EZB veröffentlicht Aufsichtsprioritäten für die Jahre 2026 bis 2028
Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Ergebnisse des SREP für 2025 hat die EZB am 18. November 2025 ihre Aufsichtsprioritäten für die Jahre 2026 bis 2028 veröffentlicht.
Die EZB-Aufsichtsprioritäten legen den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit für die nächsten drei Jahre fest. Sie werden jedes Jahr überprüft, um Veränderungen in der Risikolandschaft und Fortschritte bei den Vorjahresprioritäten zu berücksichtigen, und können jederzeit angepasst werden, wenn die Risikoentwicklung dies rechtfertigt. Sie dienen als Richtschnur für die mittelfristige operative Planung der Aufsichtstätigkeit und gewährleisten eine effiziente Ressourcenzuweisung. Die Prioritäten basieren auf den Hauptrisiken, denen die beaufsichtigten Unternehmen im aktuellen makrofinanziellen und geopolitischen Umfeld ausgesetzt sind.
Die erste Priorität besagt, dass Banken gegenüber geopolitischen Risiken und makrofinanziellen Unsicherheiten resilient bleiben müssen. Dazu gehört, dass sie solide Kreditrichtlinien beibehalten, eine angemessene Kapitalisierung durch konsistente Umsetzung der Eigenkapitalverordnung (CRR3) sicherstellen und klima- und naturbedingte Risiken umsichtig steuern. Die zweite Priorität besteht darin, die operationelle Resilienz zu stärken und robuste IKT-Kapazitäten zu fördern. Hiermit ist gemeint, dass die Banken über belastbare Rahmen für die Steuerung operationeller Risiken verfügen und Mängel in der Risikoberichterstattung und Risikodatenaggregation beseitigen müssen. Ihre Informationssysteme müssen also zuverlässig sein.