Soziale und gesellschaftliche Verantwortung – KPMG Klardenker https://klardenker.kpmg.de/thema/esg/soziale-und-gesellschaftliche-verantwortung/ Klardenker - der Blog zu aktuellen Wirtschaftsthemen, die Unternehmen bewegen Wed, 20 Nov 2024 13:29:01 +0000 de-DE hourly 1 https://klardenker.kpmg.de/wp-content/uploads/2016/04/cropped-app-icon_512x512-32x32.png Soziale und gesellschaftliche Verantwortung – KPMG Klardenker https://klardenker.kpmg.de/thema/esg/soziale-und-gesellschaftliche-verantwortung/ 32 32 Nachhaltige Incentives: Diese Details sind für Unternehmen zu beachten https://klardenker.kpmg.de/nachhaltige-incentives/ Sat, 28 Sep 2024 13:43:58 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=41192 Wie Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit mitnehmen.

Anreize schaffen, die sich positiv auf die Motivation und Leistungsbereitschaft von Mitarbeiter:innen auswirken – eine gängige Maßnahme in der Arbeitswelt. Unternehmen nutzen sogenannte Incentives wie kostenlose Getränke am Arbeitsplatz oder exklusive Event-Einladungen, um ihre Belegschaft zu motivieren. Dass diese auch einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft des Unternehmens leisten können, ist hingegen nicht so weit verbreitet. Dabei können Unternehmen Incentives so gestalten, dass Mitarbeiter:innen aktiv dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu erreichen. Nachhaltige Incentivierung birgt viele Vorteile – unternehmerisch sowie rechtlich Die Motivation der Mitarbeiter:innen sollte oben auf der Agenda von Unternehmen stehen. Klassische Incentives wie etwa variable Gehaltsbestandteile oder Bonuszahlungen sind hier nur ein Teilbereich. Denn diese rein monetären extrinsischen Anreize können Mitarbeiter:innen nur bedingt anspornen. Eine Gehaltsstudie von Xing hat 2019 sogar gezeigt, dass die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer:innen für Sinn und gesellschaftliche Verantwortung im Job bereit sind, auf Gehalt zu verzichten. Stärker wirkt die intrinsische Motivation, sprich etwas aus innerer Überzeugung oder Lust zu tun. Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einem solch intrinsischen Motivator für viele Arbeitnehmende, denn viele Menschen sind willens, etwas zu tun, das sich positiv auf die eigene CO2-Bilanz auswirkt – entsprechend bieten nachhaltige Incentives entscheidende Vorteile für die Mitarbeitermotivation. Zudem können nachhaltige...

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Was deutsche Familienunternehmen im globalen Vergleich besonders macht https://klardenker.kpmg.de/was-deutsche-familienunternehmen-im-globalen-vergleich-besonders-macht/ Fri, 30 Aug 2024 11:01:16 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=43190 Studie belegt Unterschiede zur internationalen Konkurrenz. Im Fokus: das Familienerbe.

1,4 Billionen Euro. Das ist der Umsatz, den laut der Stiftung Familienunternehmen im Jahr 2023 allein die 500 größten Familienunternehmen Deutschlands erwirtschaftet haben. Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland sind bei familiengeführten Firmen angestellt – das unterstreicht die Relevanz des Sektors. Wachstum und Innovationskraft von Familienunternehmen sind demnach von essenzieller Bedeutung. Ein entscheidender Erfolgsfaktor dafür ist die Weitergabe des Familienerbes an die nächste Generation. Tendenziell gilt: Je umfassender die Einbindung des Familienerbes in die unternehmerische Tätigkeit, desto besser die Performance. Das zeigt unser Global Family Business Report 2024. Die Besonderheiten speziell deutscher Familienunternehmen, die im Vergleich mit ihren internationalen Partnern und Konkurrenten in der Studie erkennbar werden, haben indes Folgen für die Gewichtung einzelner Aspekte des Familienerbes, von Vermögen über den vererbten Erfahrungsschatz bis hin zu gemeinsamen Werten. Wir analysieren die wichtigsten Unterschiede zwischen deutschen und ausländischen Familienunternehmen. Verarbeitende Industrie stärker vertreten als im Ausland – ESG rückt in den Fokus 42 Prozent der befragten deutschen Familienunternehmen gehören zur verarbeitenden Industrie, international sind es nur 16 Prozent – der Wirtschaftszweig ist in Deutschland somit deutlich stärker vertreten als im Ausland. Gleichzeitig geht aus der Studie hervor, dass das Nachhaltigkeitssegment „Umwelt“ bei Befragten in Deutschland mehr im Fokus steht...

