So erhöhen Vermögensverwalter die Kosteneffizienz
So erhöhen Asset Manager die Effizienz
Auf Datenplattformen bauen Asset Manager das Geschäft der Zukunft auf
Keyfacts:
- Kosteneffizientes Handeln rückt für Asset Manager im herausfordernden Umfeld in den Mittelpunkt.
- Die modulare Plattform wird zum neuen Betriebsmodell – sie erlaubt schnelle Anpassungen an den Wandel und ist der Ort für eine umfangreiche Prozessautomatisierung.
- Mit Analytics in Echtzeit werden Asset Manager zum Daten-Manager und erhöhen ihre Effizienz.
Im ersten Teil unserer Serie zur „Zukunft des Asset Management“ haben wir die Folgen der gestiegenen Inflation und der schwächelnden Konjunktur für die Vermögensverwaltung beschrieben. Und in einem weiteren Artikel sind wir der Frage nachgegangen, wie die Branche auf die zunehmenden Veränderungen der Kundenbedürfnisse reagiert und einen leistungsstarken und zukunftsfähigen Vertrieb aufbaut.
Doch es sind nicht nur die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder der Wandel hin zum kundenorientierten Unternehmen, die Verantwortliche im Asset Management herausfordern. Auch der Kostendruck bleibt hoch. Hier Verbesserungen zu erzielen, ist eine Aufgabe für die Modernisierung der gesamten Wertschöpfungskette – von der Produktinnovation bis zum erfolgreichen Verkauf.
Die Wertschöpfungskette wird zur modularen Plattform
Die neue, an aktuelle und künftige Entwicklungen angepasste Wertschöpfung im Asset Management betrachten wir dabei nicht mehr mit dem Bild der traditionellen (linearen) Wertschöpfungskette vor Augen – an ihre Stelle tritt etwas Neues: eine modulare Plattform, deren einzelne Teile miteinander vernetzt sind.
Sie führt weg von klassischen, monolithischen Infrastrukturen hin zu modularen Services, die miteinander agieren – und deshalb in mehrerlei Hinsicht effizient sind: für sich allein und im Zusammenspiel als effizientes Gesamtsystem. Hierbei gilt es zwischen drei wesentlichen Schichten zu unterscheiden: der Prozessschicht, der Applikationsschicht und der Datenschicht. Für alle Schichten haben sich bereits diverse Anbieter im Markt etabliert, deren Technologien problemlos miteinander verknüpft werden können. Genannt seien an dieser Stelle die bekannten Workflow-Tools wie Appian und Pega für die Umsetzung und Integration in der Prozessschicht, Service Now und die Microsoft PowerPlattform als Anbieter für die Applikationsschicht, sowie Snowflake als einer der zentralen Provider für moderne Datenplattformen. Durch den Einsatz dieser Schichten wird das Fundament des Asset Managements der Zukunft gebildet und die digitale Plattform wird zu dessen neuen Betriebsmodell.
Datenmanagement wird zum geschäftskritischen Erfolgsfaktor
Vor allem folgende Merkmale zeichnen Datenplattformen aus:
Daten bilden die Grundlage der digitalen Plattform. Das heißt auch: Eine Datenstrategie und das Datenmanagement werden zu geschäftskritischen Erfolgsfaktoren.
Die Plattform basiert auf neuesten Technologien, ist containerisiert und dadurch flexibel anpassbar. Neue Technologien erlauben schon seit geraumer Zeit die massenhafte Verarbeitung von Daten (Cloud, Metadatenbanken, künstliche Intelligenz) und bei Bedarf die Skalierung von Rechenleistung.
Container ermöglichen dabei eine einfache Portabilität und Anpassung einzelner Module. Durch den modularen Aufbau der digitalen Plattform können Asset Manager der Zukunft flexibel auf Veränderungen reagieren und Entwicklungen am Markt, bei den Kundinnen und Kunden oder im Bereich neuer Technologien schnell adaptieren.
Produktpalette erweitern – unterstützende Prozesse automatisieren
Die Kapselung von verschiedenen Geschäftstätigkeiten in Modulen auf der digitalen Plattform, ermöglicht es Asset Managern, die wertschöpfenden Tätigkeiten, die das Alleinstellungsmerkmal (USP) und das Marktversprechen ausmachen und somit Vorrang in der Strategie haben, zu stärken. Denn sie werden unterstützt und mit mehr Ressourcen ausgestattet – weil nicht wertschöpfende Tätigkeiten maximal effizient umgesetzt werden.
Dazu werden Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) oder künstliche Intelligenz (KI) über die gesamte Prozesskette hinweg eingesetzt. Einige Anbieter sind hier schon große Schritte mit unterschiedlichen Technologiekomponenten gegangen. Auf der nächsten Evolutionsstufe gilt es, diese nun miteinander zu harmonisieren und zu orchestrieren, zum Beispiel über Low-Code-Plattformen.
Technologie und Daten sind immer leichter verfügbar und immer günstiger
Wir haben eingangs gesagt: Daten bilden die Grundlage des neuen Betriebsmodells im Asset Management. Woher kommen die Daten, wie werden sie erhoben und genutzt? Ein wesentlicher Treiber für die Kosteneffizienz ist die Nutzung der Daten zur technologiegestützten Automatisierung von Abläufen. Alternativ sollten nicht wertschöpfende Tätigkeiten ausgelagert werden. Beides kann zur Kosteneffizienz beitragen.
Und beide Wege sind nicht neu. Neu ist allerdings die hohe Verfügbarkeit von Technologien und Daten, die darüber hinaus immer günstiger werden. Der Markt bewegt sich aus diesem Grund mit großen Schritten dorthin, beides im Sinne der Wertschöpfung einzusetzen: ein neues Level der Kundenzentrierung (personalisierte Ansprache, individualisierbare Produkte und das schnelle Erkennen neuer Trends) auf der einen Seite und eine effiziente Steuerung des operativen Geschäfts durch Echtzeit-Auslastungsdaten und Frühwarnindikatoren bei hoher Automatisierungsquote der Prozesse auf der anderen Seite.
Der Einsatz von diversen Analytics-Tools und KI ermöglicht es, immer mehr Daten zu nutzen, die man zuvor nicht auswerten konnte. Gleichzeitig werden auch immer mehr Daten generiert, und das über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Ob für interne oder externe Zwecke, ob im Front-, Middle- oder Back-Office: Der Asset Manager wird zum Daten-Manager.
Darüber wollen wir mit Ihnen diskutieren. Lesen Sie auch die Teile eins und zwei unserer Serie „Zukunft des Asset Management“, in denen wir die Folgen der aktuellen Inflation und der schwächelnden Konjunktur für die Vermögensverwaltung und den Vertrieb der Zukunft beschreiben. Der vierte und abschließende Teil der Reihe widmet sich der Frage, wie Vermögensverwalter in sich ständig wandelnden Geschäftsumfeldern anpassungsfähig bleiben, ohne Widerstandsfähigkeit einzubüßen.
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