Geopolitik – KPMG Klardenker https://klardenker.kpmg.de/thema/business-performance-resilienz/geopolitik/ Klardenker - der Blog zu aktuellen Wirtschaftsthemen, die Unternehmen bewegen Tue, 30 Apr 2024 11:45:30 +0000 de-DE hourly 1 https://klardenker.kpmg.de/wp-content/uploads/2016/04/cropped-app-icon_512x512-32x32.png Geopolitik – KPMG Klardenker https://klardenker.kpmg.de/thema/business-performance-resilienz/geopolitik/ 32 32 Derisking statt Decoupling – ein neuer Ansatz gegenüber China? https://klardenker.kpmg.de/derisking-statt-decoupling-ein-neuer-ansatz-gegenueber-china/ Thu, 25 Apr 2024 06:52:23 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=38499 Bei seiner China-Reise stellt Bundeskanzler Scholz klar, Decoupling sei nicht gewünscht.

Wie weiter mit China? Diese Frage stellt sich der deutschen Politik und Wirtschaft weiterhin, denn geopolitische Störfälle sind zur neuen Normalität geworden und die Fehler im Umgang mit Russland sollen nicht wiederholt werden. China ist für die deutsche Wirtschaft enorm wichtig. Mit 253 Milliarden Euro Handelsvolumen war war China 2023 bereits zum achten Mal in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner, wenngleich das Handelsvolumen erstmals rückläufig war und seit 2022 ein deutlich steigendes Exportdefizit zu Lasten Deutschlands festzustellen ist. Der Blick auf China hat sich seit Russlands Invasion in der Ukraine verändert. Dazu tragen die Hinwendung Chinas zu Russland, die anhaltende Taiwan-Problematik und Chinas steigende Militärausgaben bei. Hinzu kommt die nachhaltig angespannte wirtschaftliche Lage Chinas. Beim G7-Gipfel im Mai 2023 haben die westlichen Industriestaaten ihren Ton gegen China erstmals gemildert: Dort wurde eine adjustierte China-Strategie beschlossen, die nicht darauf abziele, China zu schaden oder seinen wirtschaftlichen Fortschritt zu vereiteln. „Kein Decoupling, aber ein kluges Derisking“, wurde Bundeskanzler Olaf Scholz in Medienberichten im Mai 2023 zitiert. Und auch im April 2024 blieb Bundeskanzler Olaf Scholz in Peking in seinen Gesprächen mit Präsident Xi dieser Linie treu: Er machte deutlich, dass er kein Decoupling von China will, sondern dass China weiterhin ökonomisch Erfolg hat. Derisking...

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Sechs Schritte für resiliente Lieferketten in der Automobilindustrie https://klardenker.kpmg.de/sechs-schritte-wie-die-automobilindustrie-zu-resilienten-lieferketten-kommt/ Mon, 22 Jan 2024 13:53:55 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=41296 Diese Maßnahmen sollten OEMs anwenden, um Schwachstellen in Lieferketten zu beseitigen.

Die Verwundbarkeiten der globalen Lieferketten sind für die Automobilindustrie zu einem komplexen Handlungsfeld geworden. In diesem vielschichtigen Szenario ist es für die Branche von entscheidender Bedeutung, die Ursprünge der fragilen Lieferketten zu ergründen und gezielte Maßnahmen zu identifizieren, die dazu beitragen, die Verwundbarkeiten zu reduzieren. Ursachen von Lieferketten-Disruptionen in der Automobilbranche Die Schwachstellen in den Lieferketten haben verschiedene Ursachen. Güter selbst können einen Engpass in der Lieferkette darstellen. Ein Beispiel dafür ist die Knappheit an Halbleitern.  Die Industrie hat große Schwierigkeiten, die komplexen Bedarfe und Bestände zu koordinieren, da oft keine klare Sicht auf die direkten Zulieferer besteht. Politische Konflikte Zudem leiden wirtschaftliche Beziehungen unter Spannungen. So hätte ein militärischer Konflikt zwischen China und Taiwan enorme Auswirkungen auf die Automobilindustrie, da beide Regionen Zentren für wichtige Vor- und Zulieferprodukte sind. Auch die Kabelbaumproduktion ist anfällig für Störungen. Einen signifikanten Teil bezieht die Automobilindustrie nämlich aus der Ukraine. Aufgrund des Krieges kamen auf einen Schlag Engpässe in einer für den Autobau zentralen Komponente auf. Komplexe Lieferketten Automobilhersteller lassen unter anderem in China und Mexiko fertigen. Dies führt zu längeren und komplexeren Transportwegen, was die Lieferkette weniger flexibel macht. Bei einer durchschnittlichen Lieferzeit von knapp 60 Tagen von Asien nach Europa und...

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Deutsch-chinesischer Außenhandel zunehmend in Schieflage https://klardenker.kpmg.de/handelsbilanz-deutschland-china-dramatische-entwicklung/ Thu, 19 Oct 2023 13:54:21 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=40331 Wo sollte die Politik angesichts der dramatischen Entwicklung jetzt ansetzen?