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So beeinflussen Unternehmenswerte die Kaufentscheidungen https://klardenker.kpmg.de/so-beeinflussen-unternehmenswerte-die-kaufentscheidungen/ Wed, 14 Aug 2024 09:42:16 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=43468 Podcast zu politischen Werten, Kaufverhalten und Markenstärke – jetzt reinhören.

Preis, Leistung, Convenience: Es gibt diverse Aspekte, die die Kaufentscheidung von Konsumentinnen und Konsumenten beeinflussen. Doch auch die Haltung und Werte eines Unternehmens sind bedeutende Faktoren. Politische Positionierung kommunizieren: Vertrauen aufbauen und Wettbewerbsvorteile sichern Wie können Unternehmen ihre Werte so kommunizieren, dass sie sowohl Vertrauen aufbauen als auch Wettbewerbsvorteile schaffen? Darüber sprechen Dorothee Ebert, Partnerin bei KPMG im Bereich Consulting, und Kerstin Heuer, Chefredakteurin und Leiterin Communications & Social Media von KPMG, im Podcast. Umfrageergebnisse zum Zusammenspiel zwischen Unternehmenswerten und Kaufentscheidungen Grundlage des Gesprächs sind die Ergebnisse einer gemeinsamen Befragung mit dem Marktforschungsunternehmen appinio. Hierbei wurde der Zusammenhang zwischen Kaufentscheidungen und der politischen Ausrichtung eines Unternehmens untersucht. Die Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung der Werte von Unternehmen in der Wahrnehmung der Konsument:innen: 61,6 Prozent der Teilnehmenden finden, dass Unternehmen eine Verantwortung tragen, sich zu politischen und gesellschaftlichen Themen zu positionieren. 49 Prozent der Umfrageteilnehmenden achten beim Produktkauf darauf, dass die kommunizierten Unternehmenswerte auch tatsächlich gelebt werden. 39,4 Prozent der Konsument:innen kaufen weniger Produkte bei einem Unternehmen, wenn die kommunizierten Werte nicht mit den eigenen übereinstimmen.   Die Podcast-Themen im Überblick: Warum ist eine politische Positionierung für Unternehmen heutzutage unerlässlich? (ab 01:30 min.) Wie kann eine starke Haltung zum Wettbewerbsvorteil werden? (ab...

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Vorständin bei Continental: Emotional Leadership ist jetzt essenziell https://klardenker.kpmg.de/vorstaendin-bei-continental-emotional-leadership-ist-essenziell/ Fri, 14 Jun 2024 09:37:41 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=42915 Podcast zu Frauen in Führungspositionen, ESG-Trends und Geschlechtergerechtigkeit.

