druck-geraten/ Thu, 22 May 2025 09:49:53 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46664 Interview: Wie deutsche Hersteller im Kampf mit Chinas Anbietern bestehen können.

Keyfacts: Europas Hersteller sollten in China lokal investieren: in Forschung, Entwicklung und Produktion. Zölle schützen nur bedingt: Chinesische Anbieter drängen mit Macht nach Europa. Nur eine Handvoll Marken wird Chinas Preiskampf überleben. Der chinesische Automarkt entwickelt sich zum härtesten Pflaster für ausländische Hersteller. Dr. Andreas Ries, Global und Deutschland Head of Automotive bei KPMG, erklärt im Interview, warum europäische Autobauer zunehmend unter Druck stehen – und welche Fehler sie sich jetzt nicht leisten sollten. Wie verändert China das Kräfteverhältnis in der globalen Automobilindustrie? Der chinesische Markt war lange der Wachstumstreiber – heute ist er das Schlachtfeld der Branche. Mehr als 100 Hersteller konkurrieren dort, doch am Ende wird nur eine einstellige Anzahl überleben. Die Kombination aus Überkapazitäten, staatlicher Förderung und einem massiven Preiskampf macht es selbst etablierten Marken schwer, profitabel zu wirtschaften. Was heißt das für europäische Autobauer konkret? Sie stehen unter doppeltem Druck. Einerseits exportieren chinesische Hersteller zunehmend nach Europa – effizient, günstig, oft subventioniert. Andererseits verlieren europäische Unternehmen in China an Boden, weil sie die lokalen Bedürfnisse nicht ausreichend verstehen. Der alte Ansatz, „deutsche Qualität für den chinesischen Markt“, greift nicht mehr. ——–> Lesen Sie jetzt unsere aktuelle Studie: Wo steht die Automobilindustrie und was fehlt? Unsere Studie...

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Chemieindustrie: Mit Kreislaufwirtschaft globale Wettbewerbsfähigkeit stärken https://klardenker.kpmg.de/chemieindustrie-mit-kreislaufwirtschaft-globale-wettbewerbsfaehigkeit-staerken/ Thu, 15 May 2025 12:44:20 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46604 Wer jetzt nicht in Recycling-Technologien investiert, droht, international zurückzufallen.

Keyfacts: Hohe Energiekosten, Bürokratie und fehlende Planungssicherheit behindern nachhaltige Investitionen in Kreislaufwirtschaft. Dabei sind die Vorteile nachhaltiger Lösungen erheblich: Unternehmen können langfristig Kosten sparen und unabhängiger von fossilen Rohstoffen werden. Empfehlenswert sind mehr Forschung, neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften – sowie ein zukunftsorientiertes und entschlossenes Handeln. Die Kreislaufwirtschaft gewinnt zunehmend an strategischer Bedeutung für die Chemieindustrie – umso erfreulicher ist es, dass auch die Politik darauf reagiert. Der Koalitionsvertrag zeigt, dass die neue Bundesregierung das Thema Kreislaufwirtschaft stärker in den Fokus rücken will. Ein Eckpunktepapier mit kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen ist angekündigt, das chemische Recycling soll in die bestehende Abfallhierarchie integriert werden. Parallel planen die regierenden Parteien Reformen im Verpackungsgesetz, Anpassungen an die EU-Vorgaben und neue Vorgaben zur Abfallvermeidung, insbesondere im Textilbereich. Kreislaufwirtschaft als strategischer Hebel Für die Chemieindustrie könnten diese Vorhaben ein Schritt in die richtige Richtung sein – vorausgesetzt, sie schaffen die notwendigen Voraussetzungen für Investitionen. Denn die Kreislaufwirtschaft wird nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu einem zentralen Faktor. ______________ Was ist Kreislaufwirtschaft? Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) bezeichnet ein Wirtschaftsmodell, das darauf abzielt, Ressourcen so lange wie möglich im Umlauf zu halten. Im Gegensatz zum linearen Prinzip „Take – Make – Waste“ wird in...

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So unterstützen wir die Rentenbank bei der KI-Implementierung https://klardenker.kpmg.de/so-unterstuetzt-kpmg-die-rentenbank-bei-der-nutzung-von-ki/ Mon, 12 May 2025 07:10:39 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46402 KI-Einsatz bei der Rentenbank: Einblicke aus erster Hand im Interview.

