Governance-Strategie – KPMG Klardenker https://klardenker.kpmg.de/thema/governance-compliance/governance-strategie/ Klardenker - der Blog zu aktuellen Wirtschaftsthemen, die Unternehmen bewegen Thu, 23 Oct 2025 13:53:21 +0000 de hourly 1 https://klardenker.kpmg.de/wp-content/uploads/2016/04/cropped-app-icon_512x512-32x32.png Governance-Strategie – KPMG Klardenker https://klardenker.kpmg.de/thema/governance-compliance/governance-strategie/ 32 32 Betrug im eigenen Unternehmen: Wenn Vertrauen zur Schwachstelle wird https://klardenker.kpmg.de/betrug-im-eigenen-unternehmen-wenn-vertrauen-zur-schwachstelle-wird/ Wed, 09 Jul 2025 09:27:01 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=46972 Wie schwache Kontrollen und fehlende Führung Wirtschaftskriminalität begünstigen.

Keyfacts: In mehr als 60 Prozent der untersuchten Fälle von Wirtschaftskriminalität stammen Täter:innen aus dem direkten Unternehmensumfeld. Viele Täter:innen handeln nicht aus Gier, sondern im vermeintlichen Interesse des Unternehmens – etwa zur Zielerreichung. Prävention braucht mehr als Regeln: Nur gelebte Kontrolle und Kultur machen Anti-Fraud-Maßnahmen wirksam. Ob Geldwäsche, Untreue, Bilanz- oder Kapitalanlagebetrug – Wirtschaftskriminalität hat viele Gesichter, aber häufig gemeinsame Ursachen: unklare Verantwortlichkeiten und fehlende Führung. Wenn Kontrollen ausbleiben, Zuständigkeiten verschwimmen und eine Kultur des Wegsehens herrscht, entstehen Lücken, die Täter:innen gezielt ausnutzen. Besonders gefährlich wird es, wenn diese Strukturen nicht als Problem erkannt werden – sondern als vermeintlich „gelebtes Vertrauen“. Die aktuelle KPMG-Befragung „Global Profiles of a Fraudster“ liefert dazu aufschlussreiche Zahlen: In mehr als 60 Prozent der untersuchten Fälle stammen die Täter:innen aus dem direkten Unternehmensumfeld – langjährige Mitarbeitende, Führungskräfte oder vertraute Kolleg:innen. Hier zeigt sich: Betrugsrisiken lauern nicht nur außerhalb, sondern oft direkt im Kern des Unternehmens. [caption id=“attachment_46992″ align=“alignnone“ width=“600″] Betrug kennt keine Hierarchie: Vom einfachen Mitarbeiter:innen bis zum Unternehmensleitenden – Täter:innen finden sich laut der 669 analysierten Täterprofile aus über 250 weltweiten Betrugsfälle auf allen Ebenen.[/caption]   Dieses Ergebnis ist nicht nur statistisch interessant, sondern sollte Entscheider:innen aufhorchen lassen: Betrug ist kein Randphänomen „unten“ in der...

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Künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst nutzen https://klardenker.kpmg.de/kuenstliche-intelligenz-verantwortungsbewusst-nutzen/ Thu, 16 Nov 2023 18:03:09 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=40687 Podcast: Warum eine umfassende KI-Governance für Unternehmen unerlässlich ist.

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) breitet sich in Unternehmen immer weiter aus. Allein die Möglichkeiten von generativer KI stoßen in allen Branchen auf großes Interesse und wecken Begehrlichkeiten, die Potenziale dieser Technologie zu nutzen. Die Chancen, die KI-Lösungen Unternehmen bieten, sind mannigfaltig, die Risiken, die damit verbunden sind, auch. Um eine vertrauenswürdige und verantwortungsvolle Nutzung von KI-basierten Lösungen sicherzustellen und Compliance-Risiken zu vermeiden, sollten Unternehmen eine umfassende KI-Governance implementieren. Wie sich diese entwickeln und im Unternehmen verankern lässt, beschreibt unser kürzlich veröffentlichtes Whitepaper „KI-Risiken im Blick“. Die Autoren Oleg Brodski, Partner, Consulting bei KPMG und Head of Lighthouse Germany, Justus Marquardt, ebenfalls Partner im Consulting bei KPMG und Head of SAP & Finance Transformation, sowie François Heynike, Partner bei der KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft und Leiter Technologierecht, haben außerdem im Podcast „KPMG on air“ die wichtigsten Aspekte im Zusammenhang mit KI-Chancen, KI-Risiken, KI-Governance und der EU-Regulierung von KI diskutiert sowie Empfehlungen für den Umgang mit der Technologie formuliert. Jetzt reinhören: Die Themen im Überblick: • Definitionen von KI, Beispiele für den Einsatz und Risikofaktoren (ab 01:02 min.) • KI-Nutzung aus juristischer Sicht (ab 03:48 min.) • Neue EU-Regulierungen (ab 05:35 min.) • Bedeutung und Potenzial von KI als Wettbewerbsfaktor für Unternehmen...