Welche Themen und Eigenschaften rücken in Zeiten der Polykrise für Frauen in Führungspositionen verstärkt in den Fokus? Das ist eine Frage, die im Mittelpunkt unseres aktuellen Podcasts steht. Angelika Huber-Straßer, Managing Partner und Regionalvorständin bei KPMG in Deutschland, diskutiert mit Dr. Ariane Reinhart, die als Mitglied des Vorstands bei der börsennotierten Continental AG zuständig ist für Personal und Nachhaltigkeit. Das Gespräch führt KPMG-Redakteurin Karina Wolfsdorff. Der Podcast basiert inhaltlich auf bemerkenswerten Ergebnissen unseres Global Female Leaders Outlooks. Die Themen, die Angelika Huber-Straßer und Ariane Reinhardt im Podcast besprechen, sind vielfältig: Die Bandbreite reicht von weiblicher Resilienz bei „mehrdimensionalen Herausforderungen“ über unausgeschöpftes Potenzial bei Nachhaltigkeitsmaßnahmen bis zur Bindung von Mitarbeitenden. Außerdem zeigen die beiden Expertinnen auf, warum es so wichtig ist, angesichts diverser Transformationsprozesse „Lust auf Veränderung“ zu wecken.   Die Themenkomplexe im Überblick:  Polykrise im Fokus: Dr. Ariane Reinhart und Angelika Huber-Straßer bewerten die aktuelle Lage (ab 2:05 Min.)  Auf welche Details es beim Führen jetzt besonders ankommt (ab 6:10 Min.)  Warum Transparenz, Werte und Kommunikation wichtiger werden (ab 8:40 Min.)  Was den nachhaltigen Wandel derzeit noch bremst und an welchen Hebeln Unternehmen verstärkt ansetzen sollten (ab 12:20 Min.)  Die Folgen der ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie von Continental (ab 14:20 Min.)  Wie...

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Tijen Onaran: Das ist für Frauen auf dem Weg nach oben entscheidend https://klardenker.kpmg.de/tijen-onaran-das-ist-fuer-frauen-auf-dem-weg-nach-oben-entscheidend/ Tue, 28 May 2024 09:08:12 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=42565 Podcast zum Thema Diversität in Chefetagen: Erfolge, Hürden, Praxis-Tipps.

Tijen Onaran gehört zu den einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft: Sie ist Autorin, Unternehmerin, Influencerin, Beraterin und seit 2023 durch die „Höhle der Löwen“ auch TV-Star. Die 39-Jährige hat es geschafft. Der Weg nach „oben“, also in Führungspositionen, ist für Frauen in Unternehmen aber nach wie vor nicht einfach. Wie ist die aktuelle Lage in der Praxis? Auf welche Details gilt es für Frauen im Beruf besonders zu achten, um sich erfolgreich zu positionieren – und was sollten Unternehmen tun, um sie zu unterstützen?   Das diskutieren Tijen Onaran und Angelika Huber-Straßer, KPMG-Regionalvorständin Süd, im Podcast. Das Gespräch führt KPMG-Chefredakteurin Kerstin Heuer. Die thematische Bandbreite ist groß: Es geht basierend auf bemerkenswerten Ergebnissen unseres Global Female Leaders Outlooks unter anderem um die Relevanz von Verbündeten, besondere „Spielregeln“, hochemotionale gesellschaftliche Debatten und Fallstricke bei der Forderung nach mehr Geld.   Die Themenkomplexe im Überblick:   Bemerkenswerte Umfrage-Ergebnisse zur Gleichstellung der Geschlechter im KPMG Global Female Leaders Outlook (ab 1:10 Min.)  Die Lage von Frauen in der Wirtschaft: Wo die Kraft von Netzwerken in der Praxis liegt (ab 2:00 Min.)  Was Tijen derzeit besonders ermutigt, die Welt „digitaler und diverser“ zu gestalten (ab 4:40 Min.)  „Höhle der Löwen“: Wie Tijen Onarans Mutter auf das...

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Talent Management: Nachhaltigkeit als zentraler Faktor https://klardenker.kpmg.de/talent-management-nachhaltigkeit-als-zentraler-faktor/ Thu, 25 Jan 2024 09:10:09 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=41253 Im Kampf um Talente ist eine holistische Personalstrategie ein Wettbewerbsvorteil.

