Omnibus bringt keine Erleichterung – Anforderungen von BCBS 239 oder RDARR bleiben
Ausschließlich der CSRD-Berichterstattung dienen also schätzungsweise nur etwa 30 Prozent der Daten, zum Beispiel im Kontext der eigenen ESG-Strategien oder für den eigenen Betrieb. Die hohe regulatorische Schnittmenge bestätigt, dass das ESG-Datenmanagement über die CSRD hinaus strategisch relevant bleibt. Denn Daten zu Themen wie dem finanzierten CO2-Fußabdruck, den Transitionsplänen, der Dekarbonisierung, zu physischen und transitorischen Risiken sowie deren Integration in die Kreditentscheidung werden ohnehin benötigt.
Die Herausforderungen in der ESG-Datenbeschaffung, in den Reporting-Prozessen sowie bei der Einhaltung regulatorischer Anforderungen wie BCBS 239 oder die Richtlinien zum Risk Data Aggregation and Risk Reporting der EZB (RDARR) bleiben bestehen. Somit ergibt sich im ESG-Datenmanagement
Datenbeschaffung und zentrale ESG-Datenquelle sind entscheidend
Wenn die Zahl der CSRD-berichtspflichtigen Unternehmen durch die Omnibus-Vorschläge sinkt, erschwert das die systematische Verfügbarkeit standardisierter ESG-Informationen, auf die Banken bisher gehofft hattenGleichzeitig steigt der Aufwand, ESG-Daten aus unterschiedlich strukturierten Quellen manuell zu konsolidieren, zu prüfen und in interne Prozesse wie die Kreditvergabe und die Risikobewertung zu überführen.
Das betrifft insbesondere die Anforderungen an Datenqualität, Nachvollziehbarkeit, Aggregierbarkeit und eine zeitnahe Verfügbarkeit gemäß BCBS 239. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine zentrale verlässliche ESG-Datenquelle entscheidend. Sie ermöglicht es, fragmentierte, doppelt erhobene oder widersprüchliche ESG-Daten zu vermeiden und schafft eine einheitliche Datenbasis sowie einen ganzheitlichen Rundumblick auf den Kunden.
Berichterstattung oder Risikomanagement: ESG-Daten bleiben Erfolgsfaktor
Gleichzeitig hilft die Automatisierung von Datenflüssen, den manuellen Aufwand zu reduzieren und die Datenqualität zu verbessern. Ein durchgängiger Front-to-End-Prozess ist somit zentral, um trotz der Unsicherheit durch das Omnibus-Paket ein belastbares, auditierbares und regelkonformes ESG-Datenmanagement sicherzustellen.
Trotz absehbarer Anpassungen durch das Omnibus-Paket bleibt ein starkes ESG-Datenmanagement für Banken ein zentraler Erfolgsfaktor für das Erfüllen von Berichterstattungspflichten und das Risikomanagement. Denn viele ESG-Datenpunkte sind weiterhin für andere regulatorische Anforderungen, die Risikoanalyse sowie Kreditscheidungen unverzichtbar. Wer frühzeitig in robuste Prozesse, automatisierte Datenflüsse und eine zentrale ESG-Datenbasis investiert, schafft nicht nur Compliance-Sicherheit, sondern stärkt auch seine Risikosteuerung und Wettbewerbsposition – gerade in Zeiten regulatorischer Unsicherheit.