Massiv wachsender Import, verhalten wachsender Export: Deutschlands Außenhandel mit China gerät zunehmend aus der Balance. Laut dem Statistischen Bundesamt betrug das Handelsbilanzdefizit im Jahr 2022, dem jüngsten Erhebungszeitraum der Zahlen, 85 Milliarden Euro. Das ist ein außergewöhnlicher Wert – und der Allzeit-Negativrekord. Von 2020 auf 2021 hatte sich das Defizit bereits von circa 20 auf knapp 40 Milliarden Euro nahezu verdoppelt. Innerhalb von 24 Monaten steht nun also eine Vervierfachung zu Buche. Ist das eine besorgniserregende Entwicklung, die die deutsche Wirtschaft wachrütteln und die deutsche Politik zum Handeln bringen sollte? Größeres Handelsbilanzdefizit von Corona getrieben? Vorab: Dass die Differenz zwischen dem Wert der chinesischen Exporte nach Deutschland und dem Wert der deutschen Exporte nach China bereits 2021 deutlich gestiegen war, hielten Beobachterinnen und Beobachter zunächst für eine Spätfolge der Coronapandemie. Das seien vermutlich einmalige Effekte, hieß es. Nun steht fest: Es gibt in Deutschlands Handelsbilanz mit China offenbar einen grundsätzlichen Trend. 2020 war hingegen ein überraschend stabiles Jahr für Deutschlands Exporte nach China: Während die Produktion in Deutschland aufgrund der Lockdowns 2020 um circa 10 Prozent einbrach, nahm die Produktion in China aufgrund des dort praktizierten „Closed-Loop-Systems“ auch noch während der Zero-Covid-Zeit zu. Daher hatte China anders als andere Länder...

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So sollte der öffentliche Sektor das Beschaffungswesen optimieren https://klardenker.kpmg.de/so-sollte-der-oeffentliche-sektor-das-beschaffungswesen-optimieren/ Fri, 22 Sep 2023 08:47:39 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=40008 Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen im Einkauf öffentlicher Auftraggeber.

Wie kann der Einkauf effizienter und effektiver werden? Diese Frage wird aktuell nicht nur in privatwirtschaftlichen Unternehmen gestellt und diskutiert, sondern auch bei öffentlichen Auftraggebern. Diese vergeben jedes Jahr Aufträge in Höhe eines dreistelligen Milliardenbetrages: Allein in der ersten Jahreshälfte 2021 meldeten beispielsweise knapp 9.000 Berichtsstellen fast 87.000 Vergaben mit einem Auftragsvolumen von insgesamt über 52 Milliarden Euro. Das Marktvolumen aller öffentlichen Aufträge in Deutschland beträgt nach Schätzungen hingegen mindestens 300 Milliarden Euro jährlich. Die Beschaffung der öffentlichen Auftraggeber ist durch die verpflichtende Berücksichtigung verschiedener Gesetze und Verordnungen vielschichtig. Allerdings nicht nur dadurch. Was sind also die weiteren Herausforderungen und welche Lösungsansätze und Handlungsoptionen gibt es? Die Ausgangslage Die krisenbedingt eingeschränkte Verfügbarkeit von Waren und Dienstleistungen sowie aktuell angespannte Märkte stellen öffentliche Auftraggeber vor ernsthafte Herausforderungen. Der Baubereich ist von Rohstoffknappheit und Preissteigerungen geprägt, der Energiesektor von volatilen Preisen stark betroffen, was Auswirkungen auf alle öffentlichen Auftraggeber hat. Auch im Beratungsmarkt ist eine hohe personelle Auslastung und daher teils eingeschränkte Verfügbarkeit zu verzeichnen, weswegen Digitalisierungsvorhaben häufig nur verzögert umgesetzt werden können. Zusätzlich sorgen Nachhaltigkeitsanforderungen dafür, dass sich die Beschaffung verändern muss. Öffentliche Auftraggeber müssen auf nationale gesetzliche Anforderungen, wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), oder europäische Anforderungen, wie die Europäische Lieferkettenrichtlinie (CSDDD),...

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China führt Social-Credit-System für Firmen ein: Was dazu wichtig ist https://klardenker.kpmg.de/china-social-credit-system-fuer-unternehmen-das-ist-wichtig/ Tue, 12 Sep 2023 11:32:01 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=24633 Alles wird bewertet. Die Politik gibt vor, was Chancengleichheit schaffen könnte.

Bereits 2014 hat die chinesische Regierung Pläne veröffentlicht, ein datenbasiertes Corporate-Social-Credit-System (CSCS) einzuführen. Darin werden Unternehmen anhand einer Vielzahl an Ratings wie etwa der Kreditwürdigkeit und der Einhaltung verschiedener Compliance-Regularien bewertet. Ein im November 2022 vorgestellter Entwurf vermittelt nun ein genaueres Bild des CSCS. So gilt beispielsweise seit Januar 2023 eine Liste mit Disziplinarmaßnahmen für Unternehmen mit niedrigen Ratings. In den kommenden Monaten sind weitere Gesetze und Regelungen zu Chinas Ratingsystem zu erwarten. Warum hat China das CSCS eingeführt? Klar ist, dass das CSCS einen erheblichen Einfluss auf jedes globale Unternehmen haben wird, das bereits auf dem chinesischen Markt aktiv ist oder plant, diesen Markt zu erschließen. Die Regelung soll Anreize für Unternehmen schaffen, die sich an die chinesischen Gesetze halten und Unternehmen bestrafen, die sich nicht daran halten. Ein positives Rating bringt Vorteile wie etwa beschleunigte Genehmigungsverfahren oder einen leichteren Zugang zu Krediten. Negative Ratings können Disziplinarmaßnahmen nach sich ziehen – zum Beispiel kann ein Unternehmen unter Aufsicht gestellt, der Zugang zu Finanzmitteln erschwert oder die Teilnahme an Ausschreibungen beschränkt werden. Die wichtigsten Treiber bei der Entwicklung des Ratingsystems sind die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission und die People’s Bank of China. Insgesamt sind mehr als 40 Behörden und Organisationen...