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Grundsteuerreform: Viele Daten, wenig Zeit https://klardenker.kpmg.de/grundsteuerreform-viele-daten-wenig-zeit/ Thu, 02 Feb 2023 13:30:02 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=31764 Die komplexen Bewertungsmodelle der Reform erfordern viele Daten, aber die Zeit drängt.

Insbesondere diejenigen, die viele Immobilien ihr Eigen nennen, standen jüngst vor einer gewaltigen Aufgabe: Sie mussten im Rahmen der Grundsteuerreform Steuererklärungen abgeben, die eine Reihe von Daten und Informationen zum Grundbesitz – den Grundstücken und Gebäuden – beinhalteten. Der Stichtag für die Bewertung war der 1. Januar 2022. Die Steuererklärungen waren bis spätestens 31. Januar 2023 einzureichen. Der Grund: Wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts ändert sich die Bemessungsgrundlage der Grundsteuer. Zwar bleibt das bis jetzt angewandte dreistufige Verfahren aus Bewertung, Steuermessbetrag und kommunalem Hebesatz weitestgehend unverändert. Doch in der Regel werden für die Meldung an die Finanzbehörden nun umfangreiche Daten benötigt. Auf dieser Grundlage wird dann für jede Immobilie die neue Bemessungsgrundlage errechnet. In einigen Ländern gelten eigene Bewertungsmodelle Eine der Herausforderungen dabei: Die Bundesländer konnten vom Bundesrecht abweichende Regelungen entwickeln – und von dieser Öffnungsklausel haben einige Länder Gebrauch gemacht. Dadurch existieren nun länderspezifisch unterschiedliche Bewertungsmodelle, auf deren Basis die Grundsteuer ermittelt wird. 11 der 16 Bundesländer wenden das Bundesmodell an (zwei davon mit abweichenden Messzahlen), die anderen fünf setzen auf eigene Lösungen, beispielsweise auf ein Flächen-Faktor-Modell oder ein Flächen-Lage-Modell: Je nach Modell mussten teils unterschiedliche Daten in verschiedenem Umfang geliefert werden. Für Eigentümer von Grundbesitz in mehreren Bundesländern, etwa bei länderübergreifenden Standorten, führte das zu einem...

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Die Governance der Zukunft: datengetrieben, interdisziplinär, anspruchsvoll https://klardenker.kpmg.de/die-governance-der-zukunft-datengetrieben-interdisziplinaer-anspruchsvoll/ Thu, 05 Jan 2023 09:58:28 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=36408 Podcast zu den Anforderungen an die Governance-Funktion als Steuerungs- und Kontrollsystem

Die Governance eines Unternehmens wird immer anspruchsvoller, da die Themen, mit denen sich die Organisation im Rahmen der Steuerung und Überwachung beschäftigen muss, vielfältiger geworden sind. Es geht hierbei um operative, strategische, rechtliche und IT-Themen sowie – aktuell besonders relevant – geopolitische und ESG-Themen. Dadurch müssen zahlreiche Schnittstellen im Unternehmen koordiniert werden: zur Rechtsabteilung, zur Compliance-Funktion, zur IT und zur Finanzabteilung. In der zweiten Folge unserer Podcastserie „Future of Governance“ diskutieren Dr. Konstantin von Busekist, Leiter der Global Compliance Practice bei KPMG Law, und Dr. Jan-Hendrik Gnändiger, Head of Risk & Compliance Services bei KPMG in Deutschland, welche Anforderungen es an die Governance gibt, wenn diese einen systematischen Ansatz zur Steuerung und Überwachung von aktuell relevanten Themen ermöglichen soll und wie das Management damit umgehen kann. Zudem geht es um Fragen wie: Findet Steuerung auf der horizontalen oder vertikalen Ebene statt? Welche Rolle spielen die Digitalisierung und der Einsatz von Technologien? Und vor allem auch: Was bedeutet das alles für die Mitarbeitenden? Der Wandel in der Rechtsberatung sollte interdisziplinär gedacht werden, sagt Jurist Konstantin von Busekist und erläutert ab 01:11 zusammen mit Jan-Hendrik Gnändiger, warum das auch für die Governance gilt. Ab 03:46 erfahren Sie von Konstantin von Busekist, was...

