Die Formen von digitalem Geld auf einen Blick

Formen von digitalem Geld

Neue Bezahlverfahren, Währungen und die Technologien, auf denen sie basieren

Keyfacts:

  • Die Digitalisierung des Geldes schreitet voran – Bargeld wird zunehmend seltener für Transaktionen verwendet.
  • Zentralbanken beschäftigen sich derzeit intensiv mit der Einführung digitaler Währungen – die Entscheidung über die Einführung eines digitalen Euro könnte bereits 2025 fallen.
  • Die MiCA-Verordnung hat die rechtliche Grundlage für die weitere Digitalisierung von Zahlungsformen geschaffen und läutet eine neue Ära des digitalen Geldes ein.

Der Trend ist eindeutig: Während der Anteil der Barzahlungen laut Bundesbank abnimmt, setzen sich digitale Zahlungsformen weiter durch – seien es Debit- oder Kreditkarten, Internetbezahlverfahren, mobile Wallets, Kryptowährungen oder Giralgeld-Token.

Denn digitale Bezahlformen bieten eine Vielzahl von Vorteilen: Sie bieten eine höhere Effizienz, sind schnell, bieten größere Sicherheit, und die Transaktionen lassen sich nachverfolgen. Sie stoßen die Tür zu neuen Services auf und haben Potenzial für größere Nachhaltigkeit im Zahlungsverkehr. Und so könnten in einigen Jahren digitale Währungen die Reihe der bisherigen Zahlungsarten ergänzen.

Rund um den Globus beschäftigen sich Zentralbanken mit der Einführung digitaler Währungen – unter ihnen die Europäische Zentralbank (EZB). Eine Entscheidung über die Ausgabe des digitalen Euro könnte bereits 2025 fallen, auch wenn die Entwicklung und Einführung noch Jahre dauern würde (einen früheren Stand zum digitalen Euro haben wir 2022 hier beschrieben).

MiCAR wird digitalen Bezahlformen einen Schub verleihen 

Mit der MiCA-Verordnung im Frühjahr 2023 hat die Europäische Union bereits die regulatorischen Grundlagen für eine weitere Digitalisierung von Bezahlformen bis hin zu einer digitalen Währung geschaffen. 

Angesichts der Vielzahl unterschiedlicher digitaler Bezahlformen fällt es schwer, den Überblick zu behalten – und die richtigen Schlüsse aus den aktuellen Entwicklungen zu ziehen. Deshalb listen wir im Folgenden zentrale Begriffe rund um das Thema Digitales Geld und das Bezahlen in der Zukunft auf und erläutern sie: 

CBDC: Digitales Zentralbankgeld 

Geld wird für gewöhnlich in zwei Hauptformen unterschieden: Bargeld wird von den Zentralbanken ausgegeben und ist somit eine direkte Verbindlichkeit bei der Zentralbank, während das sogenannte Giralgeld bei den Geschäftsbanken entsteht, die Kredite vergeben und Einlagen auf den Konten ihrer Kunden buchen – daher auch die Bezeichnung Buchgeld.  

Eine Central Bank Digital Currency (CBDC) ist eine digitale Form von Zentralbankgeld. Sie wird von einer Zentralbank herausgegeben, reguliert und kontrolliert. Zu unterscheiden sind Retail-CBDCs und Wholesale-CBDCs: 

  • Eine Retail-CBDC ist die digitale Variante einer bestehenden nationalen Währung. Sie ist eine digitale Form von Bargeld und ein gesetzliches Zahlungsmittel. Mit ihr kann die breite Öffentlichkeit alltägliche Zahlungen und Peer-to-Peer-Überweisungen vornehmen. Ein Beispiel für eine Retail-CBDC wäre der digitale Euro. 
  • Eine Wholesale-CBDC ist eine von einer Zentralbank in digitaler Form ausgegebene Währung, die ausschließlich Finanzinstituten zur Abwicklung von Interbank-Überweisungen und damit verbundenen Transaktionen zwischen Geschäftsbanken in Zentralbankreserven zur Verfügung steht. 

