Hackathons: Alle Beteiligten gewinnen

Bei Hackathons gewinnen alle

Warum auch Finanzunternehmen auf interdisziplinäre Kreativ-Wettbewerbe setzen sollten

Keyfacts:

  • Hackathons sind auch für Finanzunternehmen von großer Relevanz, denn Kund:innen erwarten immer mehr digitale Angebote und Lösungen – immer schneller.
  • Hackathons eignen sich nicht nur zur Entwicklung neuer Produkte – sie tragen auch wesentlich zur Arbeitgeberattraktivität und zum Employer Branding bei.
  • Für einen erfolgreichen Hackathon gehört ein diverses Team zu den wichtigsten Voraussetzungen.

Ein Geheimtipp sind Hackathons zwar auch für Finanzunternehmen längst nicht mehr. Und doch finden die Kreativwettbewerbe, bei denen manchmal mehrere hundert Expert:innen in Gruppen an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten, im Finanzsektor noch vergleichsweise selten statt. Damit bleibt viel kreatives Potenzial ungenutzt – zur Entwicklung von neuen technischen Lösungen, aber auch zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber.

Schon der Begriff „Hackathon“ war vor rund 20 Jahren eine Innovation: Zusammengesetzt aus den Wörtern „Hacking“ und „Marathon“, beschrieb er ein neues Workshop-Format, das zunächst ausschließlich in der IT-Branche zum Einsatz kam. Software-Entwickler sollten unter Wettbewerbsbedingungen ihre Köpfe zusammenstecken, um innerhalb von 24 oder 48 Stunden neue Programmcodes zu schreiben.

Heute gibt es Hackathons längst nicht mehr nur in der IT-Branche. Was gegenüber der Pionierzeit dieser Kreativwettbewerbe allerdings unverändert geblieben ist: Die intensive Auseinandersetzung mit einer Problemstellung, die nicht auf einer abstrakten, theoretischen, sondern auf einer praktischen Ebene stattfindet. Die untereinander konkurrierenden Teams sind gefordert, in der knappen, zur Verfügung stehenden Zeit konkrete Ergebnisse zu präsentieren.

Veränderten Kundenerwartungen mit unbedingtem Praxisbezug begegnen

Der Praxisbezug macht Hackathons gerade für Finanzunternehmen interessant. Denn insbesondere durch das Aufkommen neuer Technologien verändert sich auch hier die Kundenerwartung – es müssen schnell umsetzbare Lösungen her, für deren Entwicklung im Arbeitsalltag oft keine Zeit bleibt.

Der Zweck von Hackathons besteht somit in erster Linie darin, Raum für Innovationen zu schaffen: Neue Ideen „verenden“ nicht auf Power-Point-Folien, sondern können konzentriert auf Herz und Nieren geprüft und bis zur Umsetzungsreife entwickelt werden. Möglich ist das, weil die Teilnehmenden neben dem Faktor Zeit auch die Chance erhalten, ihre Fähigkeiten mit denen anderer kreativer Köpfe zusammenzubringen. So können gemeinsam Höchstleistungen entstehen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und unkonventionelle Lösungsansätze

Neben den Ergebnissen ist die abteilungsübergreifende und vor allem interdisziplinäre Zusammenarbeit auch ein Wert an sich: Mitarbeitende, die im normalen Berufsalltag zumeist wenig miteinander zu tun haben, arbeiten plötzlich eng zusammen und profitieren gegenseitig vom Wissen des anderen. Damit steigt der Teamzusammenhalt im Unternehmen – und bei künftigen Herausforderungen können sich die Kolleginnen und Kollegen in die Arbeit der jeweils anderen Abteilungen viel besser hineinversetzen.

Darüber hinaus ist ein Hackathon eine ideale Plattform, um sich mit externen Wissensträgern und neuen Talenten zu vernetzen. Denn der Teilnehmerkreis lässt sich selbstverständlich je nach Zielsetzung frei wählen.

Spaß am Erlebten und Aufladen der Arbeitgebermarke

Beinahe jede:r, der einmal an einem Hackathon teilgenommen hat, berichtet anschließend: Es war eine großartige Erfahrung – und eine besondere Chance. Denn Ideen finden Beachtung, manchmal kommen sie sogar auf eine große Bühne. Der Austausch macht eine Menge Spaß, fast immer entstehen durch die intensive Teamarbeit neue Impulse für die persönliche oder fachliche Entwicklung. Und nicht selten markiert das Gemeinschaftserlebnis sogar den Beginn einer längerfristigen Zusammenarbeit.

Mit all dem gerät ein Aspekt von Hackathons ins Blickfeld, der bislang noch oft übersehen wird: Die Wettbewerbe sind für die einladenden Unternehmen auch eine gute Gelegenheit, sich als modern und zukunftsorientiert zu präsentieren und ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Denn immer mehr Mitarbeitende möchten heute in Unternehmen arbeiten, in denen es auch Formen hierarchiefreier Zusammenarbeit und New-Work-Ansätze gibt – für beides stehen Hackathons in besonderer Weise.

Erfolgsfaktoren und warum das Machen entscheidet

Entscheidend für das Gelingen eines Hackathons ist allerdings, dass einige Erfolgsfaktoren beachtet werden. Dazu zählt an erster Stelle, dass die Teams divers besetzt sind: Nur wenn die Teilnehmenden unterschiedliche Kompetenzen haben und verschiedene Hierarchiestufen repräsentieren, kann es einen fruchtbaren Austausch geben. Außerdem sollten sich die Teams selbst organisieren dürfen: Wer hier Vorgaben macht, riskiert, dass die Kreativität der Teilnehmenden unnötig in ein Korsett gezwängt wird. Und schließlich: Jeder Hackathon braucht einen Sponsor – also eine Schirmherrin oder einen Schirmherrn – der sich nach dem Ende des Wettbewerbs für die Umsetzung der prämierten Ideen einsetzt. Denn nichts lähmt die Motivation mehr, als wenn am Ende doch wieder alles in einer Schublade landet, die nie wieder geöffnet wird

Ob es sinnvoll ist, für die Organisation eines Hackathons einen Dienstleister mit ins Boot zu holen, hängt vor allem von der Erfahrung und der konkreten Zielsetzung des einladenden Unternehmens ab. Und natürlich auch davon, ob eine – gegebenenfalls virtuelle – Veranstaltung mit vielen hundert Teilnehmenden geplant ist oder nur ein vergleichsweise überschaubares Format mit 30 oder 40 Mitarbeiter:innen aus dem eigenen Haus. Entscheidend ist daher nicht, wie, sondern dass mehr Hackathons auf die Beine gestellt werden – im Interesse der Innovationsfähigkeit der Unternehmen, aber vor allem auch ihrer Beschäftigten und ihrer Arbeitszufriedenheit.