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Wenn der Umzug im Familienunternehmen zur Steuerfalle wird https://klardenker.kpmg.de/wenn-der-umzug-im-familienunternehmen-zur-steuerfalle-wird/ Tue, 13 Dec 2022 10:13:16 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=29862 Wegzug und Reform des Stiftungsrechts: Was Familienunternehmen wissen sollten

Ins Ausland umziehen? Was in der Regel eine private Entscheidung im persönlichen Lebensbereich ist, kann als Familienunternehmer:in bzw. Mitglied der Inhaberfamilie unerwünschte steuerliche Folgen haben. Diese können sich auch auf das Unternehmen selbst auswirken. Über die seit Anfang 2022 geltenden Regelungen sowie Möglichkeiten einer Übertragung auf eine Stiftung haben wir mit Sabine Gronbach, Partnerin, Tax, und Mark Uwe Pawlytta, Partner, Leiter Nachfolge- und Stiftungsrecht bei KPMG Law, gesprochen.   Der Umzug ins Ausland ist eine Entscheidung im persönlichen Lebensbereich. Frau Gronbach, warum ist dieser Schritt – für Familienunternehmer:innen – ein sensibles Thema, nicht zuletzt für das Unternehmen? Sabine Gronbach: Menschen werden zunehmend mobiler und internationaler. Das Steuerrecht ist dagegen nach wie vor territorial orientiert: Wer in Deutschland lebt, ist hier steuerverhaftet, und der Fiskus lässt im Grunde niemanden wegziehen, ohne sich das Besteuerungsrecht zu sichern. Vermögensinhaber sind somit – sobald sie sich entscheiden, temporär oder dauerhaft Deutschland zu verlassen – gefordert, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Anderenfalls können unerwünschte Wegzugsmechanismen im deutschen Steuerrecht die Liquidität eines Unternehmens in hohem Maße belasten – gerade, wenn stille Reserven in langfristig orientiertem Vermögen bestehen. Was passiert bei einem solchen Weg- bzw. Umzug aus steuerlicher Sicht? Sabine Gronbach: Der deutsche Fiskus behandelt den Sachverhalt so, als...

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Podcast: Bei Geschäftsbeziehungen auf Nummer sicher gehen https://klardenker.kpmg.de/podcast-bei-geschaeftsbeziehungen-auf-nummer-sicher-gehen/ Tue, 01 Nov 2022 08:45:50 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=35553 Unternehmen sollten mit Risikoanalysen ihre Geschäftspartner prüfen.

Wenn Unternehmen mit anderen Firmen oder Geschäftsleuten zusammenarbeiten oder sich beliefern lassen, sollten im Vorfeld der Zusammenarbeit wesentliche Risiken geprüft werden. Wie kann die Überprüfung von Lieferanten und Geschäftspartnern durchgeführt werden, was gehört zu einem effektiven Risikomanagementsystem und welche Gefahren lauern für Unternehmen? Diese Fragen beantworten im Podcast Barbara Scheben, Rechtsanwältin und Leiterin unseres Forensic Office, und Alexander Geschonneck, der für uns Unternehmen unter anderem zu Geldwäsche-, Betrugs- und Korruptionsbekämpfung berät. Ab Minute 1:09 erläutert Alexander Geschonneck, dass sich in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen auch unterschiedliche Risiken ergeben. Die Liste der potenziellen Risiken ist lang, diese können zum Beispiel ethischer oder regulatorischer Natur sein. Korruptionsrisiken Barbara Scheben beschreibt ab Minute 2:12 den Zusammenhang zwischen Korruption und Risiken für die Menschenrechte. Korruption beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung und verhindert die transparente Verfolgung von Straftaten. Ab Minute 3:51 spricht unsere Expertin darüber, dass Unternehmen im Zusammenhang mit Korruption bestimmte Compliance-Vorgaben umsetzen müssen. Es gehe darum, effektive Strukturen innerhalb eines Unternehmens aufzubauen, damit die Vorgaben eingehalten werden. Dazu gehöre unter anderem ein Third-Party-Risk-Management. Umfangreiche Third-Party-Gruppe Eine der größten Gruppen, die überprüft werden sollte, sind Lieferanten und Zulieferer, erläutert Alexander Geschonneck ab Minute 05:15. Aber der Begriff Third Party, Drittpartei, geht darüber hinaus. Er umfasst jede geschäftliche Beziehung zwischen zwei...

