Tax-Reporting bei Private-Equity-Fonds

Anhaltendes Wachstum trifft auf umfangreiche Tax-Reportingpflichten – unsere Lösungen

In der andauernden Phase niedriger Zinsen erfreuen sich Private-Equity-Fonds großer Beliebtheit, bringen jedoch hohe Anforderungen an das Tax Reporting mit sich. Neben langjährigen Private-Equity-Investoren, die ihren Anteil erhöhen, gibt es eine Vielzahl an Neueinsteigern, die erstmals eine Anlage in Private-Equity-Fonds im In- und Ausland tätigen. Im Fokus stehen häufig lukrative Renditechancen. Steuerliche Compliance-Verpflichtungen sollten jedoch keinesfalls vernachlässigt werden. Die Herausforderung liegt heute insbesondere im Umfang und in der zunehmenden Komplexität der steuerlichen Reportings sowie der Masse der zu verarbeitenden Daten. In dem nachfolgenden Artikel möchten wir einen Einblick geben, wie wir Private Equity Manager bzw. Mitarbeiter in PE-Häusern dabei unterstützen können, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern und sich dadurch – unter Nutzung von modernsten IT-Lösungen – von Wettbewerbern zu differenzieren.

Die Herausforderung

Für die Steuerabteilungen von Private-Equity-Plattformen sowie für deren deutsche Investoren ist es von großer Bedeutung, Risiken schnell kalkulieren zu können und stets einen Überblick über die relevanten Verpflichtungen sowie Fristen zu haben.

Beteiligen sich deutsche Investoren an ausländischen Private-Equity-Fonds, so sind sie unter anderem dazu verpflichtet, eine gesonderte und einheitliche Feststellungserklärung zu erstellen und diese bei der zuständigen Finanzbehörde einzureichen. Darüber hinaus können weitere umfangreiche Verpflichtungen, wie zum Beispiel die Meldung nach § 138 Abs. 2 AO sowie mögliche Meldepflichten nach DAC 6 oder die Abgabe einer AStG-Erklärung, bestehen. Für Investoren, die im Private-Equity-Bereich häufig große Versicherungshäuser sowie sonstige Kapitalanleger (u. a. auch Corporates, Versorgungswerke etc.) sind, ist es wichtiger denn je, dass alle Compliance-Anforderungen rechtzeitig und korrekt erfüllt werden.

Herausforderungen stellen dabei typischerweise die Beschaffung der notwendigen Informationen (z. B. auf Ebene der Investments eines Private-Equity-Fonds) sowie die Komplexität in Datenaufbereitung und Berechnung nach den eingehenden steuerfachlichen Anforderungen dar.

Unsere IT-Lösungen PETE und FinDEr als Teil der Private Equity Pipeline

Mit der Private Equity Tax Engine („PETE“) – einer von KPMG eigens entwickelten datenbankbasierten IT-Lösung – kann das Tax Reporting effizient und auf höchstem Qualitätsniveau erstellt werden. Datenbankanalysen ermöglichen zusätzlich einen risikoorientierten, modernen Prüfungsansatz. PETE kann mittels Schnittstelle direkt mit der Buchhaltung verknüpft werden, was einen effizienten und sicheren Datenimport ermöglicht und die Mitarbeiter der Private-Equity-Gesellschaften entlastet. Der generierte Output kann flexibel auch an mandantenspezifische Anforderungen angepasst werden. PETE ist zudem über eine Schnittstelle an DATEV angebunden.

Auch für die Verarbeitung von Jahresberichten, die im Private-Equity-Bereich oft nur im nicht maschinell nutzbaren PDF-Format vorliegen, bietet KPMG mit FinDEr eine eigens entwickelte IT-Lösung, welche die relevanten Werte im Dokument sucht, automatisiert ausliest und in ein strukturiertes, maschinell verwertbares Format überträgt. Dies ermöglicht eine deutliche Steigerung der Prozesssicherheit.

Unser Workflow-Managementtool kann mit PETE verknüpft werden und verschafft dem Mandanten zu jeder Zeit einen Überblick über anstehende Fristen und den aktuellen Bearbeitungsstand. Insbesondere bei einem umfangreichen Portfolio ist das optisch ansprechende Dashboard des Workflow-Managementtools eine elementare Stütze für die Tax Compliance.

Eine Idee, die KPMG im Bereich der Tax Compliance für sogenannte Spezial-Investmentfonds nach dem Investmentsteuergesetz bereits erfolgreich verwirklicht hat, betrifft den automatisierten Datenaustausch zwischen Dach- und Zielfonds. Über die von KPMG entwickelte Plattform taXchange wird ein bislang uneinheitlicher, manueller Prozess abgelöst. Diese Funktionalität lässt sich auch im Private-Equity-Bereich einsetzen.

Leitgedanke der Digitalisierung von Komplexität im Compliance-Bereich

Obenstehende Ausführungen zeigen eingehend, dass ein solch komplexes Thema wie das steuerliche Reporting für Private-Equity-Fonds unter dem Einsatz von modernen IT-Lösungen heruntergebrochen und handhabbar gemacht werden kann. Dieser Leitgedanke zeigt, wie wichtig es ist, Digitalisierung von Komplexität im Bereich der Tax Compliance voranzubringen. Wir nutzen alle Möglichkeiten, Innovationen aktiv mitzugestalten und freuen uns, die IT-Entwicklungen direkt aus unserer Fachabteilung heraus zu entwickeln. Dies ist nur mit einem interdisziplinären Team möglich.

Vision eines Europäischen Private Equity Tax Reportings

Unsere Vision ist es, künftig ein europäisches Private Equity Tax Reporting über unsere IT-Lösungen anzubieten und die Digitalisierung als Chance für langfristig nachhaltigere Prozesse für unsere Mandanten nutzbar zu machen. Für unsere Mandanten ist es von größerer Bedeutung denn je, dass die steuerlichen Reportings für verschiedene Länder (wie z .B. Luxemburg, Schweiz, Frankreich, USA) durch einen Single Point of Contact koordiniert werden und dass unter anderem Daten nicht mehrfach zur Verfügung gestellt werden müssen.

Fazit / Key facts:

Eine risikoorientierte, effiziente und komplexitäts-reduzierende Lösung im Bereich der Tax Compliance bietet für unsere Mandanten und uns große Chancen. Die fortschreitende Digitalisierung im Private-Equity-Bereich ist daher unerlässlich. Wir streben ein Europäisches Private Equity Tax Reporting an, welches unter Nutzung von moderner Technologie die Prozesse revolutioniert und effizienter macht, sodass unsere Mandanten sich auf ihre Kernkompetenzen fokussieren können.

Vielen Dank an unsere Co-Autorin Lisa Bechstein.