Die digitale Plattform

Das Fundament für die Wertschöpfungskette von morgen schaffen

In einer sich immer schneller wandelnden, zunehmend transparenten Welt, die durch Technologien und neue Kundenbedürfnisse getrieben wird, ist es für Asset Manager von entscheidender Bedeutung, sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Eine digitale Plattform bietet Asset Managern genau an dieser Stelle die Möglichkeit, einen strategischen Vorteil zu erlangen. In unserer Artikelserie zur digitalen Plattform nehmen wir Sie mit auf eine Reise und erklären, wie das Fundament der künftigen Wertschöpfungskette geschaffen werden kann.

Die digitale Plattform als Fundament der künftigen Wertschöpfungskette

Getrieben durch den Einsatz von Technologien wie Data Analytics & künstliche Intelligenz (KI), Cloud Computing und Blockchain, werden sich die Wertschöpfungsketten der Asset Manager verändern und fokussieren. Dabei ist es entscheidend, dass Asset Manager wesentliche Geschäftsfähigkeiten (Business Capabilities) identifizieren und diese durch den gezielten Einsatz der bereits heute zur Verfügung stehenden Technologien stärken, um sich von ihren Wettbewerbern abzuheben. Unterstützende Geschäftsfähigkeiten sollten so effizient wie möglich abgebildet werden, also zum Beispiel automatisiert oder ausgelagert werden.

All dies passiert künftig auf Grundlage einer digitalen Plattform. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette des Asset Managers in einzelne Geschäftsfähigkeiten heruntergebrochen und auf einer digitalen Plattform in sogenannten Containern operationalisiert. Die Container sprechen über standardisierte Schnittstellen miteinander und über die gesamte Plattform hinweg gibt es eine einheitliche Datenschicht. Diese ist die Grundlage für weitere Optimierungen und Automatisierungen, zum Beispiel auf Basis von KI.

Durch diesen modularen Ansatz und die damit erreichbare Reaktionsfähigkeit lassen sich Geschäftsfähigkeiten schnell optimieren, verändern oder an-/abdocken. So können Asset Manager zukünftige technologische Entwicklungen schnell adaptieren, indem sie zum Beispiel eine zuvor manuell umgesetzte Tätigkeit mit Hilfe von KI automatisieren und an ihrer Plattform dennoch nichts ändern müssen, da sie nur den Inhalt eines Containers austauschen. Geschäftsfähigkeiten, die nicht wettbewerbsdifferenzierend sind, können damit auch viel schneller ausgelagert werden, da sie bereits modular gekapselt sind.

Um eine digitale Plattform aufbauen zu können, sind einige Grundvoraussetzungen nötig, doch sind diese bereits gegeben?

Die Grundvoraussetzungen sind aktuell noch nicht gegeben

Blickt man auf den Status quo in der Branche, wird deutlich, dass die Grundvoraussetzungen für die nächsten Schritte hin zur modularen Wertschöpfungskette auf Basis einer digitalen Plattform aktuell typischerweise noch nicht gegeben sind. KPMG hat im Asset-Management-Markt umfangreiche Prozessanalysen durchgeführt und eine Datenbank (iPAC Insights) zum standardisierten Benchmarking von Prozessen aufgebaut, die einen guten Überblick über den Markt gibt.

Gemessen an definierten Erwartungswerten wird hierbei deutlich, dass viele Asset Manager erst einmal die Grundlagen schaffen müssen: Es fehlt häufig an Transparenz über Geschäftsfähigkeiten, Prozesse, Systeme und Daten. Medienbrüche ziehen sich typischerweise über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Diese resultieren im Wesentlichen aus stark autarken Prozessen sowie dem Einsatz unterschiedlicher Systeme und Tools, ohne Schnittstellen. Die dadurch entstehenden Insellösungen verhindern einheitliche Datensichten entlang der Wertschöpfungskette und führen zu Informationsverlusten. Dies führt dazu, dass sich Asset Manager bei der Optimierung ihrer Geschäftsfähigkeiten schwertun und die Adaption neuer Technologien nur schleppend vorankommt. Auch Technologien wie Data Analytics & KI können noch nicht ihr volles Potenzial entfalten, da immer nur mit eingeschränkten Datensichten gearbeitet werden kann.

Den Weg zur digitalen Plattform als Chance begreifen

Für den Aufbau einer digitalen Plattform bedarf es einer Modularisierung der Wertschöpfungskette. Dabei gilt es zunächst Transparenz über die Geschäftsfähigkeiten und zugrunde liegenden Prozesse, Systeme und Daten zu erlangen. Dieser Schritt ist wesentlich, da es auch noch einmal darum geht, sich strategisch mit der eigenen Wertschöpfungskette vor dem Hintergrund eines sich ändernden Umfelds auseinanderzusetzen.

Anschließend kann die digitale Plattform aufgebaut werden. Zunächst gilt es die Basis zu schaffen. Auf dieser Basis können dann erste Container abgebildet werden. Schritt für Schritt werden dann weitere Geschäftsfähigkeiten containerisiert und auf die digitale Plattform gebracht. Besonderes Augenmerk liegt dabei stets auf den Schnittstellen sowie der übergreifenden Datenschicht. Auf Grundlage der geschaffenen digitalen Plattform können weitere Optimierungen vorgenommen werden, indem zum Beispiel neue Technologien effizient in Containern adaptiert werden. Die Adaption neuer Technologien geht dadurch viel schneller, als dies heute noch der Fall ist.

Die geschaffene digitale Plattform bietet für den Asset Manager große Chancen, da sie eine zielgerichtete qualitative Verbesserung der differenzierenden Geschäftsfähigkeiten zulässt sowie eine sehr effiziente Automatisierung in den nicht differenzierenden. Jedoch sollte auch der eigentliche Weg zur digitalen Plattform als Chance begriffen werden, da dieser hilft, die gesamte Wertschöpfungskette zu „bereinigen“ und auf wesentliche Themen zu fokussieren.

Fazit/Key Facts:

Asset Manager sind nun gefordert: Die Wertschöpfungsketten verändern sich und eine digitale Plattform bietet die Chance, diese Veränderungen angemessen und effizient abzubilden. Technologische Entwicklungen oder neue Kundenbedürfnisse können so schnell abgebildet werden. Um eine digitale Plattform aufzubauen, gilt es jedoch Schritt für Schritt vorzugehen und einen iterativen Weg zu beschreiten.

Wie sieht Ihre Reise aus? Lesen Sie bald hier den zweiten Teil der Artikelserie.

 

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