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Corporate Governance im Krisenmodus entwickeln https://klardenker.kpmg.de/corporate-governance-im-krisenmodus/ Thu, 12 May 2022 07:34:09 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=32250 Was Unternehmen in volatilen Zeiten benötigen, ist die richtige Governance-Strategie.

Die Entwicklung der Corporate Governance & Compliance ist eine Gemeinschaftsaufgabe des Vorstands, des Aufsichtsrats und Managements, sowie der gesamten Belegschaft. Die Digitalisierung und die damit verbundene IT-Governance ist ein Treiber in der Verantwortlichkeit des einzelnen Mitarbeitenden. Daher bedarf es eines übergeordneten Risiko- und Wertemanagements. Wir leben in volatilen Zeiten. Klimawandel, Digitalisierung, Corona-Pandemie und nicht zuletzt geopolitische Entwicklungen stellen die meisten Unternehmen, Aufsichtsrät:innen und Vorständ:innen vor völlig neue Herausforderungen. Corporate Governance hilft allen Die Veränderung der Arbeitswelt, die voranschreitende Digitalisierung, starke regulatorische Aktivitäten seitens der Gesetzgeber und nicht zuletzt die Herausforderungen der geopolitischen Entwicklungen treffen Unternehmen – ob mit nationalem oder internationalem Fokus – mit voller Wucht. Diese befinden sich deshalb in einem dauerhaften Krisenmodus. Dennoch ist es wichtig, auch jetzt die entsprechenden Regeln des Gesetzgebers zu beachten. Dabei betrifft die Einhaltung der Corporate Governance & Compliance mitnichten ausschließlich das Management, sondern ist eine Gemeinschaftsaufgabe des Vorstands, des Aufsichtsrats sowie der gesamten Belegschaft. Daher gilt es von Seiten der Unternehmensführung, Risiken rechtzeitig zu identifizieren und für Transparenz und Standards innerhalb des gesamten Unternehmens zu sorgen. Neue Anforderungen an die Corporate Governance Zusätzlich sehen sich Unternehmen mit sich ständig verändernden regulatorischen Anforderungen an die Binnenstruktur von Unternehmen seitens der gesetzgebenden Instanzen auf...

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Sorgfaltspflichten wirksam managen https://klardenker.kpmg.de/sorgfaltspflichten-wirksam-managen/ Tue, 22 Feb 2022 15:10:37 +0000 https://klardenker.kpmg.de/?p=31018 Gewusst wie: Unternehmen können vom Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz profitieren.

Kinder- oder Zwangsarbeit, mangelhafte Sicherheitsstandards, nicht eingehaltener Arbeitsschutz – die Liste möglicher Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen den Umweltschutz entlang globaler Lieferketten und im eigenen Geschäftsbereich ist lang. Der Bundestag hat am 11. Juni 2021 das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz LkSG verabschiedet. Es nimmt Unternehmen in Deutschland in die Pflicht, ihrer Verantwortung für Menschenrechte und Umweltschutz nachzukommen, und zwar sowohl im eigenen Geschäftsbereich als auch bei Zulieferern entlang der gesamten Lieferkette. Die verabschiedete Fassung der neuen Sorgfaltspflichten ist im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf deutlich abgeschwächt worden und doch zeigt sich, dass sich viele betroffene Unternehmen mit der Umsetzung der Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette schwertun. Eine entsprechende Unsicherheit der Verantwortlichen über die Auswirkungen des Gesetzes ist deutlich zu spüren, die durch Verzögerungen bei den Handreichungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als zuständige Behörde noch verstärkt wird. Die Einhaltung von Menschenrechten und umweltbezogenen Pflichten im eigenen Geschäftsbereich und in der Lieferkette ist ein Thema, mit dem sich Unternehmen zunehmend intensiver beschäftigen müssen. Sie müssen sich hierzu eine Übersicht verschaffen, ob sie wollen oder nicht. Denn durch die zukünftige Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die EU-Taxonomie (minimum safeguards) und nicht zuletzt durch das auf EU-Ebene geplante zukünftige EU-Due-Diligence-Gesetz (Europäisches Lieferkettengesetz) gewinnt die Fragestellung immer mehr an...

