„Heute Gentoo, was kommt da noch? Das ist ja noch nicht das Ende der Fahnenstange, wir stehen erst am Anfang: Besonders spannend wird es, wenn Fahrzeuge von extern mit Daten versorgt werden und so ihr Fahrverhalten anpassen können. Das kennen wir heute schon, wenn unser Navigationssystem uns proaktiv weiträumig um einen Stau leitet. Woher weiß ich, dass mich nicht ein Gauner umleiten möchte oder mein schönes neues Auto nicht starten lässt, bevor ich Lösegeld gezahlt habe – Ransomware im Fahrzeugdisplay?“, gibt Experte Alexander Geschonneck zu bedenken. Er leitet den Bereich Forensic bei KPMG in Deutschland und jagt mit seinem Team Wirtschafts- und Cyberkriminelle.
„Es handelt sich hierbei nicht um einen remote hack. Dies war eine Modifikation des Kunden die physischen Zugang zum Auto voraussetze“, erklärt Tesla Deutschland gegenüber diesem Portal.
Bereits 2015 schafften es Hacker
Der Hack der Entwicklerin ist nicht der erste für den US-Autobauer: Bereits im Jahr 2015 schafften es Hacker in eines der Autos von Elon Musk. Wie „Auto, Motor und Sport“ berichtet, montierten die Cyberkriminellen das Display des Autos ab, um auf Kabel und Elektronik zugreifen zu können. Auch sie nutzten den Zugang über das Infotainment-Programm.
Doch nicht nur Tesla ist betroffen: Nach dem ein Jeep Cherokee gehackt wurde, rief Autobauer Fiat Chrysler 1,4 Millionen SUV für Sicherheitsupdates zurück in die Werkstatt.
„Ich bin kein Prophet, wenn ich sage, dass in diesem vernetzten Verfahren auch ein vernetztes Risiko liegt“, weiß Alexander Geschonneck weiter und gibt gleich ein Beispiel: „Wenn Systeme, die den Abstand zwischen zwei Fahrzeugen steuern, kompromittiert werden und eine halbe Sekunde zu spät auslösen. Oder der Spurassistent aufgrund einer Störung das Fahrzeug einen Meter zu weit nach links steuert – kurzum: Geht es um die Steuerung von lebenswichtigen Systemen geht, ist jeder Fehler ein Fehler zu viel.“