KI ist für die Finanzbranche weit mehr als ein Effizienzhebel. KI kann dabei helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, Prozesse zu optimieren und die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Doch wie gelingt die erfolgreiche Integration von KI in einer regulierten Umgebung, gerade wenn noch nicht alle Infrastruktur-Herausforderung gegeben sind? KPMG begleitete die Rentenbank bei ihrer digitalen Transformation.   KPMG und Rentenbank: Erfolgreiche KI-Einführung trotz Infrastruktur-Herausforderungen Im Gespräch mit Benedikt Höck, Head of AI bei KPMG, berichten Dr. Marc Kaninke, Finanz- und IT-Vorstand der Rentenbank, und Marc Ahrens, Digital Officer der Rentenbank, über zentrale Hürden bei der KI-Implementierung – von IT-Infrastruktur bis Governance – und wie sie mit einer KI-Sandbox und gezieltem Enabling der Mitarbeitenden erste Erfolge erzielt haben.  Inwiefern ist KI für die Rentenbank ein zentrales Thema? Dr. Marc Kaninke: Wir wollen unsere Abläufe effizienter gestalten und uns mehr auf unsere Kunden konzentrieren. Gleichzeitig hilft uns KI, den Fachkräftemangel abzufedern, indem sie einfache Tätigkeiten übernimmt. Auch für junge Talente sind Technologien ein wichtiger Faktor, da sie moderne Arbeitsweisen ermöglichen und die Attraktivität eines Arbeitgebers mitprägen.  Welche Hürden sind euch auf eurer KI-Reise begegnet? Marc Ahrens: Eine der ersten Herausforderungen war die Infrastruktur. KI-Anwendungen benötigen eine leistungsfähige und sichere Infrastruktur, i.d.R. abgebildet über Cloud-Komponenten...

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Koalitionsvertrag: Verteidigungsfähigkeit wird relevanter Wirtschaftsfaktor https://klardenker.kpmg.de/koalitionsvertrag-verteidigungsfaehigkeit/ Wed, 07 May 2025 09:25:43 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46489 Ein Überblick über zentrale Verteidigungsvorhaben und deren Bedeutung für Unternehmen.

Keyfacts: Der Koalitionsvertrag versteht Verteidigung nicht mehr nur als staatliche Aufgabe, sondern als wirtschaftlich relevantes Feld – insbesondere für Industrie, IT, Bau und Logistik. Software-Defined Defence ist ein Gamechanger: Mit dem Fokus auf kontinuierlich weiterentwickelbare Softwarekomponenten entsteht ein neues Ökosystem aus Bundeswehr, Industrie und Tech-Unternehmen. Marktverfügbare, europäische Verteidigungstechnologien sollen künftig bevorzugt beschafft werden. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung schafft die Grundlage für einen Veränderungsprozess in der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands ist unmittelbar verknüpft mit industrieller Innovationskraft, baulicher Umsetzungsgeschwindigkeit und digitaler Resilienz. Daher sollten Führungskräfte Verteidigung nicht länger nur als staatliches Aufgabengebiet betrachten, sondern als relevanten Markt für die Geschäftstätigkeiten zahlreicher Unternehmen.   Von der Rhetorik zur Umsetzung: Die neue Realität der Verteidigungspolitik Aus verteidigungspolitischer Sicht steht das Bekenntnis zu den NATO-Fähigkeitszielen im Zentrum des Koalitionsvertrags. Diese Zusage klingt auf dem Papier vertraut, doch ist die Stoßrichtung so entschlossen wie selten zuvor. So soll der Substanzaufbau der Bundeswehr deutlich vorantreiben werden: materiell, personell und organisatorisch. Doch was bedeutet das konkret?  Die Grundlagen für eine bessere materielle Versorgung wurden bereits mit der Aufhebung der Schuldenbremse für den Verteidigungshaushalt gelegt. Anders als beim Sondervermögen stehen nun jährlich wiederkehrende Mittel zur Verfügung, um Beschaffungsprojekte und Großvorhaben umzusetzen. Wichtig dabei: Der Koalitionsvertrag sieht für...

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Lieferkettengesetz und CSDDD: Was ändert sich für Unternehmen? https://klardenker.kpmg.de/einigung-auf-csddd-nachhaltigere-lieferketten-oder-nur-mehr-aufwand/ Wed, 30 Apr 2025 08:03:52 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=42091 Trotz Omnibus-Vorschlägen: Die Sorgfaltspflichten werden steigen. Die Hintergründe.