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Deutschlands Wirtschaftsbeziehungen zu Japan „wachgeküsst“ https://klardenker.kpmg.de/deutschlands-wirtschaftsbeziehungen-zu-japan-wachgekuesst/ Tue, 29 Aug 2023 09:38:38 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=39789 Interview: Welche neuen Chancen bieten sich deutschen Unternehmen in Japan?

Japan war in jüngerer Vergangenheit eher selten ein Schwerpunkt von Investitions- und Expansionsstrategien deutscher Unternehmen. Das ändert sich, wie die Geschäftsklimaumfrage „Economic Outlook – German Business in Japan 2023“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) und KPMG in Deutschland zeigt. Die Relevanz des Standorts steigt deutlich: Japan ist mehr als nur Absatzmarkt und punktet trotz mancher Herausforderung in unsicheren Zeiten nicht nur mit Stabilität. Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland, spricht im Interview mit Marcus Schürmann, dem geschäftsführenden AHK-Vorstand, über die Hintergründe des bemerkenswerten Trends. Andreas Glunz: Herr Schürmann, Sie sind seit mittlerweile mehr als drei Jahrzehnte in Japan aktiv. Können Sie uns zum Einstieg einige Fakten zum Vergleich zwischen Japan und Deutschland nennen? Marcus Schürmann: Japan hat rund 125 Millionen Einwohner und ist bezogen auf die Bevölkerungszahl 1,5-mal so groß wie Deutschland – flächenmäßig gibt es dagegen keine großen Unterschiede. Der demografische Wandel ist in Japan ein heißes Thema, denn das Durchschnittsalter liegt bei 48,7 Jahren. Deutschland liegt mit 45 Jahren aber nicht allzu weit dahinter. Japan als drittgrößte und Deutschland als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sind zudem sehr exportorientiert. Einerseits stehen die beiden Länder also immer wieder in Konkurrenz zueinander, andererseits gibt...

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Digitales Derisking: Auswirkungen auf Outsourcing und Shared Services https://klardenker.kpmg.de/decoupling-die-zukunft-von-global-business-services/ Tue, 15 Aug 2023 07:16:37 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=37348 Wie können Unternehmen Effizienzverluste vermeiden?

Deutschland hat wie wenige andere Volkswirtschaften in den letzten Jahrzehnten die Vorteile der Globalisierung genutzt und davon profitiert. Dabei betrieben deutsche Unternehmen neben einem globalisierten Geschäft auch eine globalisierte IT, insbesondere in Osteuropa und Asien, vor allem in Indien und China. Konsolidierung durch Shared Services, Outsourcing und Public Cloud Ein wesentlicher Treiber für diese Entwicklung war die globale Konsolidierung von früher geografisch fragmentierter IT durch externe Shared Services, durch Outsourcing und zunehmend durch Public Cloud. So wuchs der Markt für Public Clouds, also unternehmensübergreifend konsolidierte IT-Services, von 95 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf 415 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Resilienz spielte gegenüber Effizienz nur eine untergeordnete Rolle Unternehmen, die ihre Technologie-Services konsolidiert haben, erzielen signifikante Verbesserungen in der Prozess- und IT-Effizienz. Darauf deuten auch Ergebnisse aus dem KPMG Cloud Monitor 2022 hin: 40 Prozent der befragten Unternehmen verfolgen eine Cloud-First-Strategie. 47 Prozent der Unternehmen nutzen Public-Cloud-Services. 78 Prozent der Cloud-Nutzenden und -Planenden wollen durch Cloud-Computing ihre Kosten senken. Bisher standen die Kriterien Kosten und Marktnähe als Vorteile im Vordergrund, nicht unbedingt das Thema Ausfallsicherheit. Single Sourcing, also der Bezug eines Produkts von einem einzigen Lieferanten, und die Verlagerung von Geschäftsaktivitäten an einen einzigen Ort führten in einigen Fällen ohne eine gute Risikobewertung...

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Deutsche Unternehmen entdecken Indien neu https://klardenker.kpmg.de/wirtschaftsboom-und-decoupling-deutsche-unternehmen-entdecken-indien-neu/ Fri, 11 Aug 2023 09:30:19 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=39604 Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business, über den aufstrebenden Standort.