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt im Recruiting von Unternehmen immer mehr an Bedeutung, denn potenzielle Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen achten bei der Jobwahl immer stärker auf dieses Kriterium. Bei einer Befragung von Stepstone und dem Handelsblatt Research Institute gaben 70 Prozent der Befragten an, dass sie sich eher bewerben oder ein Jobangebot annehmen würden, wenn das Unternehmen Wert auf Nachhaltigkeit legt. Unternehmen, die sich in diesem Bereich nicht engagieren, müssen also davon ausgehen, dass ihnen einige Nachwuchstalente entgehen. Um im Wettbewerb um die Nachwuchstalente gute Chancen zu haben, sollten Unternehmen also zeigen, was sie im Bereich Nachhaltigkeit können. Nachhaltigkeit bleibt auch nach Vertragsunterschrift wichtig Die Nachhaltigkeit eines Unternehmens über alle Geschäftstätigkeiten hinweg ist allerdings nicht nur im Recruiting wichtig. In der Studie gaben 76 Prozent der Befragten an, dass sie einen hohen Stellenwert von Nachhaltigkeit bei ihrem Arbeitgeber „wichtig“ oder „eher wichtig“ finden. Diese Entwicklung stellt für Unternehmen eine Chance dar, ihre Positionierung in Sachen Nachhaltigkeit zu nutzen, um sich von der Konkurrenz im Kampf um Talente abzuheben und diese langfristig an das Unternehmen zu binden und zu motivieren. Dabei ist es sinnvoll, ganzheitlich und über den gesamten Mitarbeitenden-Lebenszyklus nachhaltig zu denken. Ein holistischer Talent-Management-Ansatz berücksichtigt dies, indem er Mitarbeiter:innen über den...

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Stärkung der Verteidigungsindustrie: Diese Faktoren sind entscheidend https://klardenker.kpmg.de/staerkung-der-verteidigungsindustrie-diese-faktoren-sind-entscheidend/ Thu, 30 Nov 2023 09:12:41 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=40795 Marktfragmentierung und ESG – diese Aufgaben sollte die Verteidigungsbranche angehen.

Derzeit sehen wir global eine Vielzahl militärischer Konflikte. Die Bundesregierung hat 100 Milliarden Euro als Sondervermögen für die Bundeswehr zur Verfügung gestellt und die französische Regierung plant, die Verteidigungsausgaben bis 2030 um ein Drittel zu steigern. Auch auf europäischer Ebene intensivieren sich die Aktivitäten zur militärischen Zusammenarbeit, etwa in der Europäischen Verteidigungsagentur und der relativ jungen Generaldirektion Verteidigungsindustrie und Weltraum (DEFIS) der EU-Kommission. Ziel der Bemühungen ist es, den Frieden in Deutschland und in Europa sichern zu können. Klar ist, dass dies nicht ohne eine leistungsfähige Verteidigungsindustrie gelingt. Diese ist essenziell, um sowohl die Landes- und Bündnisverteidigung als auch die europäische Sicherheit zu gewährleisten. Eine starke Verteidigungsindustrie dient zudem dem Nachhaltigkeitsziel der Friedenssicherung. Die Vereinten Nationen (UN) haben sich 2015 auf 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung geeinigt – die sogenannten Sustainable Development Goals. Unter Punkt 16 heißt es, dass die UN „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ sichern sollen. In der Realität haben Unternehmen der Verteidigungsindustrie jedoch regelmäßig Schwierigkeiten, Projekte zu finanzieren. Denn durch die Unschärfen der EU-Taxonomie zögern viele Unternehmen und Banken, in eine mit Rüstung betraute Industrie zu investieren. Verteidigung ist ein blinder Fleck der ESG-Regulation der EU Tatsächlich konzentriert sich der EU-Rahmen für nachhaltige Finanzierungen aber lediglich auf...

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Deshalb macht der Fokus auf soziale Aspekte Unternehmen erfolgreicher https://klardenker.kpmg.de/deshalb-macht-der-fokus-auf-soziale-aspekte-unternehmen-erfolgreicher/ Thu, 20 Apr 2023 09:46:16 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=38112 Sina Steidl-Küster, KPMG-Regionalvorständin Südwest, im Interview.