Keyfacts: Laut Koalitionsvertrag soll das Lieferkettengesetz abgeschafft werden. Doch konkret geplant ist lediglich, die Berichtspflicht des LkSG aufzuheben und weitgehend auf Sanktionen zu verzichten. Denn bis 2027 muss Deutschland die europäische Lieferkettenrichtlinie CSDDD umsetzen. Trotz der Omnibus-Initiative der EU-Kommission werden sich langfristig keine Erleichterungen für deutsche Unternehmen ergeben. Union und SPD haben im Koalitionsvertrag formuliert, dass sie das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) abschaffen wollen. Diese Formulierung ist jedoch unglücklich gewählt. Fakt ist, dass Deutschland bis 2027 die europäische Lieferkettenrichtlinie CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) umsetzen muss. Diese schreibt Sorgfaltspflichten für Lieferketten vor, die zum Teil sogar strenger sind als die aktuellen deutschen Regeln. Mit dem ersten Omnibus-Paket hat die EU-Kommission zwar eine Abschwächung der CSDDD vorgeschlagen. Aber auch dadurch ergäben sich für deutsche Unternehmen kaum Erleichterungen gegenüber der jetzigen Rechtslage. Eine Entscheidung über den Vorschlag soll in Brüssel im Laufe des Jahres 2025 fallen. Was also bedeutet die Ankündigung im Koalitionsvertrag tatsächlich? Konkret geplant ist lediglich, die Berichtspflicht des LkSG aufzuheben und weitgehend auf Sanktionen zu verzichten. Außerdem soll das künftige deutsche CSDDD-Umsetzungsgesetz nicht Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, sondern Gesetz über die internationale Unternehmensverantwortung heißen. Große Erleichterungen bringt der Koalitionsvertrag für deutsche Unternehmen also kaum. Dennoch sollten Unternehmen die nationale und europäische Gemengelage...

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Koalitionsvertrag – Steuerliche Neuerungen für Unternehmen https://klardenker.kpmg.de/koalitionsvertrag-steuerpolitische-vorhaben-fuer-unternehmen/ Fri, 25 Apr 2025 12:19:14 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46377 Im Webcast: Das plant die künftige Bundesregierung für die nächste Legislaturperiode.

Die künftige Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedingungen für eine wettbewerbsfähige und wachsende Volkswirtschaft zu schaffen, strukturelle Rahmenbedingungen für Unternehmen und Beschäftigte zu verbessern, Innovationen zu fördern und Bürokratie umfassend abzubauen. Im Webcast „Der Koalitionsvertrag – Steuerpolitische Vorhaben“ erläutere ich, welche steuerlichen Maßnahmen der Koalitionsvertrag vorsieht.  Keine Steuererhöhungen – Punktuelle Entlastungen Zunächst kann festgehalten werden, dass die Regierungskoalition – entgegen mancher Befürchtungen – keine Steuererhöhungen plant. Dafür soll der Solidaritätszuschlag in seiner jetzigen Form beibehalten werden. Die Einkommensteuer soll für kleine und mittlere Einkommen zur Mitte der Legislatur gesenkt werden.  Für Unternehmen sind punktuelle Entlastungen und Investitionsanreize vorgesehen. Arbeitsanreize sollen auch durch steuerliche Begünstigungen gesetzt werden. Die Stromsteuer soll für alle so schnell wie möglich gesenkt werden.   Der Wohnungsbau soll durch eine Investitions-, Steuerentlastungs- und Entbürokratisierungsoffensive angekurbelt werden. Zur Erbschaftsteuer, Vermögensteuer oder Besteuerung von Kapitalerträgen enthält der Koalitionsvertrag keine Aussagen.   Geplant sind ein Sofortprogramm für den Bürokratierückbau, jährliche Bürokratierückbaugesetze sowie eine Reduzierung der Bürokratiekosten für die Wirtschaft um 25 % (rund 16 Mrd. Euro) und des Erfüllungsaufwands für Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sowie Verwaltung um mindestens 10 Mrd. Euro.   Neue Impulse für Investitionen und Wachstum Als zentrale Maßnahme für mehr Investitionen ist der sogenannte...

