Globales Netzwerk als Innovationsmotor in der Wirtschaftsprüfung

Innovation in der Wirtschaftsprüfung

Neuerungen schaffen Mehrwert für Mandanten und Prüfungsteams

Keyfacts:

  • Innovationen starten oftmals erst im kleinen Kreis, ihr Nutzen kann jedoch viel weitreichender sein.
  • Bei allen neuen Technologien in der Wirtschaftsprüfung gibt es Gemeinsamkeiten: Das Ziel, ein Höchstmaß an Qualität sicherzustellen, die Effizienz zu steigern und mögliche Fehler oder Unregelmäßigkeiten noch früher zu erkennen. Gleichzeitig optimieren Innovationen die Erfahrungen und das Nutzungserlebnis für Mandanten.
  • In der heutigen, sich durch KI beschleunigenden Zeit, ist eine engmaschige Zusammenarbeit notwendig, um Investitionen zu bündeln.

    Innovationen sind allgegenwärtig und wichtiger Bestandteil der Weiterentwicklung – sowohl in der Industrie als auch in der Wirtschaftsprüfung. Es ist klar: Automatisierung, Analysetools, künstliche Intelligenz und vieles mehr steigern Effizienz, Qualität und Produktivität. Innovationen starten oftmals erst im kleinen Kreis, ihr Nutzen kann jedoch viel weitreichender sein. Als Wirtschaftsprüfer beobachten wir den Innovationsgrad unserer Mandanten, können ein Benchmarking vornehmen und schaffen mit modernen Prüfungstools einen spürbaren Mehrwert.

    Ein globales Netzwerk, wie die Mitgliedsfirmen der KPMG-Organisation es darstellen, unterstützt die Entwicklung und Einführung von neuen Bots und Analysetools in Audit und nutzt dabei den internationalen Austausch als wirksamen Antrieb. Die Diversität der Landesgesellschaften hilft dabei, rund um den Globus von Erfahrungen und Marktbeobachtungen zu lernen, gezielt Ideen zu entwickeln und voneinander zu profitieren. Zusätzlich fördert eine globale Organisation Konsistenz in der Anwendung und Umsetzung neuer Technologien. Ein Effekt, von dem wiederum global aufgestellte Mandanten profitieren.

    Durch den Einsatz innovativer Technologien sind wir von KPMG in Deutschland in der Lage, unsere Prüfungsprozesse in Echtzeit (real time) zu überwachen und die Mandanten ständig darüber auf dem Laufenden zu halten. Durch global angewandte Analysetools können wir Herausforderungen in einzelnen Unternehmen einer Gruppe identifizieren und gezielt im Rahmen der Abschlussprüfung bearbeiten. Ein Beispiel hierfür ist das KPMG Clara AI Transaction Scoring, hier haben wir global gemeinsam die Methodologie entwickeln und das Tool getestet und dann ausgerollt. Unsere global ausgerollten technologischen Weiterentwicklungen sorgen ergänzend dazu für die Konsistenz der Prüfung weltweit.

    Klares Ziel: Qualität der Prüfung stetig steigern

    Bei allen Technologien gibt es Gemeinsamkeiten: Das Ziel, ein Höchstmaß an Qualität sicherzustellen, die Effizienz zu steigern und mögliche Fehler oder Unregelmäßigkeiten noch früher zu erkennen. Gleichzeitig optimieren Innovationen die Erfahrungen und das Nutzungserlebnis für Mandanten.

    Innovationen vorantreiben: Aus verschiedenen Richtungen

    Ein globales Netzwerk wie die KPMG-Organisation verfolgt innovative Ansätze aus verschiedenen Richtungen weiter. Zum einen werden auf internationaler Ebene Schwerpunkte für künftige Entwicklungen gesetzt. Dabei fließen unter anderem Erfahrungen, Mandantenbedürfnisse und Innovationsideen aus den einzelnen Landesgesellschaften ein, um ein klares Bild über die Perspektive der Wirtschaftsprüfung und die Standards von morgen zu liefern.

