Das Barriefreiheitsstärkungsgesetz kommt – Ablauf der Frist im Juni 2025
Im Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Finanzunternehmen sind dann unter anderem dazu verpflichtet, ihre Dienstleistungen im elektronischen Geschäftsverkehr barrierefrei zu gestalten – also auch ihren Internetauftritt auf Webseiten und Apps. Das stellt zahlreiche Anforderungen an Informations- und Produktseiten, auch von Asset Managern.
Unternehmen, die ihren Online-Auftritt und die dort eingesetzte Nutzerführung noch nicht bewertet und noch keine Maßnahmen gegen Defizite eingeleitet haben, sollten das schnell nachholen. Denn es drohen unter anderem hohe Bußgelder.
Angebot an European Long-Term Investment Funds wird wachsen
Seit Januar 2024 ist die reformierte Verordnung über European Long-Term Investment Funds (ELTIF) in Kraft. Seitdem können Kapitalverwaltungsgesellschaften auch Privatanlegern Zugang zu der Fondsklasse ermöglichen. ELTIFs fördern langfristige Investitionen in die europäische Wirtschaft und bieten Anlegern Zugang zu Infrastrukturprojekten und Investitionen in Immobilien und mittelständische Unternehmen. Nach unserer Einschätzung wird der Markt für ELTIFs im Jahr 2025 weiter wachsen, denn Asset Manager können mit den Produkten neue Kunden und Märkte ansprechen.
Große Chancen, aber auch große Aufgaben: FiDA wirft seine Schatten voraus
Seine Schatten voraus wirft bereits seit einigen Wochen der Entwurf der Financial Data Access Verordnung (FiDA). Grundsätzlich bietet ein EU-weit einheitlicher Rechtsrahmen für den Zugriff und den Austausch von Finanzdaten große Chancen – zum Beispiel personalisierte Angebote und das Erschließen neuer Kundenkreise durch den Vertrieb über digitale Plattformen.
Finanzverbände kritisieren aber Aspekte der aktuellen Entwurfsfassung, und Risiken sowie Herausforderungen birgt FiDA auch: So muss der Zugriff auf die Daten sicher sein. Alt-Systeme in der IT können das erschweren – und die hohe Transparenz bei Kosten und Vergütungen könnte den Markt verändern.
Außerdem sind die gesetzlich vorgesehenen Übergangsfristen sehr knapp bemessen. All das fordert eine zügige, tiefe Auseinandersetzung mit der Verordnung, ihren Auswirkungen und der Position, die ein Asset Manager dazu im Markt beziehen will.
Kein Stillstand bei ESG: CSRD, Fondsnamen und SFDR bringen Neuerungen
Nachhaltigkeit und alle mit den ESG-Kriterien verbundenen Aspekte bleiben für die Asset-Management-Branche 2025 ein Megathema. Denn mit der CSRD und anderen umfangreichen regulatorischen Anforderungen bleibt ESG eine wichtige Steuerungsaufgabe.
Die Anforderungen betreffen sowohl die Berichterstattung auf Unternehmensebene durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) als auch die Produktebene. Zweitere ist maßgeblich durch die neue ESMA-Leitlinie für Fondsnamen betroffen.
Außerdem kommen auf die Branche weitere Transparenzanforderungen durch die ausstehenden Überarbeitungen der EU-Offenlegungsverordnung (SFDR Level I) beziehungsweise durch die finalen regulatorisch-technischen Standards (RTS) zur SFDR zu. Das könnte weitreichende Folgen für die Nachhaltigkeitsveröffentlichungen haben.
DORA bleibt arbeitsintensiv – auch nach dem Stichtag im Januar
Der Countdown zum Stichtag beschäftigt Finanzunternehmen schon seit Monaten. Und vom 17. Januar 2025 an findet der Digital Operational Resilience Act (DORA) Anwendung. Für viele Häuser ist die Umsetzungsphase damit aber nicht beendet.
Die umfangreichen Vorgaben erfordern das Anpassen von Prozessen, Dokumentationen und Systemen. Dazu kommt, dass Unklarheiten bei der Auslegung der Regulatorik zu Verzögerungen führen – erst die Anwendungsphase wird hier an vielen Stellen Klarheit bringen.
Zu den wesentlichen Aufwandstreibern zählen unter anderem das Informationsregister, das Anpassen relevanter Verträge mit Drittdienstleistern und die Umsetzung der Anforderungen für wesentliche und kritische Funktionen. Auch die ersten Aufsichtsprüfungen auf der Basis von DORA werden Kräfte bei Asset Managern binden.
Target Operating Model weiterentwickeln und investieren
Somit wird das Jahr 2025 für das Asset Management geprägt sein von neuen regulatorischen Anforderungen – aber auch von großen Chancen, die sich durch technologische Fortschritte bieten. Für Asset Manager bedeutet das vor allem, dass sie ihr Target Operating Model weiterentwickeln und in Technologie und Personal investieren müssen.