IT-Compliance und Cyber Security

Gemeinsame Datennutzung als Hebel zur erfolgreichen Betrugsprävention

Warum es wichtig ist für Banken, sich im Kampf gegen Finanzkriminalität zusammenzutun.

Keyfacts:

  • Timo Purkott, Partner, Financial Services spricht beim KPMG Zukunftsgipfel mit Carsten Helm, Director of Global Anti Financial Crime bei N26, über Identitätsbetrug im Onlinebanking.
  • Trotz neuer Technologien und einer höheren Priorisierung ist es für Banken nach wie vor schwer, Betrug zu verhindern.
  • Vor allem die instituts- und länderübergreifende Nutzung von Daten könnte das Erkennen von Geldwäsche und Betrug verbessern.

Beim „Aufstieg“ zum KPMG Zukunftsgipfel – unserem virtuellen Event, das kurz nach der Münchener Sicherheitskonferenz stattfand – diskutierten unsere Expert:innen mit externen Gästen zu Entwicklungen aus dem Bereich Governance & Compliance. Um Identitätsbetrug im Onlinebanking und mögliche Präventionsmaßnahmen ging es im Gespräch von Timo Purkott, Partner, Financial Services, mit Carsten Helm, Director of Global Anti Financial Crime bei N26.

Betrug im Onlinebanking hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Ob Online Warenbetrug, Betrugsversuche per Anruf oder Messaging-Scams: Hacker:innen und organisierte Tätergruppen greifen zu immer ausgefeilteren Methoden und Verfahren, um an sensible Informationen und Kundendaten zu gelangen. Und für Banken ist es nach wie vor schwierig, den Betrug zu verhindern. „Vor allem das Identifizieren von Täterkonten ist eine echte Herausforderung“, betont Carsten Helm.

Warum es für Banken so schwierig ist, Betrug zu verhindern

Institute haben im Wesentlichen zwei Gelegenheiten betrügerische Absichten zu erkennen: Direkt bei Antragsstellung im Abgleich zu bekannten Betrugsfällen oder anhand von auffälligen Transaktionen. Das Fatale an letzterem ist, dass ein verdächtiges Transaktionsmuster erst nach ein, zwei oder mehreren Transaktionen auffällt. Ein nahezu unmögliches Unterfangen für eine Bank allein.

Solche Muster aufzudecken könnte besser gelingen, wenn es einen Überblick über die Transaktionen von einer Vielzahl von Banken gäbe. Technisch gesehen ist der Aufbau einer Datenbank für die Institute nicht mehr so schwierig. Auch Technologien wie künstliche Intelligenz und Machine Learning würden von einer breiten Datenbasis profitieren. Nur so können die Modelle lernen und Anomalien in Daten identifizieren. Doch für die gemeinsame Datennutzung im Kampf gegen internationale Finanzkriminalität müssten Finanzinstitute länderübergreifend zusammenarbeiten. Betrüger:innen im digitalen Raum machen nicht vor Ländergrenzen Halt.

Über Ansätze für einen Datenaustausch im Bereich der Betrugsprävention sprechen die beiden Experten in unserem Zusammenschnitt der Highlights aus der Diskussion. Das komplette Video zum Schwerpunkt Identitätsbetrug im Onlinebanking, können Sie hier streamen.

Identitätsbetrug im Onlinebanking
KPMG-Experte Timo Purkott und sein Gesprächspartner Carsten Helm von N26 skizzieren unterschiedliche Formen von Identitätsbetrug und stellen erfolgversprechende Ansätze für Banken vor, mit denen sie sich und ihre Kund:innen schützen können.

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Die Digitalisierung, der zunehmende Einsatz von Cloud-basierten Geschäftslösungen und die Vernetzung von Daten, Objekten und Systemen durch komplexe IT-Infrastrukturen und Geschäftsprozesse eröffnen für die Finanzbranche enorme Chancen. Informationswerte werden immer stärker zur Grundlage der Wertschöpfung. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil zur Erreichung der Unternehmensziele.

Zugleich birgt dieser technische Wandel aber auch unvorhersehbare Risiken und bietet Cyberkriminellen neue Angriffsflächen. Denn mit dem wachsenden Potenzial für die Finanzbranche nehmen auch die Möglichkeiten für Hacker zu: Sie professionalisieren ihre Angriffe, indem sie Werkzeuge und eine zunehmende Zahl potenzieller Angriffsvektoren weiterentwickeln. Deswegen führen gezielte Attacken mit Phishing zu höheren Erfolgsquoten für Angreifer und größeren Schadenssummen bei den Opfern.

Doch die Risiken nehmen nicht nur durch äußere Faktoren zu. Unternehmen sehen sich durch den erhöhten Wettbewerb gezwungen, neue Technologien und Dienstleistungen einzuführen. Und das, bevor die damit verbundenen Cyber-Risiken vollständig erfasst und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen implementiert werden können.

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