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Alternative Antriebe sind entscheidend: Mobilität neu denken https://klardenker.kpmg.de/wenn-strom-allein-nicht-reicht-mobilitaet-neu-denken/ Tue, 22 Apr 2025 07:01:52 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46236 Elektromobilität alleine reicht nicht, um die CO₂-Ziele im Verkehrssektor zu erreichen.

Keyfacts: Um bis 2050 eine CO₂-neutrale Mobilität erreichen zu können, brauchen wir einen technologieoffenen Ansatz bei den Antrieben – reine Elektromobilität reicht nicht aus. Die notwendige Ladeinfrastruktur und Stromversorgung für eine vollständige Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs wird nicht rechtzeitig bereitstehen. Alternative Kraftstoffe wie e-Fuels, Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) oder grüner Wasserstoff sind unverzichtbare Ergänzungen zur Elektromobilität – und zugleich ein industriepolitisches Potenzial für Europa. Die Elektromobilität ist zweifelsohne ein zentraler Baustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Mobilität. Doch der Hochlauf batterieelektrischer Fahrzeuge (BEVs) droht aktuell hinter den ambitionierten Zielvorgaben zurückzubleiben. Unser Whitepaper „Transformation zur nachhaltigen Mobilität“ zeigt, dass der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge im europäischen Pkw-Bestand bis 2050 bei lediglich 56 Prozent liegen wird – trotz steigender Neuzulassungen und eines politisch angestrebten Verbrennerverbots ab 2035. Der Wunsch nach schnellen Lösungen trifft auf die Realität: Ladeinfrastruktur, Stromnetzausbau und Energieerzeugung hinken hinterher. Einseitige Fokussierung birgt Risiken Die Branche steht vor einem Dilemma. Einerseits setzen viele Hersteller voll auf Elektromobilität. Andererseits zeigt sich weltweit, dass der Verbrennungsmotor – teils aus wirtschaftlichen, teils aus infrastrukturellen Gründen – noch lange eine tragende Rolle spielen wird. Global werden nach wie vor rund zwei Drittel der Neufahrzeuge mit klassischen Antrieben verkauft. In Ländern ohne leistungsfähiges Stromnetz oder flächendeckende Ladeinfrastruktur...

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So wird KI-Technologie produktiv und skalierbar https://klardenker.kpmg.de/so-wird-ki-technologie-produktiv-und-skalierbar/ Wed, 16 Apr 2025 11:57:40 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46358 10 Maßnahmen, um mit AI Agents und Digital Twins Effizienz und Wachstum zu fördern.

Keyfacts: 69 Prozent der deutschen Unternehmen haben bereits eine klare KI-Strategie – doppelt so viele wie im Vorjahr. Unternehmen profitieren besonders von höherer Innovationskraft (71 Prozent) und beschleunigter Datenanalyse (71 Prozent). Aufzeichnungen des virtuellen KPMG Zukunftsgipfels „Von AI Agents bis Digital Twins: Innovation trifft Praxis“ jetzt anschauen. Die Reise der künstlichen Intelligenz ist ebenso rasant wie spannend – ob in der Kundenkommunikation, der Datenanalyse oder der Produktentwicklung: KI wird zum unverzichtbaren Partner. Unsere aktuelle Studie „Generative KI in der deutschen Wirtschaft“ zeigt, dass bereits 69 Prozent der Unternehmen eine klare KI-Strategie verfolgen – mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Damit ist KI nicht mehr Zukunftsvision, sondern längst gelebte Realität in deutschen Unternehmen.  KI kann uns nicht nur sehen und hören, sondern auch aktiv unterstützen. Mit dem Aufkommen von KI-Agenten erreichen wir nun den nächsten Meilenstein: Die Agenten übernehmen nicht nur klassische Wissensarbeit, sondern können konkrete Handlungen ausführen – beispielsweise im Kundenservice oder bei der Prozessautomatisierung.   Die Potenziale von KI-Agenten sind enorm: Laut unserer Studie profitieren Unternehmen besonders von wachsender Innovationskraft (71 Prozent), beschleunigter Datenanalyse (71 Prozent), Umsatzsteigerungen (49 Prozent), höherem Automatisierungsgrad (48 Prozent) und neuen Wachstumschancen (47 Prozent). Unternehmen, die heute bereits konsequent auf KI setzen, steigern nicht nur ihre Effizienz, sondern erschließen auch neue...

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