Wie schätzen deutsche Unternehmen ihre Wachstumsaussichten am Wirtschaftsstandort Indien ein? Was sind die größten Chancen und Risiken? Und  womit punktet Indien in Zeiten des Decouplings beziehungsweise Deriskings gegen China? Antworten gibt der German Indian Business Outlook 2023, den wir gemeinsam mit der Deutsch-Indischen Handelskammer (AHK) erstellt haben. Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland, erklärt im Interview, was die deutsche Wirtschaft aus den Ergebnissen schlussfolgern kann – und welcher „Game Changer“ demnächst einen  nachhaltigen Aufschwung der deutsch-indischen Beziehungen weiter befeuern könnte. Herr Glunz, der German Indian Business Outlook ist da. Kompakt vorab: Was sind die Kernerkenntnisse der umfassenden Befragung? Wir sehen eine massive wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie: 71 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten steigende Umsätze in Indien für das laufende Geschäftsjahr, 48 Prozent erwarten steigende Gewinne. Die Relevanz des Sub-Kontinents nimmt für deutsche Unternehmen den Befragten zufolge deutlich zu und die Regionalisierung schreitet vor Ort voran: Die Produktion in Indien für den lokalen Markt steigt bis 2028 viel stärker als für den Export. Außerdem erleben wir eine Rollenänderung des Standorts: Bis 2028 will jedes vierte deutsche Unternehmen Indien für Forschung und Entwicklung nutzen. Das ist ein überraschendes Ergebnis. Was sind denn die relevantesten Standortfaktoren, die solch positiven...

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Digitales Derisking: Drei Indikatoren für einen Strategiebedarf https://klardenker.kpmg.de/digitales-derisking-drei-indikatoren-fuer-einen-strategiebedarf/ Tue, 08 Aug 2023 07:08:37 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=39502 Derisking ist das geopolitische Megathema. Wie sollten deutsche Unternehmen es angehen?

Die Ampelkoalition hat ihre Nationale Sicherheitsstrategie vorgelegt. Wie nicht anders zu erwarten, betont sie die tiefe Verbundenheit Deutschlands mit der Europäischen Union und der NATO sowie die Beziehungen zu wichtigen Partnern wie den USA und Frankreich. Russland wird verständlicherweise als „größte Bedrohung für Frieden und Sicherheit im euro-atlantischen Raum“ bezeichnet. Und: Die Nationale Sicherheitsstrategie bezeichnet China als ein Land, das „immer wieder gegen deutsche Interessen und Werte handelt“, betont aber gleichzeitig, dass China „ein Partner bleibt, ohne den viele Herausforderungen und Krisen nicht gelöst werden können“. China als „Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale“ Konkreter wird die Bundesregierung in ihrer kürzlich erstmals vorgelegten China-Strategie. Auch darin betont sie einerseits den Willen zur Zusammenarbeit und andererseits Differenzen: In dem Papier heißt es, man wolle an der wirtschaftlichen Verflechtung mit der Volksrepublik festhalten, aber „Abhängigkeiten in kritischen Bereichen“ abbauen, „um von ihnen ausgehende Risiken zu mindern“. China wird als „Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale“ bezeichnet. Was folgt daraus für deutsche Unternehmen? An diese appelliert die Regierung in dem Papier, geopolitische Risiken adäquat zu berücksichtigen und kritische Abhängigkeiten von China zu verringern. Dass die Zeichen in diese Richtung zeigen und Unternehmen gefordert sind, ihr Geschäft entsprechend zu analysieren und ggf. anzupassen, belegen drei weitere...

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Neue Trends bei deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen https://klardenker.kpmg.de/neue-trends-bei-deutsch-chinesischen-wirtschaftsbeziehungen/ Fri, 04 Aug 2023 08:33:43 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=39546 Bemerkenswerte aktuelle Entwicklungen an beiden Standorten im Überblick.

Es sind außergewöhnliche Zeiten für die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen. Doch abseits der schlagzeilenträchtigen Debatten um Decoupling: Wie ist die aktuelle Geschäftslage eigentlich? Welche Trends prägen das bilaterale Verhältnis? Wie reagieren deutsche und chinesische Unternehmen auf die geopolitische und ökonomische Gemengelage? Diese Entwicklungen sollten Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger unbedingt im Blick behalten: Prognose: Chinas Wachstumsschwäche hält an Es gibt mehrere Anzeichen dafür, dass die chinesische Wirtschaft vor mutmaßlich länger andauernden Problemen steht. Ein maßgeblicher Einflussfaktor für die Prognose: die unbewältigte Krise im chinesischen Immobilienmarkt. Berichten zufolge existieren mindestens 70 Millionen leerstehende Neubauwohnungen in China. Etliche große chinesische Immobilienentwicklungsgesellschaften gelten als überschuldet, insbesondere die Evergrande Group, die gemäß jüngsten offiziellen Berichten 300 Milliarden Euro Schulden angehäuft haben soll – mehr als jedes andere Immobilienunternehmen weltweit. Zur hohen Jugendarbeitslosigkeit, der Alterung der Bevölkerung sowie der in China deutlich spürbaren Folgen der Erderwärmung kommt hinzu, dass die Binnennachfrage aufgrund unsicherer Zukunftserwartungen eingebrochen ist. Jens Eskelund, der neue Präsident der EU-Handelskammer in China, hat jüngst einen wichtigen Grund für diese Entwicklung hervorgehoben: „70 Prozent des Vermögens privater Haushalte sind in Immobilien gebunden. Solange die Menschen nicht wissen, wie es mit den Immobilien weitergeht, werden sie sich im Konsumverhalten zurückhalten.“ Der hohe Verschuldungsgrad chinesischer Lokalprovinzen verhindert außerdem neue...

