Jede Medaille hat zwei Seiten
Wo sich Chancen bieten, lauern aber in der Regel auch Risiken – zum Beispiel in Sachen Cybersicherheit. Viele tendieren dazu, dass die Technologie ihre Fähigkeit, Angriffe zu erkennen und vorherzusagen, dramatisch verbessern könnte. Gleichzeitig befürchten sie aber, dass eine neue Technologie im Unternehmen auch neue Angriffsmöglichkeiten schaffe. Klar ist: KI braucht skalierbare Rechenleistung. Dafür braucht es die Cloud und die Cloud braucht Sicherheit.
Jede Medaille hat zwei Seiten und bei den möglichen Nachteilen sind auch die Kosten zu nennen, die für eine Neuerung im Unternehmen zunächst aufzubringen sind: Implementierungskosten für das Entwickeln neuer Anwendungen, für das Integrieren in bestehende Systeme, Tests und Schulungen zum Beispiel.
Der zweite Kostenblock ist der Betrieb. So viel Rechenleistung, Computerleistung und Energie wie für das Erstellen eines Modells benötigt wird, so viel ist auch für dessen Wartung erforderlich. Und wenn man Tausende von verschiedenen Modellen im Unternehmen erstellt, vervielfachen sich die Kosten – und auch die Emissionen.
Personalabbau oder mehr Arbeitsplatzzufriedenheit?
Viele Mitarbeitende befürchten, dass generative KI zu einem Personalabbau führen könnte. Doch dazu haben die Digitalisierungsschritte der vergangenen Jahrzehnte auch nicht geführt: Alle dachten, Desktop-Computer würden zu Massenentlassungen führen. Aber das war nicht der Fall, ebenso wenig wie Tabellenkalkulationen oder die E-Mail einen Abbau von Arbeitsplätzen herbeigeführt haben. Vielmehr haben diese Innovationen bewirkt, dass die Menschen sich vermehrt auf die wertschöpfenden Teile ihrer Arbeit konzentrieren konnten.
Und so zeigt unsere Umfrage unter den Technologieverantwortlichen in Banken, dass die meisten den größten Nutzen von KI und Automatisierung in einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit sehen – und dass auch die Belegschaften selbst einen verbesserten Kundenservice schätzen.
Produktivitätssteigerungen von mehr als 500 Prozent?
Anstatt GenAI allein unter Kosten- oder Produktivitätsgesichtspunkten zu betrachten, sollten Banken sie als Wachstums- und Transformationsfaktor in großen Zusammenhängen sehen. Eine Strategie und eine Roadmap sind dafür unabdingbar.
Nehmen wir als Beispiel für diesen Punkt einen Risikoprozess. Die Richtlinien basieren auf einer Reihe von Gesetzen. Es werden Kontrollen eingeführt, um die Einhaltung zu gewährleisten. Die Qualitätskontrolle dient dazu, Verbesserungen vorzunehmen. Wenden Sie GenAI auf den gesamten Prozess an und Sie können die verschiedenen Schritte parallel ablaufen lassen.
Die Ergebnisse der Qualitätskontrolle lösen zum Beispiel Aktualisierungen der Richtlinien in Echtzeit aus. Und diese Art von Anwendungen könnte Produktivitätssteigerungen von, sagen wir, 75 Prozent bringen. Erstaunlich wird es dann, wenn es beginnt, das möglich Scheinende grundlegend zu verändern. Und das ist die Welt der 500-prozentigen Produktivitätssteigerungen.
Ein zweites Beispiel ist der Jahresabschluss. Mit GenAI und einer Reihe anderer ergänzender Technologien könnte man theoretisch einen kontinuierlichen Abschluss durchführen. Wenn man diese Daten mit einigen Visualisierungstools verknüpft, können CEOs und Entscheidungsträger ein Echtzeit-Dashboard mit den wichtigsten Finanz-, Compliance-, Risiko- und Kostenmetriken nutzen.
Unser Plädoyer lautet daher: Schauen Sie nicht auf einzelne, isolierte Anwendungsfälle und Kostenergebnisse. Die großen Chancen erschließen sich jenen, die ganzheitlich über GenAI nachdenken und die dafür notwendige Infrastruktur grundlegend in ihre IT-Architektur integrieren.