Mit Klarheit zur Wirkung: Das Target Operating Model im Wandel nutzen
Mit Klarheit zur Wirkung: Das Target Operating Model im Wandel nutzen
Warum Finanzunternehmen ihr TOM überdenken müssen, um echte Wertschöpfung zu erzielen.
Keyfacts:
- Das Target Operating Model (TOM) ist der zentrale Hebel, um die Finanzfunktion in Banken nicht nur effizient, sondern strategisch auf Wertschöpfung und Zukunftsfähigkeit auszurichten.
- Technologischer Wandel, Effizienzdruck und Fachkräftemangel erfordern eine Neudefinition von Prozessen, Strukturen und Kompetenzen – der „Banking Strategic Benchmarking Insights Report“ (BSBI) von KPMG zeigt klare Trends und Benchmarks.
- Moderne Finanzfunktionen nutzen Daten, KI und Automatisierung gezielt und entwickeln ihr gesamtes Betriebssystem weiter.
Monatsabschluss auf Knopfdruck, Chief Financial Officers (CFOs) als strategischer Navigator in der Geschäftsführung, Dashboards statt Excel-Kaskaden: Die moderne Finanzfunktion verändert sich rasant. Was früher Verwaltung war, wird heute Wertschöpfung. Doch dieser Wandel braucht mehr als nur Technologie. Er braucht ein neues Betriebssystem für die Finanzfunktion.
Genau hier kommt das Target Operating Model (TOM) ins Spiel – nicht als Ziel, sondern als Werkzeug, um diesen Wandel aktiv zu gestalten.
Die sechs Schichten eines Target Operating Model (TOM)
Ein TOM beschreibt das Zielbild einer optimal aufgestellten Organisation. Es dient als strategische Blaupause, um Strukturen, Prozesse und Ressourcen so auszurichten, dass die Unternehmensstrategie effizient und nachhaltig umgesetzt werden kann. Die sechs ineinandergreifenden Dimensionen eines TOM schaffen Klarheit darüber, wo konkret angesetzt werden muss, um die Finanzfunktion zukunftssicher und wirkungsstark auszurichten.
Die sechs Dimensionen eines TOM in der Finanzfunktion lauten:
Strategie & Governance
Leitplanken für die Rolle der Finanzfunktion im Unternehmen und deren Beitrag zur Gesamtstrategie.
Kunden & Produkte
Anforderungen interner oder externer Kunden an Qualität, Geschwindigkeit und Kosten der Finanzdienstleistungen.
Prozesse
Definition und Gestaltung einer zielgerichteten Prozesslandschaft inklusive Automatisierung und Standardisierung.
Daten & IT
Klärung technischer Anforderungen sowie Ausrichtung der Architektur an strategischen Zielen.
Organisation
Strukturierung der Finanzfunktion unter Berücksichtigung von Effizienz, Zentralisierung und Shared Services.
Mitarbeitende
Entwicklung von Kompetenzen, um zukünftige Anforderungen an die Finanzfunktion zu erfüllen.
Jede dieser Dimensionen ist entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung, Implementierung und kontinuierliche Optimierung eines TOM – und damit für die Zukunftsfähigkeit der Finanzfunktion. Sie bilden gemeinsam die Grundlage für zentrale Ergebnisse wie Prozessleitplanken, IT-Anforderungskataloge oder Change-Management-Grundsätze und geben klare Orientierung für die Neuausrichtung der Finanzfunktion.
Die Treiber des Wandels in der Finanzfunktion
- Neue Technologien & Daten: KI, Automatisierung & Cloud
Künstliche Intelligenz revolutioniert Finanzprozesse, indem sie Aufgaben automatisiert und die Effizienz steigert. KI-Technologien ermöglichen es Banken, große Datenmengen schnell und präzise zu analysieren, was zu fundierteren Entscheidungsprozessen führt. Durch den Einsatz von Machine Learning können Muster und Trends erkannt werden, die für die strategische Planung und Risikobewertung entscheidend sind.
Cloud-Technologien ermöglichen eine schnellere Verarbeitung und Analyse von Finanzdaten, wodurch Echtzeit-Einblicke und verbesserte Entscheidungsfindung möglich werden.
Laut dem „Banking Strategic Benchmarking Insights Report“ von KPMG (BSBI) setzt bereits über die Hälfte der Banken automatisierte Reporting-Prozesse ein. Cloud-basierte Kernanwendungen für das Finanzwesen und Investitionen in Datenintegration führen dazu, dass menschliche Arbeitsabläufe entfallen – Monatsabschlüsse werden nahezu in Echtzeit möglich.
- Marktveränderungen und neue Geschäftsmodelle
Vorgaben wie die ESG-Regulierung, CSRD und BCBS 239 sowie neue Rechnungslegungsanforderungen, beispielsweise das Dynamic Risk Management, verändern die Finanzbranche grundlegend. Hinzu kommen die sich wandelnden Kundenerwartungen, die ebenfalls neue Ansätze erforderlich machen.
Diese Entwicklungen fordern von Finanzinstituten eine Anpassung ihrer Strategien und Prozesse, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden und weiterhin erfolgreich zu agieren. CFOs müssen sich stärker mit nachhaltiger Finanzierung, strategischer Investitionssteuerung und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle befassen, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Die Finanzfunktion wird zunehmend zum strategischen Navigator für die gesamte Bank, indem sie Chancen erkennt, Risiken managt und die Effizienz steigert, um die Ausrichtung der Bank zu optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
- Kosten- und Effizienzdruck
Niedrige Margen, steigende Regulierungsanforderungen und der Wettbewerb durch Fintechs setzen Banken unter erheblichen Druck, ihre Effizienz zu steigern. Mit einem klaren Operating Model können Banken Prozesse standardisieren, automatisieren – und dadurch echte Effizienzgewinne heben.