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Indien im Fokus der deutschen Wirtschaft und Politik https://klardenker.kpmg.de/indien-im-fokus-der-deutschen-wirtschaft-und-politik/ Tue, 18 Jul 2023 12:36:31 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=39280 Der schlafende Riese erwacht. Wir zeigen auf, wie deutsche Unternehmen profitieren können.

Der Wirtschaftsstandort Indien wird für deutsche Unternehmen deutlich relevanter. Das ist eine Erkenntnis aus dem German Indian Business Outlook 2023, den wir gemeinsam mit der Deutsch-Indischen Handelskammer (AHK Indien) erstellt haben. Was sind die Hintergründe, was sind die Folgen? Welche makroökonomischen und lokalen Entwicklungen sind ursächlich für den bemerkenswerten Trend? Und wo liegen die größten Chancen und Risiken für deutsche Unternehmen? Indiens Wirtschaftswachstum bringt deutschen Unternehmen neue Chancen Antworten gibt es in der aktuellen Folge unserer Podcast-Serie „International Business Talk“. Gastgeber Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland, diskutiert mit Stefan Halusa, Hauptgeschäftsführer der AHK Indien. Halusa erläutert, was Indien derzeit so attraktiv macht und welche Details für Unternehmen beim Markteintritt elementar sind. Außerdem diskutiert er mit Andreas Glunz über Sektoren, in denen das Wachstum besonders dynamisch ist. Jetzt reinhören: Die Podcast-Kernthemen kompakt Was Stefan Halusa an Indien am meisten fasziniert (0:50 min) Welche Kennzahlen die wirtschaftliche Dynamik Indiens verdeutlichen (2:10 min) Warum Deutschland gegenüber Indien ein Exportdefizit hat (4:10 min) Wo die größten Chancen für deutsche Unternehmen in Indien liegen (5:30 min) Welche Standortmerkmale Indien von anderen Märkten unterscheiden (8:30 min) Welche Trends beim Engagement deutscher Unternehmen zu erkennen sind (10:10 min) Was die relevantesten Herausforderungen vor...

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Irgendwann sinken die Zinsen wieder. Banken sollten vorbereitet sein https://klardenker.kpmg.de/irgendwann-sinken-die-zinsen-wieder-banken-sollten-vorbereitet-sein/ Wed, 12 Jul 2023 07:50:51 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=39138 Das können Finanzinstitute tun, um erneuten Margenverlusten vorzubeugen.

Den Banken in Europa und in den USA fehlte schlicht die Erfahrung. Jahrzehntelang waren Negativzinsen kein Thema gewesen. Ab 2009 dann ging es dann deutlich bergab und 2014 führt die EZB tatsächlich Strafzinsen ein. Diese wurden nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen nicht an Kund:innen weitergegeben. Die Auswirkungen für Banken: hohe Margenrückgänge. Mittlerweile sind die Zinsen wieder deutlich gestiegen. Aber für wie lange? Eine weitere Niedrigzinsphase ist nicht ausgeschlossen. Ökonomische Krisen oder auch eine mittelfristig sehr stark sinkende Inflation, z.B. in Folge der Stabilisierung von Lieferketten, könnte dazu führen, dass die EZB die hohen Zinsen wieder senkt. Das heißt, auch wenn es aktuell nicht danach aussieht, sollten Banken sich auf ein mögliches nächstes Mal vorbereiten. Dabei sind viele Banken einen wichtigen Schritt bereits gegangen und haben ihre AGBs angepasst, sodass sie Negativzinsen künftig an Kund:innen weitergeben dürfen. Das wird Margenverluste auffangen. Doch dürfte dies allein nicht ausreichen. Folgende vier Aspekte sollten Banken außerdem im Blick behalten: Erstens: Traditionelle Einlagenmodelle sollten ergänzt werden Wenn Banken das Geld der Sparer:innen anlegen, orientieren sie sich dabei oft an sogenannten traditionellen Einlagenmodellen in Form von Replikationsmodellen. Diese funktionieren aber nur, wenn Zinsänderungen an die Kund:innen weitergegeben werden, was – wie erwähnt – während der Negativzinsphase nicht...

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4 Fragen und Antworten zum technologischen Decoupling https://klardenker.kpmg.de/4-fragen-und-antworten-zum-decoupling/ Thu, 06 Jul 2023 13:06:50 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=26671 Rückschritt für die Globalisierung? Welche Risiken hat die technologische Entkopplung?