    Zum anderen entstehen Innovationen auch bottom-up. Mitarbeitende in den Landesgesellschaften verbessern ihre Workflows, indem sie technische Lösungen entwickeln oder Prozessabläufe anpassen. In regelmäßigen Meetings werden diese den Teams in anderen Regionen vorgestellt – und dort häufig in ganz ähnlicher Form ebenfalls eingesetzt, zum Nutzen von Mandanten sowie Mitarbeitenden vor Ort.

    Eine Innovation aus einer Mitgliedsgesellschaft unterstützt beispielweise das Einlesen und die Aufarbeitung von Daten, nicht nur für klassische finanzielle Daten und Informationen, sondern auch für die zahlreichen Anforderungen, die im Rahmen von Prüfungen rund um Ökologie, soziale Fragen und verantwortungsvolle Unternehmensführung (ESG) auf Unternehmen zukommen. Diese Lösung wurde auch in anderen KPMG-Gesellschaften ausgerollt.

    Ein regelmäßiger Austausch zwischen den Landesgesellschaften, zum Beispiel unter den Chief Technology Officers (CTOs), macht es zudem möglich, Prüfungs- und Analysetools bereits in der Entwicklungsphase so anzulegen, dass sie die Besonderheiten unterschiedlicher Märkte berücksichtigen. So wurde in der Vergangenheit zum Beispiel in einer Mitgliedsgesellschaft ein spezielles Tool zur Prüfung von großen Infrastruktur- und Bauprojekten entwickelt und es wurden frühzeitig Expert:innen aus anderen Ländern hinzugezogen, um die Besonderheiten der Mandanten in allen Ländern abbilden zu können.

    Wichtige Voraussetzung: Einheitliche Systemlandschaft

    Eine wichtige Voraussetzung für die reibungslose Einführung neuer Tools und die schnelle Umsetzung von Innovationen über Landesgrenzen hinweg ist eine global einheitliche Umgebung und Arbeitsweise. Bei KPMG wird diese Konsistenz bereits durch die globale Smart-Audit-Plattform KPMG Clara erreicht. Das System sorgt weltweit für eine qualitativ hochwertige Prüfungsmethodologie, spiegelt die Standards der Prüfung wider und kann flexibel an nationale Gegebenheiten angepasst werden. Jede Landesgesellschaft arbeitet mit KPMG Clara und kann Innovationen individuell für ihre Mandantschaft nutzen.

    Regulierung sorgt in Audit für Besonderheiten

    Als streng regulierte Branche sind Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bei der Einführung von Neuerungen einigen Einschränkungen unterworfen. Gegenüber den Aufsichtsbehörden müssen sie nachweisen, dass sie auch mit den überarbeiteten Abläufen und Methoden die Anforderungen der Standards – die oft aus Zeiten von Papier und Bleistift stammen – vollständig einhalten. Trotz einer Vielzahl global geltender Standards bleibt die Regulierung Ländersache. Die Ansprüche und Erwartungen der Behörden unterscheiden sich, Lizenzen werden lokal vergeben, das Regulierungsumfeld bleibt heterogen. Innovationen müssen daher auch immer wieder mit unterschiedlichen Schwerpunkten präsentiert und vorgestellt werden.

    In den kommenden Jahren wird die rasche Realisierung von innovativen Lösungen noch wichtiger werden. Vorgaben zu ESG-Vorschriften kommen in vielen Staaten zum Verantwortungsbereich der Prüfer hinzu. Das bedeutet nicht nur, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften im engen Austausch mit Mandanten und Aufsichtsbehörden die Entwicklungen und neuen Anforderungen im Blick behalten. Sie müssen mit der nicht finanziellen Berichterstattung auch eine Pflichtprüfung in einem Feld vornehmen, in dem auf Mandantenseite oftmals noch selten eine digitale Datenlandschaft vorliegt.

    Es ist klar, dass hier in kurzer Zeit eine große Weiterentwicklung zu erwarten ist – und Mandanten von der Expertise und dem Benchmarking der Wirtschaftsprüfer profitieren können.