Digital Money - Die Zukunft des Geldes

Die Digitalisierung hat die nächste Evolutionsstufe des Geldes eingeläutet. Neben den bekannten Geldformen wie beispielsweise Bargeld oder Giralgeld entsteht nun eine neue Form: digitales Geld. Es wird ein Ökosystem verschiedener (regulierter) Geldformen entstehen, für das jetzt die technischen und regulatorischen Grundlagen geschaffen werden. 

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Giralgeld-Token: Digitalisierte Bankeinlagen 

Giralgeld-Token oder auch auf engl. Commercial Bank Money Token (CBMT)  sind digitale Abbildungen von Giralgeld (Buchgeld) auf der DLT. Die Token sind in der Regel durch das Giralgeld gedeckt und repräsentieren somit das traditionelle Buchgeld in digitaler Form mit Hilfe der Distributed-Ledger-Technologie (DLT).

Giralgeld-Token können von jeder Bank ausgegeben werden. Ihre Vorteile: Sie verbinden die Sicherheit von Bankeinlagen mit der Effizienz digitaler Bezahlvorgänge: Transaktionen können schneller und zu niedrigeren Kosten abgewickelt werden. 

Kryptowährungen: Unregulierte digitale Währungen 

Kryptowährungen sind digitale oder virtuelle Währungen, die von privaten Unternehmen herausgegeben werden. Sie basieren ebenfalls auf der DLT und nutzen kryptografische Verfahren, um Transaktionen zu sichern. Im Gegensatz zu CBDCs kennen Kryptowährungen keine zentrale Autorität.  

Die Kontrolle und Validierung von Transaktionen erfolgen über ein dezentrales Netzwerk von Computern, den sogenannten Nodes. Zu den bekanntesten Kryptowährungen zählen Bitcoin, Ethereum und Ripple. 

Stablecoins sind Kryptowährungen, deren Wert an einen stabilen Vermögenswert wie eine Fiat-Währung (zum Beispiel den US-Dollar) gekoppelt ist. Sie sollen die Volatilität von Kryptowährungen minimieren und eine stabilere Alternative für digitale Transaktionen bieten. Die bekanntesten Beispiele sind Tether (USDT) und USD Coin (USDC).

Internetbezahlverfahren und mobile Wallets 

Innovationen gibt es derzeit nicht nur bei den Formen des Geldes, sondern vielfach auch bei den Bezahlverfahren – etwa Internetbezahlverfahren und mobile Wallets. Internetbezahlverfahren sind insbesondere dazu gedacht, beim Online-Einkauf für Waren und Dienstleistungen zu bezahlen und dabei hohe Sicherheitsstandards, Käuferschutz und Benutzerfreundlichkeit zu bieten. Beispiele sind PayPal oder GiroPay. 

Mobile Wallets ermöglichen das Bezahlen mit dem Smartphone an der Ladenkasse, aber auch im Internet. Sie bieten kontaktlose Zahlungen und lassen sich durch das Hinzufügen von Treuekarten, Tickets und Angeboten zu umfassenden digitalen Wallets erweitern. Bekannte mobile Zahlverfahren sind zum Beispiel die der großen US-amerikanischen Smartphone-Hersteller. 

Die digitale Wallet – der Rucksack für das Metaverse  

Für das Bewegen in 3D-Welten wird die digitale Wallet zunehmend zum unverzichtbaren Rüstzeug. Sie ist Zahlungsmittel der Wahl in vielen Onlinespielen oder anderen virtuellen Welten wie Metaverse-Präsenzen von Einzelhändlern oder Konsumgütermarken. Mit ihnen können sich Nutzende schnell identifizieren und für Dienste bezahlen.  

Eine Wallet kann aber auch zur Aufbewahrung von digitalen Vermögenswerten wie Non Fungible Token (NFT) dienen. Darüber hinaus bietet eine Wallet zahlreiche neue Möglichkeiten für innovative Services und Wege, die Kundenbeziehung zu gestalten: zum Beispiel Token oder Rabatte. Viele sehen in der digitalen Wallet daher den Dreh- und Angelpunkt künftiger Kundenbeziehungen im virtuellen Raum. 

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