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Krankenhauszukunftsgesetz: Rechtsrisiken bei der Förderung https://klardenker.kpmg.de/krankenhauszukunftsgesetz-rechtsrisiken-bei-der-foerderung-khzg/ Tue, 05 Oct 2021 13:28:42 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=29871 Wie Krankenhäuser insbesondere einen Fördermittelwiderruf vermeiden können

Die Corona-Krise hat aufgezeigt, wie wichtig gut ausgestattete Krankenhäuser sind und wie viel Nachholbedarf bei Projekten zur weiteren Entwicklung der Kliniken noch besteht. Angesichts des aktuellen Investitionsstaus sind die Fördermittel im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) für die Modernisierung und Digitalisierung der Kliniken mehr als willkommen. Insgesamt stehen für solche Vorhaben rund 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung: Der Bund stellt ca. drei Milliarden Euro über die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds bereit; weitere 1,3 Milliarden Euro übernehmen die Länder und/oder Krankenhausträger. Komplexe Rechtsvorschriften zur Teilhabe an den Fördermitteln Wollen Krankenhäuser Projekte, Vorhaben und Maßnahmen zur Digitalisierung (etwa für IT-Sicherheit) umsetzen, müssen sie bei der Beantragung und Verwendung der Fördermittel komplexe Rechtsvorschriften beachten. Die besondere Herausforderung liegt darin, dass diese in jedem Bundesland im Einzelnen anders ausgestaltet sind. Der Grund: Das KHZG ist zwar ein Bundesgesetz, es wird aber von den Bundesländern umgesetzt. Daher sind bei der Teilhabe an der Förderung die unterschiedlichen Fördermittel-, Haushalts- und Vergaberechtsregelungen der Länder einschlägig. Selbst für mich als Rechtsanwalt im öffentlichen Sektor, der mit der Materie gut vertraut ist, ist es anspruchsvoll, jeweils die richtigen zu beachtenden Regelungen sicher zu identifizieren. Außerdem sind Krankenhäuser in kirchlicher oder privater Trägerschaft bei der Verwendung der Mittel zum Teil zur Einhaltung von Vergaberecht...

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Vorstände sollen weiblicher werden https://klardenker.kpmg.de/fuepog-vorstaende-sollen-weiblicher-werden/ Tue, 21 Sep 2021 11:01:51 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=29719 Was das neue Führungspositionen-Gesetz für Unternehmen bedeutet

Mehr Frauen an die Spitze – das ist das Ziel des sogenannten Zweiten Führungspositionen-Gesetzes (FüPoG II), das kürzlich vom Deutschen Bundestag und danach vom Bundesrat verabschiedet wurde. Das Gesetz definiert für große Privatunternehmen sowie den öffentlichen Dienst verbindliche Vorgaben hinsichtlich der Teilhabe von Frauen an Führungspositionen. Damit hat die Bundespolitik das am 1. Mai 2015 in Kraft getretene FüPoG I weiterentwickelt. Frauenquote für Vorstände Zentral ist ein Mindestbeteiligungsgebot für Frauen (Frauenanteil) in Vorständen deutscher Unternehmen, die börsennotiert und paritätisch mitbestimmt sind: Besteht der Vorstand aus mehr als drei Mitgliedern, müssen künftig mindestens eine Frau und ein Mann Vorstandsposten begleiten. Das FüPoG I von 2015 hatte eine verbindliche Frauenquote für börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen nur im Hinblick auf den Aufsichtsrat festgelegt (30 Prozent). Zudem sind größere Unternehmen, die börsennotiert oder mitbestimmt sind, seit 2015 verpflichtet, Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils in Leitungspositionen (Vorstand, Aufsichtsrat, die beiden obersten Leitungsebenen unterhalb des Vorstands) festzulegen. In einem Großteil der Fälle existiert laut der Bundesregierung bisher aber keine Zielgröße für die Vorstandsebene oder diese liegt bei null Prozent – das heißt, es ist keine Frau für den Vorstand eingeplant. Das neue Gesetz sieht jetzt vor, dass diese Unternehmen explizit begründen und darüber berichten müssen, warum ihrem...

