Sustainable Finance und ESG

ESG-Transformation: Ein 10-Punkte-Plan für Banken

So stellen sich Institute im Zeichen der geopolitischen Neuordnung zukunftssicher auf

Keyfacts:

Zeitenwende Ukraine-Krieg: Auswirkungen auf die ESG-Transformation

Der nachhaltige Umbau der Gesellschaft gemäß der Kriterien E (Umwelt), S (Soziales) und G (Governance/Unternehmensführung) ist für die Wirtschaft das Megathema der 2020-er Jahre. Das gilt für produzierende Unternehmen wie für die Banken, ohne deren Finanzierungen die enormen Veränderungen nicht realisiert werden können. Der ohnehin schon hohe Umsetzungsdruck in der Branche ist durch den Ukrainekrieg noch einmal deutlich gestiegen.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende und hat gleich mehrere Grundannahmen der globalen Wirtschaftsordnung erschüttert. Die maximale globale Vernetzung und internationale Arbeitsteilung werden verdrängt von einer Welt aus separaten wirtschaftlichen Sicherheitszonen mit eigenen Technologien und Standards. Diese Entwicklung markiert eine neue geostrategische Herausforderung für das Megathema ESG.

Steigender Finanzierungsbedarf, neue Risikoszenarien

Chancen der geopolitischen Wende ergeben sich für Banken vor allem dadurch, dass der Finanzierungsbedarf für die grüne Transformation steigt. So finden zum Beispiel intensive Diskussionen darüber statt, wie die Unabhängigkeit von russischem Öl und Gas erreicht werden kann. Der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt sich, auch Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz und Digitalisierungsprojekte erhalten noch mehr Aufmerksamkeit. Über die Wachstumsmöglichkeiten im Kreditgeschäft hinaus entstehen für Banken neue Opportunitäten im Investmentbanking bzw. Kapitalmarktgeschäft durch Anleihefinanzierungen und Verbriefungen.

Den Chancen stehen aber auch Risiken für das Geschäft von Banken gegenüber. Zum einen sind das Kreditrisiken im Firmenkunden- und im Retailgeschäft – durch sie steigt auch das Risiko eines zunehmenden Risikokapitalbedarfs bei den Banken und einer sinkenden Kapitalrentabilität. Zum zweiten sind das nicht-finanzielle Risiken wie Cyber-, Compliance- und Reputationsrisiken. Zum dritten ergeben sich Geschäftsrisiken durch die Bildung der separaten Wirtschaftszonen und die dadurch ausgelösten Veränderungen in den Geschäftsbeziehungen.

 

Neue geopolitische Herausforderungen bei der ESG-Transformation

Die Invasion Russlands in der Ukraine trifft Deutschlands Banken mitten in einer Phase der Neuausrichtung. In unserem Whitepaper beleuchten wir Auswirkungen auf die ESG-Agenda der Finanzinstitute und zeigen Risiken und Chancen auf.

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10-Punkte-Plan: Was in Banken jetzt zu tun ist

Um Risiken abzuwehren und die Chancen für das eigene Institut zu nutzen, gehören zehn Punkte jetzt auf die Managementagenda in den Banken. Sie zielen unter anderem auf den Ausbau des Geschäfts, die Anpassung des Risikomanagements und auf eine geopolitisch umfassend definierte ESG-Agenda. Dabei kommt besonders den nicht-klimabezogenen Komponenten eine höhere Bedeutung zu, als das bisher der Fall war. Einige Punkte sind für die Banken nicht neu – sie dürfen aber nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden. Erst im Zusammenspiel erzeugen sie ein zielführendes Handeln.

Die ausführliche Analyse der Folgen des Ukraine-Krieges auf das Geschäft von Banken und die Auswirkungen auf die ESG-Managementagenda liefert unser Whitepaper „Neue geopolitische Herausforderungen bei der ESG-Transformation: Ein 10-Punkte-Plan für Banken“, das Sie hier herunterladen können.

 

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Sustainable Finance und ESG

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Sustainable Finance

Mit der Verabschiedung der Sustainable Development Goals (SDGs) und des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen das wohl ehrgeizigste Projekt der Menschheitsgeschichte auf den Weg gebracht: Die Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.

Bei dieser Transformation kommt dem Finanzsektor eine herausragende Bedeutung zu. Denn mit seiner Hilfe lassen sich Kapitalströme in nachhaltige Investitionen lenken und Anreize für ein nachhaltigeres Handeln setzen. Außerdem wird so Nachhaltigkeit zu einem integralen Bestandteil des Risikomanagements und die Transparenz von Finanz- und Wirtschaftsaktivitäten deutlich erhöht.

Um diese Hebelwirkung des Finanzsektors für die gewünschte nachhaltige Transformation zu nutzen, hat die Europäische Kommission 2018 den EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums verabschiedet. Er hat in Verbindung mit der EU-Taxonomie und einer Vielzahl weiterer Gesetze und Verordnungen – insbesondere zur ESG-Berichterstattung (Environment, Social, Governance) – dazu geführt, dass Finanzdienstleister zahlreiche Prozesse umgestalten und ihre Produktangebote neu ausrichten müssen. Dabei sind zahlreiche Entscheidungen zu treffen, die tiefgreifende Veränderungen nach sich ziehen und erhebliche Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg und das Geschäftsmodell haben.

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