Prävention und Best Practices: Ransomware-Angriffe schnell eindämmen und kommunizieren
Zur Stärkung der Cybersicherheit und zur Minimierung von Haftungsrisiken sollten Unternehmen daher unbedingt jede angemessene präventive Maßnahme ergreifen. Dazu gehören das Implementieren von Sicherheitsstandards, regelmäßige Sicherheitsaudits, das Schulen von Mitarbeitenden in Sicherheitsfragen, das Simulieren des Eintretens verschiedener Cyberrisiken und das Aufsetzen eines effektiven Notfallplans (Incident-Response-Plan). Hierzu sind alle möglichen praktischen Probleme, zum Beispiel das Sicherstellen der Alarmkette, vorzudenken.
Best Practices im Umgang mit tatsächlichen Zugriffen umfassen das schnelle Identifizieren und Eindämmen von Sicherheitsvorfällen sowie die transparente Kommunikation mit allen Stakeholdern.
Risiken bei der Zahlung von Lösegeldern bei Ransomware-Angriffen
Wenn aber ein folgenschwerer Angriff erfolgt ist, Systeme zum Beispiel nicht mehr funktionieren und die Wiederherstellung sich hinzieht – was sollen Unternehmen dann tun? Sollen Verantwortliche ein gefordertes Lösegeld zahlen? Das ist nicht pauschal zu beantworten.
Tatsache ist: Einerseits birgt die Entscheidung, Lösegelder an Cyberkriminelle zu zahlen, durchaus Risiken. Abgesehen von der Möglichkeit, dass durch einen Angriff verschlüsselte Daten trotz der Zahlung nicht entschlüsselt beziehungsweise weiterverkauft werden, besteht das Risiko der Förderung krimineller Aktivitäten, der Geldwäsche und des Verstoßes gegen internationale Sanktionen.
Anderseits kann der Angriff im konkreten Einzelfall zu einem so gravierenden Notstand führen, dass eine Zahlung wiederum gerechtfertigt ist. Diese Abwägung ist sehr sorgfältig zu treffen und zu dokumentieren und gegebenenfalls auch der Dialog mit den Strafverfolgungsbehörden zu suchen.
Zwar sind derzeit keine Fälle bekannt, bei denen es tatsächlich zu einer strafrechtlichen Verfolgung eines Entscheidungsträgers kam. Jedoch können bereits entsprechende strafrechtliche Ermittlungen die Reputation erheblich beschädigen. Wie man hier vorgehen möchte, gilt es gut zu überlegen, um zu verhindern, dass unter dem Druck, die Unternehmensinteressen zu schützen, die falschen Entscheidungen gefällt werden.
Schutz vor Ransomware-Angriffen fortlaufend überprüfen
Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Cyber-Attacken ist es für Unternehmen und ihre Führungskräfte essenziell, vorausschauend zu handeln, um Cyberrisiken zu identifizieren und zu vermeiden. Das erfordert eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsstrategien und ihrer Implementierung in der Organisation sowie eine klare Kommunikation und Schulung aller Beteiligten.
Durch das Einhalten der empfohlenen Maßnahmen können Unternehmen nicht nur ihre digitale Resilienz verbessern, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden und Partner stärken.