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Integriertes Risikomanagement als Krisenprävention https://klardenker.kpmg.de/pandemie-risikomanagement-lehren/ Thu, 07 Jan 2021 10:14:39 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=27485 Wie Unternehmen mit Risiken umgehen sollten, die sie bisher nur wenig auf dem Radar hatten

Wenige Ereignisse der jüngeren Vergangenheit haben die Risikoposition von Unternehmen so sehr berührt wie die Covid-19-Pandemie. Sie hat die Defizite vieler Lieferketten sichtbar gemacht. Lieferanten fielen aus – durch Werkstilllegungen oder Quarantäne – und konnten zum Teil nicht durch andere Anbieter ersetzt werden. Lieferengpässe und Zahlungsausfälle durch krisenbedingte Insolvenzen bedrohten Existenzen. Auch das zwangsweise veränderte Konsumverhalten beeinflusst die Geschäftsmodelle von Unternehmen– mit noch schwer abschätzbaren Folgen. So ist heute völlig unklar, welche langfristigen Effekte die Krise auf Reiseveranstalter, Hotels, Gastronomie, die Öl- oder auch die Luftfahrtindustrie haben wird. Interne Kontrollsysteme müssen sich zudem mit neuen Risiken beschäftigen, weil das Arbeiten im Homeoffice Abläufe verändert. Und weil die Krise uns gelehrt hat, dass der Automatisierungsgrad der deutschen Corporate Governance nicht ausreicht, um die Abhängigkeit von der Ressource Mensch zu kompensieren. Risiken besser antizipieren Die skizzierten Folgen der Pandemie zwingen Unternehmen dazu, sich mit strategischen Risiken auseinanderzusetzen, die sie bisher nicht oder nur unzureichend auf dem Radar hatten – und deren Wirkungen sich gerade erst abzeichnen. Dabei gilt, was einst der britische Ex-Premier Sir Winston Churchill sagte: „Never waste a good crisis“. Frei übersetzt: Lasst uns aus dieser Krise die richtigen Lehren ziehen, damit wir die nächste besser bewältigen können. Eine dieser...

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Innovativ und wichtig: Der Biotech-Standort Deutschland https://klardenker.kpmg.de/innovativ-und-wichtig-der-biotech-standort-deutschland/ Fri, 04 Dec 2020 11:30:53 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=27383 Die Branche entwickelt sich positiv, hat im internationalen Vergleich aber Nachholbedarf

Großbritannien hat die Zulassung bereits erteilt. In Deutschland und der Europäischen Union könnte es auch bald soweit sein, dass der Corona-Impfstoff der Mainzer Firma BioNTech zugelassen wird. Das ist nicht nur für die Gesundheit vieler von uns eine gute Nachricht. Die Zulassung wird dem Biotech-Standort Deutschland einen enormen Schub geben. Einer Branche also, die sich in den vergangenen zehn Jahren schon sehr gut entwickelt hat und noch großes Entwicklungspotenzial hat. Biotech-Branche gewinnt an wirtschaftlicher Relevanz In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Biotechnologie-Unternehmen in Deutschland von rund 500 auf nahezu 700 erhöht. Im zurückliegenden Jahr konnte die Branche ein Wachstum von zehn Prozent verzeichnen. Die Zahl der Angestellten stieg um 16 Prozent, die Forschungsausgaben sogar um 21 Prozent. Zahlen, die zeigen, dass die Branche wächst und weiter wirtschaftliche Relevanz gewinnt. Hinzu kommen die positiven Nachrichten, dass neben BioNTech auch andere deutsche Firmen an der Entwicklung von Corona-Impfstoffen arbeiten. Warum steht der deutsche Biotech-Standort so positiv da? Ein prägendes Initiativereignis ist in meinen Augen der Bioregio-Wettbewerb. Forscher aus dem Biotech-Umfeld bewarben sich für Fördergeld, um Patentideen umsetzen zu können. Aus dem Wettbewerb sind gleich mehrere Firmen hervorgegangen. Technologie- und Gründerzentren wurden gebaut. Daraus hat sich im Laufe der...