Der Megatrend ESG prägt und transformiert die deutsche Wirtschaft. Beim „S“, also im Bereich des Sozialen, sind Unternehmen und Gesellschaft im weltweiten Vergleich schon führend, sagen die einen. Wir haben großen Nachholbedarf, sagen andere. Was stimmt? Und was steckt im „S“ überhaupt alles drin? Sina Steidl-Küster, Regionalvorständin Südwest und Leiterin des Bereichs Innovation bei KPMG in Deutschland, spricht im Interview über den Status quo, die größten Herausforderungen – und besondere Praxis-Erfahrungen. Frau Steidl-Küster, soziale Aspekte innerhalb des Megatrends ESG haben eine große Bandbreite. Sie reichen von Firmenbeziehungen zu Zulieferern bis zur Diversität in der Belegschaft. Wie gehen Unternehmen die große Herausforderung an? Wir merken, dass interne Diskussionen zunehmen. Maßgeblicher Referenzwert für die betroffenen kapitalmarktorientierten Unternehmen ist bislang das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Beim Thema Diversität machen sich Unternehmen zwar Gedanken über die eigene Marktwahrnehmung, zudem fließen Aspekte auch ins Reporting ein. Aber viel weiter gehen die Debatten noch nicht. Warum ist Diversität überhaupt so wichtig? Unterschiedliche Perspektiven und unterschiedliche Herangehensweisen an Aufgaben- und Problemstellungen wirken sich positiv auf Unternehmenskultur- und erfolg aus. Je diverser die Belegschaft ist, desto vielfältiger sind die Denkarten – und desto weniger Potenzial bleibt unausgeschöpft. Bei der Diversität unter Mitarbeiter:innen geht es nicht nur um Geschlechter, also um den...

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Menschenrechte – eine neue Herausforderung für Unternehmen https://klardenker.kpmg.de/menschenrechte-eine-neue-herausforderung-fuer-unternehmen/ Wed, 28 Dec 2022 08:02:44 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=36313 Teils vage, aber wirkmächtig: Wie Firmen mit dem Thema Menschenrechte umgehen sollten.

Nachhaltigkeit ist längst viel mehr als Umwelt- und Klimaschutz – das belegt das Kürzel ESG, das die drei Schlagwörter Environmental, Social und Governance umfasst. Nachhaltiges Wirtschaften reicht somit von Reaktionen auf den Klimawandel über Verantwortung hinsichtlich sozialer Fragen bis hin zu verantwortungsvoller Unternehmensführung durch Vorstand und Aufsichtsrat sowie nachhaltigen Finanzierungsstrategien. Unter dem „S“ in ESG werden auch Fragen rund um die Menschenrechte einsortiert: etwa Produktions- und Arbeitsschutz, Lohngerechtigkeit und die Auswirkungen der Wirtschaftstätigkeit auf Anwohner:innen (zum Beispiel Wasserknappheit, Erosion und andere Schädigungen der Umwelt). Soziale Kriterien und die Einhaltung von Menschenrechten im Wirtschaftsleben, insbesondere in Lieferketten, genießen immer größere öffentliche Beachtung. Damit wachsen Risiken für Unternehmen. Was hieran problematisch ist und was Geschäftsführungen jetzt tun sollten, haben wir mit dem Compliance-Experten Dr. Albrecht Muser von KPMG Law erörtert.   Herr Dr. Muser, welche Rolle spielen Menschenrechte heute für Unternehmen? Dr. Albrecht Muser: Neben klassischen Anwendungsbereichen wie dem Arbeitsrecht treten auch andere Anwendungsbereiche in den Fokus, vor allem im internationalen Kontext. Das belegt zum Beispiel die Berichtspflicht gemäß § 289c Abs. 2 Nr. 4 HGB oder das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das am 1. Januar 2023 in Kraft tritt. Sein voller Titel „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten“...

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Wie sich Unternehmenserfolg und soziales Wohl vergleichen lassen https://klardenker.kpmg.de/wie-sich-unternehmenserfolg-und-soziales-wohl-vergleichen-lassen/ Fri, 16 Dec 2022 09:31:07 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=36213 Ein Gespräch über Sorgfaltspflichten und sozialem Wohl entlang der Lieferkette.

