Bei den meisten Finanzinstituten ist heute ein prozessbezogenes IKS mit zentralem Überwachungsprozess (Stufe 3) im Einsatz. Viele Institute treiben jedoch bereits die Entwicklung hin zu einem digitalisierten IKS voran.
Aktuelle Herausforderungen erfordern eine neue Ausgestaltung des IKS
Doch auch das digitalisierte IKS (Stufe 4) wird nur eine Übergangslösung sein. Denn die aktuellen Herausforderungen, mit denen das IKS in zahlreichen Finanzorganisationen derzeit konfrontiert ist, lassen sich damit nur zum Teil lösen:
- Hohe Compliance-Kosten bei begrenzter operativer Wertschätzung
yy - Vergangenheitsorientierte Bewertungen statt zukunftsgerichteter Risikosteuerung
s - Begrenzter Risikofokus – seltene, kritische Risiken bleiben gegebenenfalls unberücksichtigt
s - Fragmentierte Perspektive auf das Einzelunternehmen statt gruppenweiter Steuerungsblick
x - Erschwerte Zusammenarbeit zwischen den Kontrollfunktionen eines Unternehmens durch unterschiedliche Sichtweisen und Methoden
c - Punktueller und beschränkter Technologieeinsatz statt intelligenter oder funktionsübergreifender Lösungen
Fünf Bausteine sind für den Erfolg des smarten IKS maßgeblich
Während sich in Finanzunternehmen zunehmend Anwendungsfälle für KI herauskristallisieren, zeichnet sich mit Blick auf die genannten Herausforderungen auch die nächste Evolutionsstufe des IKS ab: das smarte IKS.
Banken, Versicherungen und Asset Manager, die ein effizientes, technisch optimiertes und wirtschaftliches IKS anstreben, sollten sich daher jetzt mit dieser neuen Evolutionsstufe auseinandersetzen. Aus unserer Sicht sind dabei die folgenden fünf Bausteine zentral:
- Automatisierung und Datenverfügbarkeit: Die Verfügbarkeit und Auswertbarkeit aller relevanten Daten zu Prozessen, Risiken und Kontrollen entlang der Front-to-End-Prozesse muss selbstverständlich werden. Sie bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung des IKS.Einen wesentlichen Treiber dafür bildet die verstärkte Optimierung und Automatisierung von Prozessen und Kontrollen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
- Optimierte Operationalisierung: In einem smarten IKS stehen nicht nur wesentliche Risiken im Fokus – vielmehr werden alle Risikoinformationen berücksichtigt. Das IKS erreicht als System seine höchste Effektivität und Effizienz durch das aufeinander abgestimmte Zusammenspiel aller Funktionen im gesamten Unternehmen auf Basis eines tiefen Prozessverständnisses.
- Aktiv compliant: Ein smarter IKS-Ansatz beseitigt systemische Grenzen: Neue regulatorische Anforderungen werden integriert, ohne das System umbauen zu müssen. Das IKS ermöglicht sowohl eine Sicht auf das ganze Unternehmen als auch den Blick auf einzelne Einheiten – gestützt durch ein tragfähiges Datenmodell.
- Artificial Intelligence Control System: Künstliche Intelligenz wird zur Schlüsseltechnologie. Durch die Analyse, was (künftig) schiefgehen kann, erlaubt sie die kontinuierliche Verbesserung. Zudem ermöglicht sie eine fortlaufende Überwachung des IKS, da bislang manuelle Aktivitäten zu Control Testing, Monitoring und Reporting weitgehend automatisiert werden.
- Mehrwertstifter: Das smarte IKS stiftet sichtbaren Nutzen, der sich mit Kennziffern messen und ausdrücken lässt: Es stärkt die Risiko- und Kontrollkultur, fördert das Vertrauen in Governance-Strukturen und liefert valide Entscheidungs- und Steuerungsgrundlagen.
So wird das IKS von einer Notwendigkeit zum echten Mehrwert für die operativen Geschäftseinheiten, die Kontrollfunktionen und das Management.
Jetzt den Grundstein für die nächste Evolutionsstufe des IKS legen
Das smarte IKS verlangt ein Umdenken: weg von einer regulatorischen Notwendigkeit hin zu einem intelligenten, mehrwertstiftenden Bestandteil der Unternehmensführung. Technologische Offenheit, prozessuale Klarheit und eine enge Verzahnung mit Risikomanagement und Compliance sind dabei essenziell.
Wer diese Prinzipien heute bei der Weiterentwicklung seines IKS berücksichtigt, legt den Grundstein für die nächste Stufe – und stärkt so langfristig die Steuerungsfähigkeit und Resilienz der Organisation.
Das sollten Sie nicht verpassen: Aktuelle Entwicklungen rund um das IKS in Financial Services Unternehmen adressieren wir regelmäßig in unserem Webcast „IKS Meet-Up Financial Services“. Informieren Sie sich jetzt!