In der Geschichte der Erfindungen gibt es selten nur einen Weg zum Ziel. Nehmen wir das Beispiel Elektrizität: Strom kann als Wechselstrom oder Gleichstrom fließen. Wie unterschiedlich wiederum Stecker sein können, weiß jeder, der viel reist. Jede Erfindung definiert also ihren Standard. Und je enger die Welt durch die Globalisierung verzahnt wurde, desto wichtiger wurde es, sich weltweit auf einen Standard zu einigen. Bei Schiffscontainern sehen wir, wie erfolgreich das sein kann. Die Normung der Container hat den internationalen Handel vereinfacht und die Globalisierung der Wirtschaft erheblich vorangetrieben. Was ist Decoupling? Nun geht es darum, sich auf einen globalen Standard für wegweisende neue Technologien zu einigen. Die Standardisierung hat dabei sowohl eine technische als auch eine regulatorische Komponente. Was wir dabei sehen ist, dass China und die USA – zwei Länder, die den technologischen Fortschritt der Welt heute bestimmen – die Standardisierung international als politisches Druckmittel einsetzen. Die Gefahr ist eine technologische Entkopplung, das sogenannte Decoupling. Derzeit betrifft das Decoupling technologischer Standards vor allem die Bereiche  Microchips, Cloud-Nutzung und den Telekommunikationsstandard 5G – also primär alle zukunftsgerichteten datengetriebenen digitalen Technologien. Denkbar ist aber auch, dass dies in Zukunft vielfältige bislang global genutzte, allgemein gültige Normen umfassen könnte – mit negativen Folgen für die...

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Der Weg zur selbstheilenden Lieferkette https://klardenker.kpmg.de/der-weg-zur-selbstheilenden-lieferkette/ Tue, 04 Jul 2023 08:23:42 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=39072 Wie Unternehmen die langfristige Resilienz ihrer Supply Chain erhöhen.

Die Resilienz der Lieferkette ist ein entscheidender Faktor für Unternehmen, um Störungen zu bewältigen und die Kontinuität ihrer Geschäftstätigkeit zu gewährleisten. Traditionelle Praktiken des Lieferkettenmanagements stoßen jedoch oft an ihre Grenzen, insbesondere bei unerwarteten Ereignissen wie Naturkatastrophen, Cyberangriffen und Pandemien. Hier kommt das Konzept der selbstheilenden Lieferketten ins Spiel. Wir beobachten bei unseren Kunden eine verstärkte Nachfrage nach Initiativen für eine widerstandsfähige Lieferkette. Diese gesteigerte Nachfrage führt in der Regel zu spezifischen operativen Maßnahmen, zum Beispiel Task Forces für einzelne Engpässe oder taktische Initiativen wie mehr Supplier-Diversität im Sourcing, ChinaPlusOne-Strategie etc. Grundlegend sollten jedoch auch der Reifegrad der Lieferketten und der dafür benötigten Systeme, Prozesse und Organisationen in einer langfristigen Resilienz-Strategie mit bedacht werden. Hierbei sehen wir die selbstheilende Lieferkette als Zielbild und mit den aktuellen technischen Mitteln sogar erreichbar. Eine selbstheilende Lieferkette ist die fortschrittlichste Form des Lieferkettenmanagements Im Gegensatz zu traditionellen Lieferketten, die auf menschliche Planung und Intervention zur Lösung von Problemen angewiesen sind, sind selbstheilende Lieferketten so konzipiert, dass sie Probleme automatisch erkennen und lösen. So können Ausfallzeiten reduziert und die Auswirkungen von Störungen minimiert werden. Sie ist ein dynamisches und agiles System, das mithilfe von Technologie und Daten Störungen vorhersagen und darauf reagieren kann. Die fünf...

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Wie ich Aktienverluste steuerlich geltend mache https://klardenker.kpmg.de/wie-ich-aktienverluste-steuerlich-geltend-mache/ Wed, 28 Jun 2023 12:35:51 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=26138 So verrechnen Sie Aktienverluste und geben sie in der Steuererklärung an.

Bis Anfang März 2023 hatte der Dax sich deutlich aus seinem Tief vom Frühherbst 2022 herausgearbeitet und ein Hoch von 15.653 Punkten erreicht. Dann kam die Bankenkrise – mit spürbaren Kursstürzen: Am 15. März verlor der Dax mehr als drei Prozent und fiel zurück auf 14.735 Punkte. Mittlerweise hat sich der deutsche Leitindex erholt und schwankt um die 16.000-Punkte-Marke. Bekanntermaßen geht es an der Börse schon immer zwei Schritte vor und einen zurück. Auf lange Sicht sind es mitunter 20 Schritte vor und auch mal 10 zurück. Wer aufgrund der negativen Entwicklung vorschnell Aktien veräußert hat, weil er nicht glaubte, dass die nächsten 11 Schritte kommen würden, wird sein Investment mit Verlust abgeschlossen haben. Wenn Buchverluste realisiert werden Einige Rücksetzer einbezogen, dauerte die Hausse, die Börsenrallye, vor Corona knapp elf Jahre an. Der Dax 30 legte dabei vom absoluten Tiefpunkt der Finanzkrise am 9. März 2009 bis zum 20. Februar 2020 um 276 Prozent zu. Der MDax sogar um 605 Prozent, noch übertroffen vom TecDax mit 714 Prozent. Anders als bei vielen ausländischen Indizes werden beim Dax Dividendenzahlungen zwar nicht rausgerechnet – dennoch eine beachtliche Entwicklung, die nach dem ersten Corona-Schock noch übertroffen wurde, ehe der Ukraine-Krieg, Inflation und Zinswende...