Wie lassen sich Unternehmenserfolge definieren, messen und vergleichen und welche Rolle spielt das soziale Wohl dabei? Darüber sprach unsere Partnerin für Risk & Compliance Services, Eun-Hye Cho, im Rahmen unserer virtuellen Konferenz, dem KPMG Basecamp, mit Christian Heller, CEO, Value Balancing Alliance (VBA). Eun-Hye Cho: Lieber Herr Heller, ich möchte mit Ihnen gerne über die S-Säule in ESG, also das Thema Social sprechen. Was bedeutet dies für die Value Balancing Alliance? Christian Heller: Die Value Balancing Alliance ist ein gemeinnütziger Verein, der sich im Grunde zwei wesentlichen Themen widmet: Wir entwickeln Methodologien, die sich auf den Bereich der Auswirkungen – den unternehmerischen Impact – fokussieren. Dabei verstehen wir Impact als einen Begriff, der zwei Richtungen definiert. Zum einen, wie sich der Impact eines Geschäftsmodells entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf die Gesellschaft auswirkt, und zum zweiten, wie sich ESG-Aspekte auf den Unternehmenserfolg auswirken. Gerade der Impact auf Gesellschaft zielt direkt darauf ab, die positiven wie negativen Wirkungen eines Geschäftsmodell auf das soziale Wohl zu erfassen, zu quantifizieren und monetär zu bewerten. Eun-Hye Cho: Sie sprechen damit die doppelte Wesentlichkeit an? Also die Betrachtung von Nachhaltigkeitsaspekten aus zwei Perspektiven. Einerseits gilt für Unternehmen die nach innen gerichtete Betrachtung der Auswirkungen durch Nachhaltigkeitsfaktoren...

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ESRS-Standards: Verschärfte Regeln für Nachhaltigkeitsberichte https://klardenker.kpmg.de/esrs-standards-verschaerfte-regeln-fuer-nachhaltigkeitsberichterstattung/ Mon, 14 Nov 2022 15:10:16 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=35825 Die finalen „European Sustainability Reporting Standards“ (ESRS) wurden veröffentlicht.

Es ist soweit: Nachdem sich Europäische Kommission, Europäischer Rat und EU-Parlament im Juni 2022 auf einen gemeinsamen Gesetzesentwurf geeinigt hatten, wurden jetzt die zwölf finalen Sektor-unabhängigen „European Sustainability Reporting Standards“ (ESRS) veröffentlicht, die zusammen die „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) bilden. Sie läuten eine neue Ära der Nachhaltigkeitsberichterstattung ein, denn sie zielen darauf ab, nicht-finanzielle und finanzielle Berichterstattung gleichzustellen. Damit bringen sie die EU-weite Nachhaltigkeitsberichterstattung auf ein ganz neues Niveau. Die ESRS verschärfen die Regeln für die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit drastisch, sodass fast alle Unternehmensbereiche und Unternehmensebenen betroffen sein werden. Von nun an muss ESG in die Unternehmensstrategie und in den operativen Betrieb integriert werden. Um nicht von ihren traditionellen Märkten ausgeschlossen zu werden, sollten Unternehmen schnellstmöglich beginnen, ihr Geschäft für die Zukunft zu rüsten. CSRD betrifft rund 50.000 Unternehmen Im Vergleich zur derzeitigen „Non-Financial Reporting Directive“ (NFRD), sind durch die CSRD deutlich mehr europäische und außereuropäische Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Alle Unternehmen, die an einer europäischen Börse gelistet sind, einschließlich kleiner und mittelständischer Unternehmen, müssen die ESRS befolgen. Darüber hinaus müssen nicht-börsennotierte EU-Unternehmen, die zwei der drei CSRD-relevanten Kriterien erfüllen, also mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigen, einen Umsatz von mehr als 40 Mio. Euro und/oder eine Bilanzsumme von mehr...

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Mehr Mut zur Vielfalt in Familienunternehmen https://klardenker.kpmg.de/vielfalt-familienunternehmen-diversitaet/ Tue, 27 Sep 2022 07:49:01 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=27885 Warum Diversität Unternehmen bereichert und erfolgreicher macht.

