Aktive ETFs markieren strukturellen Wandel im Asset Management
Aktive ETFs etablieren sich auch im deutschen Markt. Mittelfristig dürfte das tiefgreifende strukturelle Veränderungen auslösen. Eine zentrale Entwicklung, die es zu beobachten gilt, ist die Hybridisierung von Produktarchitekturen: Immer häufiger finden sich gleichartige Strategien sowohl in traditionellen Fondsvehikeln als auch in aktiven ETFs im Angebot.
Um kostenintensive Doppelstrukturen und damit verbundene Ineffizienzen zu vermeiden, wird es notwendig sein, eine Strategie der Konsolidierung umzusetzen und die Produktlandschaft gezielt zu verschlanken. Je nach Marktresonanz und Anlegerinteresse kann das bei Asset Managern zu einer ganzheitlichen Transformation in der Produktpalette führen.
Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsdruck erheblich. Internationale Anbieter mit ausgeprägter ETF-Kompetenz drängen verstärkt auf den deutschen Markt und setzen lokale KVGs unter Handlungsdruck, eigene Lösungen zu entwickeln – denn sie wollen ihre Marktanteile sichern.
Dazu kommt der Wandel im Vertrieb: Die traditionelle Gatekeeper-Rolle der Banken verliert an Bedeutung, während digitale Plattformen und Broker als Vertriebskanäle an Bedeutung gewinnen.
Für KVGs ergibt sich daraus die Notwendigkeit, ihre Vertriebsstrategien grundlegend zu überdenken und sich sowohl technologisch als auch organisatorisch auf eine neue Marktlogik einzustellen. Der Wandel ist nicht nur unausweichlich – er ist bereits in vollem Gange.
Jetzt Kompetenzen aufbauen: Aktive ETFs sind ein Katalysator der Transformation
Aktive ETFs sind kein Modetrend – sie markieren eine strukturelle Verschiebung im deutschen Fondsmarkt. Trotz ihres noch geringen Anteils ist die Wachstumsdynamik hoch, und das Produktkonzept passt zu den Anforderungen einer zunehmend digitalaffinen Anlegergeneration.
Für KVGs gilt: Zögern ist keine Option. Wer frühzeitig Kompetenzen im ETF-Segment aufbaut, kann von einem wachsenden Markt profitieren. Wer abwartet, riskiert von internationalen Wettbewerbern verdrängt zu werden.
Dieser Text entstand unter Mitwirkung von Alla Mitsyk und Konstantin Höschele.