EIOPA startet Konsultation zu überarbeiteten Leitlinien zum aufsichtlichen Überprüfungsverfahren
Die EIOPA hat am 2. Juli 2025 eine öffentliche Konsultation zu ihrem Entwurf der überarbeiteten Leitlinien für den aufsichtlichen Überprüfungsprozess gestartet, die von den Aufsichtsbehörden verwendet werden, um die Risikoexponierung von Versicherern und Konzernen und die Wirksamkeit der von ihnen eingerichteten Kontrollen regelmäßig zu bewerten.
Das Hauptziel der Überarbeitung besteht darin, die Leitlinien zu aktualisieren, indem bestehende Anweisungen im Lichte der Solvabilität-II-Überprüfung klarer gefasst werden und neu auftretende Risiken in den Anwendungsbereich der Leitlinien aufgenommen werden.
Um die Ergebnisse der Solvabilität-II-Überprüfung widerzuspiegeln und eine wirksamere Aufsicht und Finanzstabilität im europäischen Versicherungssektor zu gewährleisten, enthält der Leitlinienentwurf neue Abschnitte in Bereichen wie der Geschäftsmodellanalyse, gemeinsamen Vor-Ort-Prüfungen, Frühinterventionsmaßnahmen, präventiver Sanierungsplanung und der Aufsicht über das Geschäftsgebaren. Als Reaktion auf die wachsende Bedeutung neu auftretender Risiken hat EIOPA auch Leitlinien eingeführt, die sicherstellen sollen, dass die Aufsichtsbehörden Nachhaltigkeitsrisiken, IT- und Cyber-Risiken sowie Aufsichtstechnologie (SupTech) in ihre aufsichtlichen Überprüfungsprozesse einbeziehen.
Diese Leitlinien sind in erster Linie für die nationalen Aufsichtsbehörden von Bedeutung, dürften aber indirekt auch Versicherern und Rückversicherern zugute kommen, indem sie die Kohärenz, Vorhersehbarkeit und Transparenz der aufsichtlichen Tätigkeit verbessern. Im Einklang mit ihrer Verpflichtung zur regulatorischen Vereinfachung hat die EIOPA die Änderungen bewusst auf das beschränkt, was zur Unterstützung der Umsetzung von Solvency II und zur Förderung der aufsichtlichen Konvergenz in der Europäischen Union unbedingt erforderlich ist.