2. Automatisierte Relevanzbewertung von KYC-Dokumenten
Durch die Nutzung von NLP-basierter Textkategorisierung lernt die KI, relevante Dokumente (zum Beispiel Personalausweise, Handelsregisterauszüge) und irrelevante Dokumente (etwa Werbebroschüren) voneinander zu unterscheiden. So können KYC-relevante Dokumente gesammelt, grob kategorisiert und dann automatisiert auf ihre Relevanz hin bewertet werden.
3. Erkennen und Verstehen von Beziehungen
Im KYC-Prozess können Beziehungen zwischen Entitäten in Dokumenten und Transaktionen mittels NLP-Techniken erkannt werden, um relevante Verbindungen wie „arbeitet für“ oder „verheiratet mit“ zu identifizieren. Diese Entitäten und ihre Beziehungen können in einer Datenbank gespeichert und mittels bestimmter Algorithmen analysiert werden, um verdächtige Netzwerke und zentrale Akteure zu entdecken.
Ein Beispiel: Durch die Analyse vorliegender Dokumente wurde erkannt, dass „Kunde A“ eine Verbindung zu Unternehmen hat, welche alle die gleiche Adresse haben. Die Bank hat diese Informationen in einer Graph-Datenbank gespeichert und kann die Beziehung mit „Kunde A“ im Nachgang als risikoreich einstufen.
4. Analyse von öffentlich zugänglichen Quellen
Mithilfe des Adverse Media Screening werden automatisch Nachrichtenartikel und Social-Media- Beiträge gesammelt. Die NLP-basierte Sentiment-Analyse bewertet diese Texte und identifiziert negative Inhalte.
Ein Beispiel: Ein Institut sammelt Nachrichtenartikel und andere öffentlich zugängliche Quellen über einen Kunden, analysiert diese mit NLP-Tools und markiert Artikel mit negativem Sentiment zur Überprüfung durch das Compliance-Team.
Effizienteres Onboarding durch NLP im KYC-Prozess
Insgesamt bietet der Einsatz von NLP- und anderen KI-Modellen zahlreiche Anwendungsfälle und Einsatzmöglichkeiten und kann somit eine bedeutende Rolle im gesamten KYC-Prozess spielen. Auch bekannte RegTech-Unternehmen nutzen bereits spezialisierte NLP-Technologien, die optimal auf die Anforderungen von KYC- und Compliance-Prozessen abgestimmt sind, um die Effizienz und Genauigkeit in der Datenverarbeitung zu steigern.
Automatisierte Verfahren ermöglichen zudem eine schnelle Erfassung, Kategorisierung und Prüfung von hochgeladenen Dokumenten, wodurch der Onboarding-Prozess sowohl für die Bank als auch für den Kunden effizienter und weniger fehleranfällig wird. Dies führt zu einer erheblichen Zeitersparnis und verbessert die Compliance, indem Risiken schneller und präziser identifiziert werden.