Frau Hüttemann, warum ist Vielfalt in Unternehmen wichtig? Unternehmen profitieren in mehrfacher Hinsicht von gelebter Vielfalt. In divers aufgestellten Unternehmen – das heißt: mit jungen und älteren Mitarbeitenden, mit kulturell diversen Beschäftigten, mit einem guten Gender-Mix – fühlen die Beschäftigten mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeitsprofilen sich verstanden und akzeptiert, was die Motivation erhöht und Fluktuation verringert. Internationale Studien zeigen in diesem Zusammenhang auch, dass Familienunternehmen mit weiblichen CEOs einen weniger autokratischen Führungsstil aufweisen als solche mit männlichen CEOs. Divers aufgestellte Unternehmen spiegeln die gesellschaftliche Realität wider, und damit auch den Markt mit seinen unterschiedlichen Kundeninteressen und -bedürfnissen. Vielfalt hilft Unternehmen somit, neue und vielfältige Zielgruppen zu erschließen. Belegt ist außerdem, dass gemischte Strukturen zu mehr Innovationskraft führen. Durch die unterschiedlichen Denkweisen und Erfahrungen der Mitarbeitenden werden verschiedene Perspektiven eingenommen. Man inspiriert sich gegenseitig, bedenkt neue Optionen und findet kreativere, innovativere Lösungen. Andererseits minimiert Homogenität Konflikte, weil Mitarbeitende ähnlich „ticken“. Ist das im betrieblichen Umfeld nicht wünschenswert? Natürlich hat Homogenität auch ihre Stärken. Gleichartig zusammengesetzte Teams finden schnell zueinander. Anfängliche Reibungsverluste sind vergleichsweise gering, was die Produktivität erhöht und effiziente Ergebnisse bringt. Bei überschaubaren Projekten mit spezifischen Aufgaben, klarem Ziel und relativ kurzer Dauer kann es sinnvoll sein, homogene Teams zu nutzen....

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Wenn die Kollegin Spitzensportlerin ist https://klardenker.kpmg.de/wenn-die-kollegin-spitzensportlerin-ist/ Wed, 14 Sep 2022 08:51:17 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=19667 Unternehmen profitieren aus mehreren Gründen von Spitzensportler:innen.

Ihre Karriere ist beeindruckend. Vor mehr als 20 Jahren war Katja Seizinger die erfolgreichste Skifahrerin ihrer Zeit. Sie gewann drei olympische Goldmedaillen, sammelte so viele Weltcup-Siege wie keine andere deutsche Skifahrerin und wurde dreimal zur Sportlerin des Jahres gewählt. Zwei Jahrzehnte später – inzwischen heißt sie Katja Weber – ist die 50-jährige Aufsichtsratsvorsitzende von zwei Stahlwerken, das heißt von Unternehmen mit mehr als 1.300 Mitarbeitern und europaweitem Liefergebiet. Man darf sagen, Katja Weber schafft es, „sich an der Spitze zu bewegen“. Egal, ob im Sport oder in der Wirtschaft. Wichtige Fähigkeiten: Disziplin, Ausdauer, Belastbarkeit Ihr Beispiel zeigt, wie Unternehmen von der Leistungsfähigkeit ehemaliger oder aktiver Spitzensportler:innen profitieren können. Sportlerinnen oder Sportler bringen Eigenschaften mit, die Firmen an jeder Mitarbeiterin oder jedem Mitarbeiter schätzen. Disziplin, Ausdauer, Belastbarkeit – um nur drei zu nennen. Um von diesen Stärken zu profitieren und Sportler:innen langfristig an ein Unternehmen zu binden, ist es sinnvoll, dass Firmen spezielle Recruiting-Maßnahmen ergreifen, um Athlet:innen auf sich aufmerksam zu machen. Die Zielgruppe sollte vor allem mit attraktiven Bedingungen angesprochen werden: Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zum Home Office oder dem Arbeiten von anderen Orten aus sowie Freistellungen für Wettkämpfe oder intensive Trainingsphasen sind wichtige Punkte. Sportler:innen haben hervorragende Kompetenzen Viele...