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China oder die USA: Keine Wahl https://klardenker.kpmg.de/china-oder-die-usa-keine-wahl/ Wed, 17 Jun 2020 05:01:29 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=26445 Deutsche Unternehmen können und sollten auf China nicht verzichten

Wenn es ein Naturgesetz gibt, dann dass der Stärkere und Schnellere den Schwächeren und Langsameren verdrängt. Wie kann der Langsamere das verhindern? 1. Indem er selbst schneller wird. Das erfordert allerdings viel Veränderungsbereitschaft und Innovationskraft. 2. Indem er den Schnelleren ausbremst. Das ist der vermeintlich leichtere Weg. Es ist allerdings auch der Weg, bei dem am wenigsten Strecke zurückgelegt wird. Oder um es mit Blick auf die Wirtschaftsleistung zu sagen: Dieser Weg sorgt in der Summe für geringeren Wohlstand. Sie ahnen, dass ich auf die USA und China anspiele. Blicken wir zunächst auf die Ausgangslage bzw. die Geschwindigkeit der beiden Protagonisten. Wirtschaftswachstum in den USA und in China. Die Wirtschaft Chinas ist von 2010 bis 2019 um 133 % gewachsen, das BIP der USA um 43 %. Aller Voraussicht nach wird die Wachstumsrate in China auch nach Corona höher liegen als in den USA. Es ist also nur eine Frage weniger Jahre, bis Chinas Wirtschaft nominell größer ist als die der USA – obgleich natürlich bei einer 4,2-fach größeren Bevölkerung. Nach Kaufkraftparität hat China bereits die USA überholt. Zurück zu historischer Größe China rückt in diesen Jahrzehnten zurück an eine historische Stelle, die es schon viele Jahrhunderte in der Weltgeschichte...

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Medizintechnik: Kosten senken für den Preiskampf https://klardenker.kpmg.de/medizintechnik-kosten-senken-fuer-den-preiskampf/ Fri, 15 May 2020 10:13:19 +0000 http://klardenker.kpmg.de/?p=26303 Wie Medizintechniker den Nachfrage-Schwankungen durch Corona begegnen sollten.

Die Corona-Pandemie hat den Ablauf in Krankenhäusern komplett verändert. Um auf exponentiell wachsende Patientenzahlen vorbereitet zu sein, wurden nicht lebensnotwendige OPs abgesagt und die Intensivstationen voll auf die Behandlung von Corona-Infizierten ausgerichtet. Dadurch hat sich auch die Nachfrage nach Medizintechnik schlagartig verschoben und zu starken Verwerfungen geführt. Den Nachfrage-Schwankungen folgt der Preiskampf Bei den Herstellern von Atemgeräten beispielsweise ist die Nachfrage förmlich explodiert. Innerhalb von Wochen mussten Jahresbedarfe gefertigt werden. Bei vielen anderen Herstellern der gleichen Branche stehen allerdings aufgrund der abgesagten Plan-OPs die Bänder still, was die Liquidität enorm belastet. Mit der Normalisierung des Krankenhausbetriebs wird sich die Nachfrage abermals verschieben. Wir werden eine Hochlaufkurve sehen, die allerdings mit einem ausgeprägten Preiskampf einhergehen wird. Weshalb jene Unternehmen, die durch die Corona-Krise starke Umsatzeinbußen erlitten haben, unter zusätzlichen Kostendruck geraten. Fokussierung auf profitable Kunden und Produkte Ziel sollte es hier sein, die Kosten so zu reduzieren, dass die Unternehmen nach der Krise mit reduzierten Preisen an den Markt gehen können, um dem bevorstehenden Preiskampf entsprechend zu begegnen. Daher ist es wichtig eine Fokussierung auf die tatsächlich profitablen Kunden und Produkte vorzunehmen. Die Problematik betrifft durchaus auch die Unternehmen, deren Medizintechnik mit dem Coronavirus stärker nachgefragt wurde. Wenn sich der Effekt...

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