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ESG-Potenziale in Afrika: Ein Kontinent hat mehr Aufmerksamkeit verdient https://klardenker.kpmg.de/esg-potenziale-in-afrika-ein-kontinent-hat-mehr-aufmerksamkeit-verdient/ Thu, 23 Mar 2023 07:39:49 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=31737 Afrika bietet gerade im Hinblick auf ESG enorme Chancen, aber auch Herausforderungen.

Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nennt man Afrika „den Chancenkontinent“, einen „Kontinent des Aufbruchs“ – doch viele denken beim Stichwort Afrika in erster Linie an Krisen und Konflikte, Armut und Hungersnöte, Bürgerkrieg und gescheiterte Staaten wie Somalia oder die Zentralafrikanische Republik. Die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Mitte. Statt Stereotype ist ein realistischer Blick vonnöten. Vor allem positive Entwicklungen in Afrika werden allzu gerne übersehen. Afrika – kein Land, sondern ein vielschichtiger Kontinent Grundsätzlich gilt: Afrika hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Denn die so häufig nach Fernost orientierte deutsche Wirtschaft hat die Regionen südlich der Sahara noch nicht richtig für sich entdeckt. Afrika bietet große Wachstumspotenziale für Unternehmen und Finanzinvestoren. Zugleich ist der Kontinent aufgrund seiner Heterogenität aber komplex: Afrika ist Heimat unterschiedlicher Kulturen, Sprachen und Entwicklungswege. Unter den 54 afrikanischen Nationen finden sich zahlreiche Länder mit florierenden Volkswirtschaften, dynamischen Start-up-Ökosystemen und langer politischer Stabilität. Ja, es gibt „Failed States“, aber eben auch Erfolgsgeschichten wie beispielsweise Kenia, Ghana und Senegal. Diese Vielschichtigkeit und enormen Unterschiede fordern Unternehmen und Investoren. Doch trotz der Komplexität kann sich ein Engagement in Subsahara-Afrika lohnen. Afrika bietet im Bereich ESG große Chancen Gerade im Hinblick auf ESG-Fragestellungen zeigen sich in Afrika wie...

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Podcast: Japan im Fokus der deutschen Wirtschaft und Politik https://klardenker.kpmg.de/podcast-japan-im-fokus-der-deutschen-wirtschaft-und-politik/ Fri, 17 Mar 2023 13:53:04 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=37744 Das Interesse deutscher Unternehmen wächst deutlich - aus gleich mehreren Gründen.

Japan rückt angesichts geopolitischer Unsicherheiten als zuverlässiger Partner zunehmend in den Fokus deutscher Unternehmen – und das nicht nur als Absatzmarkt. Das ist eine Erkenntnis aus der Geschäftsklima-Umfrage “Economic Outlook – German Business in Japan 2023“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) und KPMG in Deutschland. Was sind die Hintergründe dieses Trends? Wo liegen die Chancen und Herausforderungen für deutsche Firmen – und auf was sollten sie bei ihrem Engagement in Japan unbedingt achten? Antworten gibt es in der aktuellen Folge unserer Podcast-Serie „International Business Talk“. Mehr als jede dritte deutsche Konzernzentrale hat derzeit wachsendes Interesse an Japan Die Zahlen sind bemerkenswert: 96 Prozent der deutschen Tochterunternehmen in Japan schätzen der Umfrage zufolge die ökonomische, politische und soziale Stabilität Japans. Mehr als jede dritte deutsche Konzernzentrale (36 Prozent) hat derzeit wachsendes Interesse an Japan – und 66 Prozent der Befragten kooperieren bereits mit japanischen Firmen in Drittmärkten in Asien, Europa und Nordamerika. Wie wichtig Japan für Deutschland ist, unterstreichen im März 2023 bilaterale Regierungskonsultationen in Japan, zu denen Bundeskanzler Olaf Scholz mit sechs Ministern und einer Wirtschaftsdelegation anreist. Das hebt die bereits traditionell engen Kontakte auf ein neues Niveau. International Business Talk: Einsichten über Japan aus Japan...

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Wie Deutschlands Unternehmen den Krisen trotzen https://klardenker.kpmg.de/wie-deutschlands-unternehmen-den-krisen-trotzen/ Wed, 22 Feb 2023 12:33:12 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=37343 Die Herausforderungen sind enorm, aber die Wirtschaft zeigt sich resilient.