—–> Eine KPMG-Analyse hat zehn Hebel identifiziert, die Möglichkeiten zur Steigerung der Kosteneffizienz bieten. Jetzt lesen.
- Fachkräftemangel und neue Kompetenzanforderungen
Daten- und Technologiekompetenzen werden immer wichtiger, da die Finanzfunktion zunehmend auf digitale Tools und Analysen angewiesen ist. Die alternde Belegschaft und der notwendige Wissenstransfer stellen zusätzliche Herausforderungen dar, die durch gezielte Schulungen und Nachwuchsförderung adressiert werden müssen. Aktuell sind nur wenige Banken überzeugt, dass ihre Teams im Bereich Prozess- und Systemmanagement, Personalführung sowie Leadership-Kompetenzen über die nötigen Fähigkeiten verfügen.
Zukünftige Finanzteams werden aus strategischen Denker:innen und Datenexpert:innen bestehen. Ihr Aufgabenfeld wird sich von klassischen Buchhaltungsaufgaben hin zu Datenanalyse und strategischer Beratung entwickeln, um den Anforderungen der modernen Finanzwelt gerecht zu werden.
CFOs brauchen agile Teams mit interdisziplinären Fähigkeiten, um die Finanzfunktion als Co-Pilot des Business zu etablieren und die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu unterstützen.
Vom CFO zum CVO – Der neue Anspruch an Finanzführung
Die steigenden Anforderungen an die Leistungen einer Finanzfunktion führen zu einem Wandel in der Rolle des Chief Financial Officer (CFO). Moderne CFOs müssen die Steuerung der Bank proaktiv gestalten und durch datengestützte Entscheidungen Wertschöpfung ermöglichen. Die Rolle entwickelt sich zunehmend vom reinen Finanzverwalter, der sich auf Wertschutz konzentriert, hin zum Chief Value Officer (CVO), der proaktiv die strategische Wertschöpfung im Blick hat und nachhaltiges Wachstum sowie langfristigen Erfolg fördert.
Datengetriebene Entscheidungen mittels dynamischer Dashboards und Self-Service-Analysen unterstützen das Geschäftswachstum und optimieren Investitionsentscheidungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Fokus auf Nachhaltigkeit und ESG-Reporting. Durch diese erweiterten Aufgaben wird die Finanzfunktion zum zentralen Treiber für Innovation und Transformation innerhalb der Bank.

Jetzt ist die Zeit für Veränderung.
Wer Wert schaffen will, muss die Finanzfunktion neu denken – und das Operating Model anpassen. Die KPMG Global BFFB-Studie liefert Benchmarks, Strategien und Praxisbeispiele für den Weg zur Finanzfunktion von morgen.
Jetzt mehr erfahrenHandlungsempfehlungen für CFOs
Die Zukunft gehört dem CVO als Treiber nachhaltiger Wertschöpfung. Mit KI-gesteuerten Analysen und integrierten Datensätzen verändert sich die Finanzorganisation grundlegend. Finanzteams werden schlanker und agieren als strategische Partner des CVO, um Lücken zu identifizieren und langfristige Geschäftsziele zu erreichen.
CFOs müssen in der Lage sein, Technologie, Finanzstrategie und Geschäftsentwicklung miteinander zu verbinden, um einen echten Wertbeitrag zu leisten und damit die Finanzfunktion als strategischer Partner im Unternehmen etabliert ist.
Daher empfehlen wir, das TOM konsequent auf die strategischen Werttreiber der Finanzfunktion auszurichten – mit klaren Datenflüssen, vernetzten Technologien und rollenbasierten Strukturen. Dabei gilt es, Daten und KI gezielt zu nutzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen und neue Wertpotenziale zu erschließen, Kompetenzen im Umgang mit Technologie und Datenverständnis gezielt zu fördern und Nachhaltigkeit aktiv in die finanzielle Steuerung und Investitionsentscheidungen zu integrieren.
FAQ: Häufige Fragen zum Target Operating Model
Was ist ein Target Operating Model (TOM)?
Ein TOM ist das Zielbetriebsmodell einer Organisation. Es beschreibt, wie Prozesse, Strukturen, Technologien, Mitarbeitende und Governance optimal zusammenspielen, um die strategischen Ziele des Unternehmens effizient zu erreichen.
Wie unterstützt ein TOM die digitale Transformation?
Ein modernes Operating Model richtet die Finanzfunktion konsequent auf Wirkung und Wertbeiträge aus. Es schafft die Grundlage, um digitale Technologien gezielt einzusetzen – nicht als Selbstzweck, sondern um Prozesse zu vereinfachen, Entscheidungen zu verbessern und neue Rollen im Finanzteam zu ermöglichen. So wird die digitale Transformation zum echten Hebel für nachhaltige Wertschöpfung.
Wie hängen TOM und Automatisierung zusammen?
Automatisierung wird dann wirksam, wenn sie in ein klares Zielbild eingebettet ist. Das TOM definiert genau dieses Zielbild – und bildet damit die Grundlage, um Automatisierung und KI gezielt dort einzusetzen, wo sie echten Mehrwert schaffen: bei Qualität, Geschwindigkeit und der Effizienz der Finanzprozesse.

Insurance Bulletin: Die Finanzfunktion der Zukunft
Wir zeigen, wie Unternehmen durch den Einsatz neuer Technologien den Wertbeitrag der Finanzfunktion steigern können und welche Anforderungen die Finanzfunktion erfüllen sollte.
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