Der Arbeitsplan der AMLA: Was Institute jetzt wissen müssen

Der Arbeitsplan der AMLA

Schon bis Ende des Jahres kommen erste Vorgaben von der Anti-Geldwäschebehörde der EU.

Keyfacts:

  • Mit der Aufnahme ihrer Aufsichtstätigkeit Mitte dieses Jahres hat die Anti-Money Laundering Authority (AMLA) der Europäischen Union ihr Arbeitsprogramm vorgestellt.
  • Ins Rampenlicht stellt die Anti-Geldwäschebehörde zum Beispiel den Kryptosektor.
  • Weitere Meilensteine für die nächsten Monate sind etwa ein Rahmenwerk für die nationalen Ermittlungsstellen und das erste einheitliche Planungsdokument für die nächsten drei Jahre.

Es war ein Start, der gut vorbereitet war: Mit der Aufnahme ihres Betriebs am 1. Juli dieses Jahres legte die Anti-Money Laundering Authority der EU (AMLA) auch gleich ihr Arbeitsprogramm für die nächsten Monate vor.

Seitdem sind schon einige Wochen vergangen – und die Aufgaben der Behörde sind vielfältig. AMLA-Chefin Bruna Szego hat die Harmonisierung der europaweiten Aufsichtsstandards als zentrale Aufgabe der Geldwäschebekämpfung (Anti-Money Laundering, AML) bezeichnet. Angestrebt werden eine Annäherung der Standards zwischen den nationalen Behörden – und auch eine Verschärfung von Vorgaben.

Das KPMG AMLA Office

Das KPMG AMLA Office ist ein führendes Kompetenzzentrum für die Aufsichtspolitik und -praxis in der Geldwäschebekämpfung. Wir stellen dem internationalen KPMG-Netzwerk und unseren Kunden das Wissen und die Erfahrung der Fachleute im AMLA Office zur Verfügung – in der Finanzindustrie und darüber hinaus.

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Aufsicht über Krypto-Asset-Anbieter als ein erster Schwerpunkt

Ein besonderer Schwerpunkt wird die Förderung hoher Aufsichtsstandards für den Krypto-Asset-Sektor sein. Hier schlägt die AMLA einen durchaus ernsten Ton an. Sie hebt hervor, dass Anbieter von Krypto-Vermögenswerten (Crypto-Asset Service Provider, CASP) besonders hohen Geldwäsche-Risiken ausgesetzt sind.

Begründet wird das mit ihren technologischen Merkmalen und der grenzüberschreitenden und potenziell anonymen Natur ihrer Geschäfte. Die Aufsicht werde daher Maßnahmen ergreifen, um strenge Kontrollen bei CASPs zu fördern und die Harmonisierung der nationalen Aufsichtspraxis zu unterstützen. Dabei macht die AMLA ihre Erwartungshaltung deutlich: CASPs müssen vom ersten Tag ihrer Zulassung an über wirksame Systeme zur Bekämpfung von Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierung verfügen.

Vorantreiben der RTS absehbar

Im Bereich der Regulierung wird die AMLA die Entwicklung der technischen Regulierungsstandards (RTS) und Leitlinien vorantreiben, die zur Vervollständigung des einheitlichen AML-Regelwerks erforderlich sind. Dazu gehört auch die Übernahme der von der EBA begonnenen Arbeiten, die im März vier RTS-Entwürfe zur öffentlichen Konsultation veröffentlichte.

Als besonders wichtig eingestuft werden im Arbeitsprogramm die RTS zur Risikobewertungsmethodik für Verpflichtete und zur Auswahl von Unternehmen, die künftig unter die direkte Aufsicht der AMLA im Bereich Geldwäschebekämpfung fallen sollen.

Darüber hinaus wird die Behörde die Entwicklung technischer Standards für die AML-Datenbank, die Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden und die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Behörden im Heimatland in den Vordergrund stellen. Die AMLA plant, im Laufe dieses Jahres öffentliche Konsultationen zu diesen Instrumenten einzuleiten, damit sie in der ersten Hälfte des Jahres 2026 fertiggestellt werden können.

Und doch räumt die AMLA in ihrem Arbeitsprogramm ein, dass die ersten Umsetzungsfristen zu ambitioniert sein könnten – etwa die für die RTS zur AML-Datenbank Ende Dezember 2025.

EU-Antigeldwäschebehörde AMLA: Die nächsten Meilensteine

Die EU-Antigeldwäschebehörde hat im Sommer 2025 ihre Arbeit aufgenommen und wird ab 2028 insgesamt 40 Institute mit hohem Risiko direkt beaufsichtigen. Die Meilensteine auf diesem Weg sind entscheidend für Banken und Finanzdienstleister und andere verpflichtete Unternehmen, die sich auf die neuen Anforderungen vorbereiten müssen. 

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Koordinierung der nationalen Ermittlungsstellen für Finanztransaktionen (FIU)

Ein weiterer Baustein im Arbeitsprogramm der AMLA ist die Koordinierung der nationalen Financial Intelligence Units (FIU) – also der nationalen Ermittlungsstellen für Verstöße bei Finanztransaktionen. Bis Ende 2025 will die AMLA einen Unterstützungs- und Koordinierungsrahmen für die FIUs entwickeln.

Sie wird außerdem Pilotprojekte für gemeinsame Analysen und FIU-Peer-Reviews vorbereiten. Um diesen Vorgang zu unterstützen, wird die Behörde eine umfassende Bestandsaufnahme der FIUs in der EU vornehmen, die deren organisatorischen Aufbau, rechtliche Befugnisse und operative Fähigkeiten erfasst.

Einheitliche Programmplanungsdokumente auf Dreijahresbasis

Zur Untermauerung all dieser Pläne hat sich die AMLA außerdem verpflichtet, zwei einheitliche Programmplanungsdokumente für die Zeiträume 2026-2028 und 2027-2029 zu veröffentlichen. Darin werden die strategische Vision, die operativen Prioritäten, die Leistungsindikatoren und die Ressourcenpläne der Behörde auf Dreijahresbasis dargelegt.

Das ist ein Vorgehen ähnlich der Praxis der Europäischen Zentralbank bei der Festlegung ihrer Aufsichtsprioritäten. Das erste Planungsdokument soll bis Ende November 2025 fertiggestellt werden.