IReF kommt: Update zur Meldewesenverordnung für Banken
IReF kommt: Update zur Meldewesenverordnung für Banken
Der Zeitplan für die Umsetzung in den Instituten wird konkret.
Keyfacts:
- Der Zeitplan für die Umsetzung von IReF wird konkret.
- Banken sollten jetzt vorbereitend in Datenqualität und reibungslose Abläufe investieren, um die zeitlichen Vorgaben zu meistern.
- In wenigen Wochen gibt die EZB den detaillierten Umsetzungsplan mit festen Vorgaben bekannt.
Es ist der Beginn einer neuen Zeitrechnung im Meldewesen für Banken – und der Zeitplan wird zunehmend konkret: Kreditinstitute in Europa sollten sich jetzt mit der Standardisierung des Meldewesens auf der Basis von IReF und BIRD befassen. Der Start der Pilotphase steht fest, und die Vorarbeiten sind umfangreich.
Was ist IReF, was ist BIRD?
Das Integrated Reporting Framework (IReF) ist ein Rahmenwerk der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Vereinfachung und Harmonisierung der statistischen und regulatorischen Berichterstattung in Europa. Es konsolidiert die aktuellen Meldeformate.
Ziel von IReF ist es, die statistischen Meldungen der Banken im Euroraum zu vereinheitlichen, den Meldeaufwand zu verringern und die Qualität der Daten für verschiedene Zielgruppen (Politik, Analysten) zu verbessern.
BIRD steht für das Banks Integrated Reporting Dictionary, das auf Betreiben der nationalen und internationalen Bankenaufsicht eingeführt wird. Das zentrale Datenlexikon ist ein wichtiges Mittel bei der Umsetzung von IReF, denn es arbeitet mit einem gemeinsamen Vokabular und macht die Daten vergleichbar. Es hilft den Banken also dabei, ihre Daten konsistent und effizient für IReF und andere Anforderungen aufzubereiten.
Welche Vorteile bieten IReF und BIRD?
Bisher müssen Banken regelmäßig statistische Daten an verschiedene Institutionen melden. Hinzu kommen aufsichtsrechtliche Informationen. Die Aufbereitung und Lieferung nimmt viel Zeit in Anspruch.
Mit IReF werden die Berichtspflichten vereinheitlicht. Das reduziert den Meldeaufwand. Mit dem zentralen Datenlexikon BIRD verbessern sich die Datenaufbereitung und die Datenqualität – beides senkt langfristig Kosten in den Instituten und fördert die Transparenz, die Effizienz und die Konsistenz in der Berichterstattung.
Wie lautet der aktuelle Zeitplan für die Umsetzung?
Auf Basis der aktuellen Veröffentlichungen der EZB lassen sich folgende Phasen und Meilensteine für die Umsetzung von IReF in den Instituten festhalten. Die Pilotphase startet bereits 2028 und bis Ende 2029 müssen sie in der Lage sein, nach den neuen Anforderungen zu melden.
Als Herausforderung wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit die sogenannte Parallelphase erweisen, in der die Institute sowohl in der bestehenden Struktur als auch nach IReF Daten bereitstellen und konsistent melden müssen.
Was erwartet die EZB – was müssen Banken konkret tun?
Fünf große Handlungsfelder, die Banken jetzt angehen sollten, haben wir hier beschrieben – vom Datenmanagement über die IT-Architektur bis hin zu Fragen der Organisation und der Steuerung:
- Datenmanagement und Datengranularität: Mit IReF wird eine stringente Data Governance noch wichtiger. Die Institute müssen Daten in hoher Granularität verfügbar machen und ihre Qualität sicherstellen.
dd - IT-Architektur: Sie muss leistungsstark sein und zu möglichen Korrekturmeldungen in der Lage sein.
x - Prozesse und Methoden: Korrekturen allein auf Meldebogen- oder Summenebene sind künftig nicht mehr möglich – Abweichungen oder Fehler sollten daher möglichst früh in der Datenlieferstrecke korrigiert und allen Einheiten zur Verfügung gestellt werden.
x - Organisation und Mitarbeitende: Verantwortliche sollten eine (stärkere) organisatorische Verzahnung von Meldewesen und Gesamtbanksteuerung etablieren und Mitarbeitende für die Anforderungen von IReF befähigen.
s - Impulse für die Steuerung: Auf dem Weg zum Integrated Reporting System (IRS) sind vor allem die regulatorischen Kennzahlen aus der Meldung beziehungsweise dem Reporting weiter in die Steuerung zu integrieren (Nachschau, Planung, Maßnahmen.
Wie bereiten sich Banken jetzt auf IReF vor?
Die neuen Meldeprozesse nach IReF verlangen Banken einiges ab – sowohl was Systeme als auch was Abläufe betrifft. Am Markt zeichnen sich erste Architektur-Zielbilder und geeignete Vorgehensmodelle ab.
In einem ersten Schritt sollten Institute ein Zielbild für das neue granulare Meldewesen erstellen, das die Dimensionen Daten, IT, Personal, Organisation und Steuerung umfasst. Die Umsetzung kann in Stufen angelegt werden.
Im zweiten Schritt lassen sich so Lücken zwischen dem Status quo und dem Zielbild benennen. Ein detaillierter Plan entlang der oben visualisierten Zeitachse ermöglicht es Verantwortlichen dann, Arbeitspakete pro Dimension in die Tat umzusetzen.

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