So verbessern Finanzunternehmen mit Daten die Compliance-Berichterstattung

So verbessern Finanzunternehmen mit Daten die Compliance-Berichterstattung

Mit den richtigen Kennziffern werden Berichte besser und ihre Erstellung einfacher.

Keyfacts:

  • Das Compliance-Reporting bindet bei Banken, Versicherungen und Kapitalverwaltern große Kräfte, bietet Verantwortlichen oft aber dennoch keine optimale Entscheidungsgrundlage.
  • Die richtigen Kennziffern im Reporting helfen dabei, die Übersicht über relevante Veränderungen und Handlungsbedarfe zu gewinnen.
  • Ein datengetriebenes Reporting ist essenziell, um den künftigen Anforderungen gerecht zu werden.

Das Compliance-Reporting hat in den vergangenen Jahren in Finanzorganisationen enorm an Bedeutung gewonnen. Die Gründe dafür liegen in steigenden regulatorischen Anforderungen, härteren Sanktionen bei Verstößen, neuen technologischen Entwicklungen und im wachsenden Bewusstsein für Finanzkriminalität und Transparenz.

Und dennoch offenbart das Compliance-Reporting bei vielen Banken, Versicherungen und Kapitalverwaltern Mängel: Häufig sind die Reports inhaltlich überfrachtet, wenig standardisiert und nicht adressatengerecht aufbereitet.

Es dominieren wenig fokussierte qualitative Beschreibungen, die oft eher zu viele als zu wenige Informationen bieten – häufig aufbereitet in umfangreichen Präsentationen und Textdokumenten.

Viele Compliance-Reports sind zu umfangreich – verstellen den Blick auf das Wesentliche

In der Gesamtbanksteuerung, also vor allem auf Vorstandsebene, sind solche Compliance-Reports schwer verwertbar. Denn nicht nur die Erstellung, sondern auch das Lesen und Verstehen umfangreicher und unstrukturierter Berichte ist mit hohem Aufwand verbunden. Schlimmer noch: Die vielen Details verstellen den Blick auf das Wesentliche. Es ist nicht auf einen Blick erkennbar, wo konkreter und unmittelbarer Handlungsbedarf besteht und wo sich relevante Veränderungen ergeben.

In unserer Beratungspraxis zeigt sich: Umfangreiche Berichte sind oft ein Indiz für ineffiziente Strukturen. Sie deuten auf Defizite in den Anforderungen an das Berichtswesen, im eigenen Zielbild oder in der Umsetzung des Ambitionsniveaus hin.

Möglicherweise sind Risiken falsch definiert oder priorisiert. Oder der Zugriff auf relevante Daten fehlt, da diese entweder nicht vorhanden oder an unterschiedlichen Orten abgelegt sind.

Mehr Transparenz und bessere Compliance-Reports durch KRIs und KPIs

Beheben lassen sich diese Defizite durch ein datengetriebenes Reporting, das auf Automatisierung, das Vernetzen mehrerer Datenquellen, Echtzeit-Analysen, Visualisierung und Predictive Analytics setzt. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Einsatz der richtigen Kennziffern, die im Compliance-Reporting aus Risikokennzahlen (Key Risk Indicators, KRIs) und Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) bestehen.

Während KRIs dabei helfen, potenzielle Risiken und Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu überwachen, messen KPIs die Leistung und den Fortschritt bei der Erreichung strategischer oder operativer Ziele.

So messen Banken ihren Fortschritt beim Umgang mit Klima- und Umweltrisiken

Wir beschreiben in unserem Whitepaper, welche Indikatoren sich für Finanzunternehmen anbieten und wie sie sie richtig einsetzen.

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KRIs und KPIs ermöglichen es, dem Management in Form von Dashboards oder ähnlich strukturierten Übersichten einen schnellen und leicht verständlichen Überblick über die Entwicklung der Compliance-relevanten Risiken und Leistungen der Organisation zu geben – und gleichzeitig den Aufwand für die Erstellung der Berichte zu verringern. Denn sie geben dem Prozess der Berichtserstellung Orientierung und Struktur und helfen so, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Compliance-Report: Per Dashboard die wesentlichen Risiken im Blick

Quelle: KPMG, Deutschland, 2025

Damit die KRIs und KPIs ihr volles Potenzial entfalten können, müssen sie auf die spezifischen Risiken und Ziele der Compliance-Organisation zugeschnitten sein. Hierzu gehören Themen wie Know-Your-Costumer (KYC), Trefferbearbeitung, Verdachtsmeldewesen in der Geldwäscheprävention oder auch die Überwachung von Mitarbeitergeschäften und Insiderhandel.

Entscheidend ist, dass die Kennziffern nicht nur klar definiert, sondern auch entsprechend kommuniziert werden, damit sie von allen Beteiligten im Prozess verstanden, genutzt und interpretiert werden können.

Das Ziel: ein datengetriebenes Compliance-Reporting für das Management

Die Leistungsfähigkeit eines auf KRIs und KPIs basierenden Compliance-Reportings hängt maßgeblich vom Digitalisierungsgrad der Organisation ab. Denn um auf konsistente und verlässliche Daten zurückgreifen zu können, ist eine zentrale Datenhaltung (zum Beispiel in einem Data Lake) oder zumindest der Zugriff auf verschiedene Datenvorräte notwendig. Darüber hinaus müssen Standards und Zielbilder für eine einheitliche Berichtsstruktur definiert werden.

Wer seine Compliance optimal steuern will, braucht ein verlässliches und vernetztes Datenmanagement. Sind diese Grundlagen geschaffen, kann der Prozess des Compliance-Reportings erheblich vereinfacht und beschleunigt werden, da sich zahlreiche Potenziale zur Automatisierung einzelner Prozessschritte ergeben. Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Erstellung von Compliance-Reports wird so möglich.

Ein Blick auf die steigenden Anforderungen der Aufsichtsbehörde an die Datenbereitstellung macht deutlich: Die Anforderungen an das Compliance-Berichtswesen im Finanzsektor werden in den kommenden Jahren weiter steigen – große Datenmengen müssen kurzfristig und in hoher Granularität geliefert werden können.

Banken, Versicherungen und Kapitalverwalter können den steigenden Anforderungen nur gerecht werden, wenn sie die Aussagekraft und Effizienz ihres Compliance-Reportings mit Hilfe eines datengetriebenen Ansatzes auf eine neue Stufe heben.