Tempo, Agilität, weniger Kosten: Die vielen Vorteile der Public Cloud

Die Vorteile der Public Cloud

Trotz Bedenken in Banken: Was für die Public Cloud spricht

Keyfacts:

  • Einige Finanzdienstleister haben um die Public Cloud bislang einen Bogen gemacht – aus Sicherheits- und Datenschutzbedenken.
  • Doch viele Vorteile sprechen für die Public Cloud.
  • Mit der richtigen Implementierungsstrategie realisieren Banken Kostenersparnisse, schaffen Raum für Innovationen und werden schneller und agiler.

    Noch immer sind einige Finanzunternehmen unsicher, ob sie Public-Cloud-Dienste nutzen sollten. Zu groß sind die Zweifel mit Blick auf die spezielle Regulatorik etwa für Banken – und mit Blick auf den Datenschutz.

    Die Aufsicht fordert in der Tat viel von den Instituten: ein umfassendes Risikomanagement, das Aufsetzen gezielter Mitigationsmaßnahmen, das Sicherstellen eines störungsfreien Ablaufs sämtlicher IT-Komponenten. Dennoch bin ich überzeugt: Die Chancen der Public Cloud überwiegen die Risiken bei weitem.

    Sie könnte sogar der nächste Evolutionsschritt in Sachen Digitalisierung in der Finanzindustrie werden – der Turbo für große Schritte in Sachen Innovationskraft und dynamisch mitwachsende IT ohne Kapazitätsgrenzen bei sehr niedrigen Investitionshürden. Das sind meine Argumente:

    • IT-Umgebung in Minuten verfügbar

    Die Public Cloud ermöglicht einer Bank Zugriff auf innovative Services, erhöht die Flexibilität, Tempo und Agilität – und bringt Kostenoptimierung. Nur ein Beispiel: Will ein Institut auf traditioneller IT-Infrastruktur neue Online-Produkte launchen, muss es einen Server bestellen und installieren. Es kann Wochen dauern, bis er in Betrieb ist. Mit Public-Cloud-Services kann die Kapazität einer ganzen Serverfarm in Minuten entstehen.

    Die Public Cloud leistet so auch einen großen Beitrag zur Sicherung von Personalkapazitäten im harten Wettbewerb um Fachkräfte. Denn die hauseigenen Fachkräfte können sich so um die strategische Weiterentwicklung oder neue Produkte kümmern.

    • Investitionen wandeln sich in laufende Kosten

    Neben der schnellen Bereitstellung bietet die Cloud auch Kostenvorteile. Die meisten Cloud-Anbieter haben ein nutzungsbezogenes Abrechnungsmodell etabliert, mit dem große Investitionen zu Beginn eines Projekts wegfallen. Aus technischen Investitionsaufwendungen in die On-Premise-Infrastruktur (CapEx) werden betriebliche Aufwendungen (OpEx). Solche „Pay-as-you-go“-Konzepte können die Kosten für Banken senken, denn die Institute bezahlen nur die Leistungen, die sie tatsächlich in Anspruch nehmen. Damit kann für passende Anwendungsfälle in der Praxis eine Kostenreduktion realisiert werden.

    • Cloud-Services lassen sich skalieren

    Aus demselben Grund kann der Umfang der benötigen Ressourcen leicht nach oben oder unten skaliert werden. Die vom Cloud-Provider zur Verfügung gestellten Services wachsen in Echtzeit mit dem zugrundeliegenden Bedarf (zum Beispiel Kundenstamm, Auftragsvolumen, Zugriffshäufigkeit). Serverüberlastungen und andere Kapazitätsengpässe gehören der Vergangenheit an.

    Die Public Cloud bringt in diesem Zuge auch Standardisierung mit sich. Die großen Provider passen ihre Cloud-Services nur bis zu einem gewissen Grad an individuelle Bedürfnisse an – das passiert dann auf Nutzerseite, also bei der Bank.

    • Hyperscaler dominieren den Markt – und investieren in Sicherheit

    Fakt ist auch: Der Markt für Cloud-Technologien ist zu 75 Prozent unter den Hyperscalern Amazon, Google und Microsoft aufgeteilt. Diese Abhängigkeit wird sich in den kommenden Jahren mangels echter Konkurrenzangebote tendenziell noch verstärken. Ein Malus, sicherlich – aber wahr ist auch: Die Hyperscaler haben hohe Summen in ihr Cloudangebot und damit auch in die Sicherheit investiert. Für eine Bank allein wäre das nicht zu realisieren. Bei richtiger Umsetzung kann die Public Cloud also ein höheres Sicherheitsniveau gewährleisten als eine eigene Infrastruktur.

    • Neue Produkte, schnell – Finanzdienstleister werden agiler und flexibler

    Durch das agile Zuschalten von Speicher- und Rechenkapazitäten gewinnen die Banken an Flexibilität und verbessern die Markteintrittsgeschwindigkeit („Time-to-Market“) neuer Produkte. Außerdem dient die Cloud als technologische Grundlage für viele Innovationen wie Distributed-Ledger Technologie (DLT), Big-Data-Analysen oder den Einsatz von künstlicher Intelligenz.

    Marktentwicklung formuliert auch einen Auftrag an die Aufsicht

    Es stimmt: Das Freisetzen dieser Potenziale der Public Cloud erfordert Umsicht und Expertise. Das liegt vor allem an den Themen Sicherheit, Compliance und Datenschutz, die nach wie vor die Planungen um den Cloud-Einsatz bei Finanzdienstleistern dominieren. Von klaren Vorgaben und Standards – vielleicht sogar spezifisch für die Financial Services Branche –, die zum Teil noch fehlen, würden Banken sehr profitieren.

    Aber mit der richtigen Implementierungsstrategie und der Umsetzung technischer und organisatorischer Maßnahmen (TOM) begegnen Instituten den genannten Anforderungen. Und die Politik hat realisiert, dass eine solide Rechtsgrundlage für die Übermittlung personenbezogener Daten zwischen der EU und USA erforderlich ist und sich auf einen transatlantischen Datenschutzrahmen Trans-Atlantic-Data-Privacy-Framework geeinigt. Tritt dieser Rahmen in Kraft, würde das die herrschende Unsicherheit im Markt erheblich reduzieren, offene Datenschutzfragen klären und die Akzeptanz der Public Cloud verbessern.

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