Cloud-Kostenmanagement: Darauf sollten Verantwortliche achten

Cloud-Kosten erfolgreich managen

Erfolgsfaktor Kostenmanagement – wie Unternehmen Cloud-Lösungen effizient nutzen können

Laut Cloud Monitor 2021 sind 97 Prozent aller Unternehmen bereits in der Cloud oder planen den Einstieg; für nur drei Prozent sind Cloud-Services nach wie vor kein Thema. Auch wenn sich der Anteil der IT-Kosten für Cloud-Computing mit 20 Prozent im Vergleich zur letzten Befragung nicht verändert hat: Immer mehr Unternehmen setzen – schon jetzt oder in Zukunft – auf komplexere Cloud-Strukturen, die aus unterschiedlichen Anbietern und Modellen bestehen. In diesem Zusammenhang erlangt das Cloud-Cost-Management eine zentrale Bedeutung. Denn: Je komplexer und vielschichtiger die Cloud-Strukturen sind, desto größer ist die Gefahr, unnötige Kosten zu produzieren oder sogar den Überblick über die Gesamtkosten zu verlieren. Schadenfälle können dabei schnell sechsstellige Belastungen verursachen.

IT on-demand: Abrechnungsmodelle für Cloud-Services

Der erste und wichtigste Schritt für erfolgreiches Kostenmanagement ist eine strategische und ganzheitliche Einführung von Cloud-Lösungen. Dabei sollten die Verantwortlichen sämtliche relevanten Fragen sowie finanzielle Aspekte bereits vorab festlegen. Ein zentraler Schlüsselpunkt für effizientes Kostenmanagement ist dabei die Wahl des optimalen Abrechnungsmodells. Denn Cloud-Services werden sehr unterschiedlich und abhängig vom jeweiligen Service, Anbieter sowie der Nutzung berechnet. Dabei gibt es folgende drei Grund-Varianten:

1. „Pay As You Use“/ „Pay As You Go“

Das ist die am weitesten verbreitete Abrechnungsvariante, bei der die Kosten an die Nutzung gekoppelt sind. Die vielfältigen Ausprägungen lassen sich anhand ihrer Servicemodelle wiederum in zwei Varianten gliedern:

    • Software as a service (SaaS). Hierbei stellt der Provider eine Software per Cloud zur Verfügung und berechnet die Nutzung typischerweise mit einem Lizenzpreis pro Nutzer:in. Diese Kosten pro Nutzerlizenz sinken meist mit zunehmender Nutzerzahl, steigen hingegen an, wenn das Unternehmen Sonderanforderung hat – zum Beispiel höhere Verfügbarkeiten, bedingte Zugriffe oder schnellere Reaktionszeiten.
    • Infrastructure (IaaS) und Platform as a service (PaaS). Hier stellt der Provider eine Infrastruktur oder Plattform zur Verfügung, die das Unternehmen pro tatsächlich genutzter Einheit (z.B. Minute oder Funktionsaufruf) bezahlt. Die Kosten für solche Cloud-Instanzen ergeben sich aus Parametern ihrer Konfiguration (z.B. CPU-Leistung, Arbeitsspeicher, Cache-Speicher, Datenbanktyp) sowie der Auslastung der Ressourcen (z.B. Rechenzeit, ausgeschöpfter Speicherplatz, ein- und ausgehender Datenverkehr).

2. Reserved Instances

Hierbei reservieren Unternehmen feste Instanzen für einen vorab definierten Zeitraum und erhalten dafür einen Rabatt von teils bis zu 60 Prozent. Eine reservierte Instanz ist eine Art Kupon, der auch für andere Maschinen (z.B. bei einem Ausfall) oder andere Aufgaben des Kunden genutzt werden kann. Reservierte Instanzen müssen Unternehmen immer bezahlen – auch wenn sie diese nicht nutzen.

3. Spot-Instanzen

Bei diesem nicht sehr verbreiteten Abrechnungsmodell bieten Provider ungenutzte Kapazitäten mit Rabatten von 70 bis 80 Prozent an, behalten sich jedoch das Recht vor, diese jederzeit binnen ein bis zwei Minuten zu beenden. Typische Anwendungsfälle sind nicht zeitkritische Anwendungen wie Batchverarbeitung, Big Data Workflows oder aufwendige Analysen (AI/ML), die beliebig unterbrochen und neu gestartet werden können.

Cloud-Monitor 2023: Financial Services

Unsere Studie „Cloud-Monitor 2023: Financial Services. Nutzung von Cloud Computing im Finanzsektor“ zeigt Ihnen, wie Sie durch den Einsatz von Cloud-Lösungen Ihre IT-Landschaft transformieren und Prozesse optimieren können.

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Weitere Stellschrauben für Cloud-Verantwortliche

Um sich für ein Abrechnungsmodell zu entscheiden, müssen Verantwortliche bereits zahlreiche Aspekte klären. Darüber hinaus gibt es weitere Fragen, die sie von Anfang an berücksichtigen sollten:

  • Wie erfolgt die Migration? Reicht „Lift&Shift“ – also ein Verschieben mit minimalen Veränderungen – oder ermöglicht eine andere Methode der Cloud-Migration möglicherweise noch größere Einsparungen?
  • Wie erfolgen die Datensicherung bzw. Archivierung? Wie lassen sich Verwendungszweck und Speicherklasse optimal verknüpfen, um Kosten zu minimieren?
  • Wer ist für das Monitoring verantwortlich? Welche Daten und Kosten werden in welchem Turnus überprüft? Welche Abweichungen vom Soll sind tolerabel und ab welchem Punkt sind Anpassungen nötig? Welche Anpassungen sind das?

Wenn Verantwortliche die Cloud ganzheitlich planen und dabei auch das Kostenmanagement von Anfang an mitdenken, verfügen sie im besten Fall über ein Gerüst, das sie rechtzeitig über Abweichungen informiert und weitere Vorgehensweisen vorgibt. Entscheidend ist: Verantwortliche sollten Cloud-Kosten und ein erfolgreiches Kostenmanagement als Erfolgsfaktor niemals unterschätzen.