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Klimaschutz vs. Gewinnstreben – das ist die rechtliche Lage https://klardenker.kpmg.de/klimaschutz-vs-gewinnstreben-das-ist-die-rechtliche-lage/ Wed, 31 Aug 2022 08:12:30 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=34304 Der Klimawandel bringt das gewohnte Leitbild von GmbHs und AGs ins Wanken.

Sich für Klimaschutz einzusetzen, ist für viele Unternehmen mehr als nur gesellschaftliches Engagement, das positiv auf ihre Reputation zurückfällt. Es reichen nämlich längst nicht mehr nur Verlautbarungen, dass man sich für das Klima und gegen die zunehmende Erderwärmung engagieren wolle. Im Bereich ESG und Klimaschutz müssen eine zunehmende Anzahl von Vorschriften und Gesetzen eingehalten werden. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die Corporate Sustainability Due Diligence Directive der EU sind nur zwei von einigen Gesetzen, die sich direkt auf die gesellschaftsrechtlichen Pflichten der Geschäftsleiter:innen einer GmbH oder einer AG auswirken. Das Leitbild gerät ins Wanken Dem GmbH- und dem Aktien-Gesetz liegt ein Leitbild zugrunde, wonach sowohl die GmbH als auch die AG im Regelfall ausschließlich der Erwirtschaftung von Gewinnen dienen. Dieses Leitbild gerät durch die zunehmende gesetzlich verpflichtende Berücksichtigung von ESG-Belangen ins Wanken. Wer ESG-Aspekte erfüllen will, kommt kaum umhin zu investieren Für Unternehmen, die sicherstellen wollen, dass sie selbst und auch ihre Lieferanten und sonstigen Geschäftspartner:innen sich an ESG-Kriterien, wie etwa die Zahlung existenzsichernder Löhne, das Verbot von Kinderarbeit oder die Bekämpfung des Klimawandels, halten, sind Investitionen unumgänglich. Um mögliche Klagen von Gesellschafter:innen zu vermeiden, müssen Geschäftsleiter:innen nachweisen können, dass diese Investitionen sich an den Grundsätzen der sogenannten Business Judgement Rule im...

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Hohes Korruptionsrisiko: globale Lieferketten https://klardenker.kpmg.de/hohes-korruptionsrisiko-globale-lieferketten/ Wed, 08 Dec 2021 20:03:56 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=30455 Korruption ist oft Ursache für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung.

Am 9. Dezember ist der internationale Antikorruptionstag. Er wurde von den Vereinten Nationen bereits im Jahr 2003 ins Leben gerufen. 18 Jahre später ist das Thema Korruption immer noch allgegenwärtig – in Deutschland, der EU und weltweit, wie aktuelle Vorkommnisse zeigen. Das Bundeslagebild 2020 des Bundeskriminalamtes (BKA) zeigt, dass Korruptionsstraftaten in Deutschland weiter zugenommen haben. Das BKA beziffert den Wert der dabei erlangten Vorteile auf fast eine halbe Milliarde Euro. Der Schaden für Dritte belief sich 2020 auf 81,2 Millionen Euro und ist damit um rund 72 Prozent höher als im Vorjahr. Es wurden beispielsweise im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie Vorwürfe der Bestechlichkeit und des Amtsmissbrauchs durch Verantwortung tragende Abgeordnete bei der Beschaffung von Masken geäußert. In der KPMG-Studie zur Wirtschaftskriminalität in Deutschland 2020 schätzen 45 Prozent der befragten Unternehmen das Risiko, zukünftig von einem Korruptionsfall betroffen zu sein und dafür die Verantwortung tragen zu müssen, als hoch oder sehr hoch ein. Die Bedeutung der Korruptionsprävention in globalen Lieferketten In diesem Zusammenhang sollten deutsche Unternehmen auch ihre globalen Lieferketten kritisch betrachten. Schätzungen des Vereinte Nationen Global Compact zufolge werden für circa 80 Prozent der Produktion und des weltweiten Handels internationale Produktionsstandorte und Lieferanten genutzt. Mit zunehmender Komplexität des Lieferkettennetzwerks wächst die Forderung vom...

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