Eine Krise folgt der nächsten – wenn man die aktuelle Nachrichtenlage betrachtet, kann sich dieses Bild der wirtschaftlichen Situation verfestigen. Nicht nur die anhaltend hohe Inflation, Krieg in Europa und geopolitische Spannungen in Asien belasten die Unternehmen in Deutschland schwer. Neun von zehn CEOs großer deutscher Unternehmen, die wir im Sommer 2022 für den KPMG CEO Outlook befragt haben, sagten uns, dass sie in den nächsten zwölf Monaten eine Rezession erwarten würden. Ob es dazu kommt, ist offen. Laut Internationalen Währungsfonds (IWF) hat Deutschland gute Chancen, eine Rezession zu vermeiden. Unsere Future-Readiness-Befragung, für die wir Top-Entscheider:innen aus Deutschland um ihre Einschätzung der Lage ihres Unternehmens in den nächsten fünf Jahren gebeten haben, ergab, dass die hiesigen Unternehmen sich für die aktuellen und kommenden Krisen gut gewappnet sehen und ihre Resilienz insbesondere gegenüber externen Faktoren weiter ausbauen wollen. Es ist ermutigend, dass die von uns befragten Entscheider:innen ihre Unternehmen als robust genug wahrnehmen, Krisen gut zu bewältigen. Viele haben in Vorbereitung auf eine potenziell mögliche Rezession bereits zielgerichtete Maßnahmen ergriffen oder planen diese. Dabei können sie sich auf die große Anpassungsfähigkeit stützen, die deutsche Unternehmen bereits in den zurückliegenden Corona-Jahren bewiesen haben. Risikoaspekte rücken in den Blick Statt den Kopf in den Sand zu...

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Ist Decoupling das Ende der Globalisierung? 3 Fragen und Antworten https://klardenker.kpmg.de/ist-decoupling-das-ende-der-globalisierung-3-fragen-und-antworten/ Mon, 13 Feb 2023 06:59:17 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=36676 Diese Auswirkungen haben Entkopplungstendenzen auf die Weltwirtschaft und Deutschland.

Unser Experte für International Business, Andreas Glunz, beschreibt, wie stark Deutschland mit China und den USA wirtschaftlich verbunden ist und welche Folgen eine Entkopplung der Märkte für Deutschland hätte. Ist die Globalisierung ein Erfolgsmodell für die Weltwirtschaft und Deutschland? In den vergangenen drei Jahrzehnten war die Wirtschaft in Europa, China und den USA geprägt von einer immer stärkeren globalen Vernetzung der Wirtschaftsaktivitäten, die häufig als Phase der „Hyper-Globalisierung“ bezeichnet wird. Die Triebfeder hierfür waren absolute und komparative Kostenvorteile internationaler Arbeitsteilung: Zum einen ist es wirtschaftlich sinnvoll, dort einzukaufen, wo die Kosten für Rohstoffe und den Produktionsfaktor Arbeit unter Berücksichtigung von Transport- und sonstigen Transaktionskosten am niedrigsten sind („absolute Kostenvorteile“). Dies hat zum sogenannten Single Sourcing beim weltweit günstigsten Anbieter geführt. Voraussetzung dafür ist, dass die Lieferketten auch international funktionieren. Das ist in Zeiten von Pandemien, Kriegen und Naturkatastrophen als Folge der Erderwärmung aber leider nicht der Normalfall. Zum anderen ist es wirtschaftlich ebenfalls optimal, wenn sich jedes Land auf seine „komparativen“ Stärken fokussiert. Das Positive an Arbeitsteilung: Es ist ein Win-Win für alle beteiligten Akteure, wie sich am starken Wachstum der Weltwirtschaft, dem zunehmenden Wohlstand und der abnehmenden Armut in der Welt seit den 1990er-Jahren deutlich ablesen lässt. Die USA...

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Am Energiemarkt entspannt sich die Lage für Deutschland https://klardenker.kpmg.de/rohstoffe-aus-russland-wege-aus-der-abhaengigkeit/ Wed, 01 Feb 2023 13:30:16 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=33431 So hat sich Deutschland von Russlands Energielieferungen unabhängiger gemacht.

Der von Putin vor rund einem Jahr angestrengte Überfall auf die Ukraine hat eine ökonomische Realität in Deutschland und der EU offenbart, die wir vorher nicht so erkannt haben bzw. die wir aus unterschiedlichen Gründen nicht wahrhaben wollten: Die Abhängigkeit der Energiewirtschaft von fossilen Brennstoffen und Rohstoffen aus Russland war immens. Noch vor rund einem Jahr hatte Russland einen wesentlichen Anteil an der Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen: Importe von dort bedienten 2021 etwa 35 Prozent des deutschen Ölverbrauchs. Russische Steinkohle machte bisher rund 50 Prozent des deutschen Steinkohleverbrauchs aus. Der Anteil der Gaslieferungen aus Russland lag in der Vergangenheit bei 55 Prozent. Damit war Russland wichtigster Lieferant von Primärenergierohstoffen für Deutschland. Die Infrastruktur wurde über Jahre an diese Lieferbeziehungen angepasst, kurzfristige Änderungen oder Flexibilität waren kaum möglich. So ist die Lage heute Etwa ein Jahr nach dem russischen Angriff entspannt sich am Energiemarkt die Lage für Deutschland. Die weltweite Nachfrage, der milde Winter, Lieferungen aus Norwegen und neue Flüssiggas-Terminals haben ihren Anteil daran. Doch wir müssen wachsam sein, die Lage kann, muss sich aber nicht schnell ändern. Überall auf der Welt erlebt die in hohem Maße umweltbelastende — und relativ günstige — Kohle ein Comeback. Vor dem Hintergrund schnell steigender...

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