KPMG-Studie: Kosten senken im Risikomanagement

So steigern Verantwortliche die Effizienz ohne Abstriche bei der Qualität.

Keyfacts:

  • Viele Kreditinstitute müssen derzeit Kosten senken – auch das Risikomanagement muss vielfach Ausgaben zurückfahren.
  • Eine KPMG-Analyse hat zehn Hebel identifiziert, die Möglichkeiten zur Steigerung der Kosteneffizienz bieten.
  • Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Kosteneffizienzprogramms gehören eine klare Vorstellung vom Zielbild und eine ganzheitliche Betrachtung der Maßnahmen und ihrer Wirkungen.

Kostensenkung und Effizienzsteigerung stehen derzeit weit oben auf der Agenda von Entscheidern in Kreditinstituten. Doch kann auch das Risikomanagement zur Effizienzsteigerung beitragen? Die Frage ist berechtigt, sind doch die Anforderungen an die Risikofunktion in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.

Eine KPMG-Befragung hat ergeben, dass die meisten Banken hohe Investitionen und einen weiteren Personalaufbau im Risikomanagement für notwendig halten, um ihr Institut fit für die Zukunft zu machen. Und doch sollen die Kosten im Kreditinstitut insgesamt sinken. Gesucht ist also die sprichwörtliche Quadratur des Kreises.

KPMG-Analyse zeigt zehn Hebel zur Kostensenkung im Risikomanagement auf

Eine KPMG-Analyse zeigt in dieser Lage Handlungsoptionen und Erfolgsfaktoren auf. Sie basiert auf den Erfahrungen aus zahlreichen Transformations- und Effizienzsteigerungsprojekten im Risikomanagement verschiedener Kreditinstitute, an denen KPMG weltweit beteiligt war.

Das Fazit: KPMG hat zehn wirkungsvolle Hebel zur Kostensenkung im Risikomanagement identifiziert (siehe Abbildung). Einige der Maßnahmen, die sich durch den Einsatz dieser Hebel ergeben, ermöglichen zeitnahe Einsparungen bei geringen Investitionen.

Nicht nur direkte Kosten berücksichtigen – auch ineffiziente Infrastruktur kostet Geld

Eine detaillierte Beschreibung aller zehn Hebel liefert unser Whitepaper zur Steigerung der Kosteneffizienz im Risikomanagement, das hier heruntergeladen werden kann.

Bevor jedoch Maßnahmen eingeleitet werden, sollten sich Verantwortliche Klarheit über die wesentlichen Kostentreiber im Risikomanagement verschaffen. Dabei sind nicht nur alle direkten Kosten zu berücksichtigen. Auch Aufwendungen, die durch eine ineffiziente Risikoinfrastruktur verursacht werden, gehören auf die Rechnung, ebenso wie Gebühren, Strafzahlungen oder die Umsetzung (ungeplanter) Anforderungen der Aufsicht.

Außerdem gilt es zu ermitteln, welche Auswirkungen mögliche Maßnahmen hätten – und zwar unter Berücksichtigung der erforderlichen Vorabinvestitionen und der Geschwindigkeit, mit der Einsparpotenziale realisiert werden könnten.

Viele Kreditinstitute unterliegen nach diesen Analyseschritten der Versuchung, identifizierte Kosteneinsparmaßnahmen sofort umsetzen zu wollen. Dies gilt umso mehr für Maßnahmen, die ohne größere Investitionen unmittelbare Einspareffekte versprechen. Doch unsere Erfahrungen zeigen: Das Herausgreifen von Einzelmaßnahmen als vermeintliche Quick Wins greift mittel- und langfristig zu kurz und hilft nicht, Kosten nachhaltig zu sparen.

Erst das Target Operating Modell, dann den Maßnahmenplan entwickeln

Nicht selten werden vorschnell Technologie-, Automatisierungs- und Outsourcing-Maßnahmen ergriffen, ohne den eigentlichen Ursachen für Doppelarbeit und Ineffizienzen auf den Grund zu gehen.

Dadurch entstehen nicht nur regelmäßig viele neue kostenintensive Prozesse und Nacharbeit. Es macht sich auch viel Frustration bei den Beteiligten breit, noch bevor das eigentliche Kosteneffizienzprogramm begonnen hat. Das ist ein Grund dafür, dass Kostensenkungsprogramme im Risikomanagement oft nur vergleichsweise geringe Effekte erzielen.

Besser ist es, vor dem Ergreifen von konkreten Maßnahmen eine sehr klare Vorstellung davon zu entwickeln, welche Ziele im Detail erreicht werden sollen und wie das zukünftige Target Operating Model aussehen soll. Erst dann kann ein Umsetzungsplan erarbeitet werden, der alle Maßnahmen konsequent auf das Zielbild ausrichtet und die Abhängigkeiten zwischen den einzelnen, sequenziell zu ergreifenden Initiativen berücksichtigt.

Hebel und ihre Auswirkungen ganzheitlich betrachten

Das gilt insbesondere für die in unserer Übersicht dargestellten Hebel „Standort, regionale oder globale Beschaffung“, „Nutzung von Risiko-as-a-Service-Dienstleistern“ und „Vereinfachung im Risikomanagement“. Sie versprechen enorme Einsparungspotenziale, ziehen jedoch eine Vielzahl von weiteren Veränderungen nach sich. Damit ihre Potenziale vollends realisiert werden können, ist eine ganzheitliche Betrachtung aller zu ergreifenden Maßnahmen eine wichtige Voraussetzung.

Kosten senken im Risikomanagement

Vor allem in regulierten Sektoren wie dem Finanzwesen stehen Unternehmen unter dem Druck, ein effektives Risikomanagement und die Kostenkontrolle miteinander in Einklang zu bringen. Traditionelle Methoden der Kostensenkung liefern oft keine dauerhaften Ergebnisse. Das KPMG-Whitepaper „Cost Transformation in Risk“ (in englischer Sprache) bietet praktische Vorgehensweisen an, um die Ausgaben für das Risikomanagement zu senken, ohne Qualität einzubüßen.

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