Das war die KPMG RegTech-Konferenz 2025
Das war die KPMG RegTech-Konferenz 2025
Im Mittelpunkt standen KI, Echtzeitüberweisungen und Datenmanagement.
Keyfacts:
- Auf der vierten KPMG RegTech-Konferenz trafen Verantwortliche aus Finanzinstituten auf Anbieter von Regulatory Technology.
- Geldwäscheprävention, die Rolle von KI für die Compliance und der Umgang mit Echtzeitüberweisungen standen im Mittelpunkt der Diskussionen.
- Bei dem Event für die deutsche RegTech-Community kamen erneut mehr Teilnehmende als in den Vorjahren zusammen.
Die deutsche RegTech-Community wächst: Bei der KPMG RegTech-Konferenz 2025 durften wir erneut mehr Teilnehmende begrüßen als in den Vorjahren. Dabei ist das Finanzierungsumfeld für Anbieter aktuell nicht leicht: Der KPMG Pulse of Fintech wies zuletzt einen Rückgang der Investitionen in Deutschland aus. Doch die Kurve bei künstlicher Intelligenz (KI) und Anwendungen für Echtzeitüberweisungen zeigt nach oben.
Wer sich einen Eindruck davon verschaffen wollte, was möglich ist, konnte Anregungen im Ausstellungsbereich unserer Veranstaltung finden – Technologieanbieter präsentierten vor dem Saal der Frankfurt School of Finance and Management wieder ihre Lösungen.
Grundsätzlich finden sich im Markt die meisten Anbieter für Anwendungen in den Bereichen Know your customer (KYC), Governance, Risk und Compliance sowie Transaktionsmonitoring. Und immer mehr Produkte enthalten eine KI-Komponente – ausreichend Anlass, auf der Bühne auch Entwickler von großen Sprachmodellen zu begrüßen.

Veranstalter Timo Purkott, bei KPMG Head of Regulatory & Compliance und Global Fraud & Financial Crime Transformation Lead, eröffnete die Konferenz gemeinsam mit...

Maximilian Barthel, KPMG, übernahm die Moderation beim Panel-Talk zum Thema "Validating AML Models: How to achieve robustness?".

Michael Hülsiggensen, Head of DACH Market bei SurePay B.V., Oleg Wjazemski, Customer Advisory Manager Financial Services DACH, SAS Institute GmbH, und Danic Seiwert, KPMG, sprachen darüber, was Banken bei ihrer Instant Payment Readiness beachten müssen (v.l.n.r.)

Martin Bierbaum von der DZ Bank diskutierte gemeinsam mit Christian Dahl (N26 Bank SE), Prof. Dr. Pascal Laube (GFT Technologies SE) und Sandra Müller (DekaBank) über den Einsatz von KI in der Compliance.

Klaus Fabits, Quantexa Limited, sprach mit Dr. Ralf Salzgeber, Commerzbank AG, und Patrick Tomo Töniges, spotixx GmbH, über smartes Data Management und die Zukunft der Compliance.

Dr. Miguel Vaz, Managing Director, Hauck Aufhäuser Digital Custody (links), und Alexander Klöpper, KPMG, sprachen über Digital Assets Compliance.

Tobias F. Schweiger, Co-Founder & CEO, Hawk AI GmbH sprach mit Dr. Martina Gogova, UBS Europe AG, und Viktor Kraus, Commerzbank AG, zum Thema "Validating AML Models: How to achieve robustness?"

Im Expert-Talk "Fintech Supervision – ein Insiderview" lud Timo Purkott, KPMG, Sarah Gramberg, Stabstelle Digitaler Euro, Deutsche Bundesbank, zum Gespräch.

Peter Heidkamp, Vice President Financial Services, Aleph Alpha GmbH, sprach in der Opening Keynote mit Melinda Bajai, Deutsche Börse AG, über Innovation und Wachstum in Zeiten von künstlicher Intelligenz.
Die Kontrolle über KI im Unternehmen behalten
„Behalten Sie die Kontrolle über Ihre KI“ – so lautete die zentrale Botschaft von Peter Heidkamp von Aleph Alpha in seinem Impulsvortrag. Das Innovationspotenzial von künstlicher Intelligenz für Banken, Versicherungen und andere Finanzunternehmen sei riesig – aber gerade in den vergangenen Wochen sei deutlich geworden, dass sensible Informationen in offenen großen Sprachmodellen nicht geschützt sind.
Tests hätten außerdem gezeigt, dass politisch sensible Zusammenhänge zum Beispiel von chinesischen Modellen zensiert würden, erläuterte Heidkamp. Gerade Finanzinstitute, die eine besonders große Verantwortung für die Daten ihrer Kundinnen und Kunden tragen, täten daher gut daran, die Zügel in der Hand zu behalten.
„Wir können nicht jedes AML-Modell sechs Monate lang validieren“
KI bestimmte auch die Diskussion rund um AML-Modellvalidierung. „Wir müssen Tempo aufnehmen und können nicht jedes Modell sechs Monate lang validieren – dann ist das Verbrechen schon einen Schritt weiter“, so die Botschaft von Dr. Martina Gogova, Globa Head Transaction Monitoring Strategy bei der UBS Europa.
Denn zwischen den Systemen der alten (regelbasierten) und der neuen (KI-basierten) Welt gibt es aktuell noch viele Reibungspunkte – die Wege, diese abzuschleifen, müssten noch gefunden werden. „Heute handeln wir immer noch zu viel ex post – wir müssen stärker ex ante handeln“, sagt auch Viktor Kraus, Cluster Lead Group Compliance bei der Commerzbank. Angreifer nutzten KI, um Transaktionen zu manipulieren – die Abwehr müsse nachziehen.
Bereit sein für Echtzeitüberweisungen – die Zeit läuft
Sind die Banken bereit für Echtzeitüberweisungen? Diese Frage sollten die Institute spätestens am 9. Oktober 2025 mit Ja beantworten können. Denn dann müssen sie Instant Payments anbieten und empfangen können – und das 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr.
Beim Stichtag 9. Januar 2025 – seitdem müssen die Institute in Echtzeit Transaktionen empfangen können – war das noch nicht überall in der Branche so, stellte Michael Hülsiggensen von SurePay im Panel zum Thema noch einmal heraus. Er geht sogar davon aus, dass es noch im Oktober eine Ablehnungsrate von 70 Prozent geben werde.
Instant Payment ist regulatorisch vorgegeben – vor allem aber sei es ein Produkt für die Kundinnen und Kunden. Daher müssen Banken es bis 9. Oktober schaffen, Instant Payments komplett abzubilden, sagte Oleg Wjazemski von SAS.
Er beobachte aber, dass sich viele nach wie vor fragen, was die Neuerung im Zahlungsverkehrsprozess wirklich für ihr Institut bedeute. Die ganze Tragweite sei bei vielen noch nicht angekommen. Zum Beispiel in den Niederlanden seien Echtzeitüberweisungen bei Kundinnen und Kunden längst etabliert.
MiCAR und Travel Rule stellen Kryptoanbieter weiter vor Herausforderungen
In die Zukunft ging der Blick auch auf den Panels zu KI in der Compliance, smartem Datenmanagement und Digital Assets Compliance. Hier wurde im Gespräch mit Dr. Miguel Vaz von der Hauck und Aufhäuser Digital Custody deutlich, dass die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen durch die MiCAR oder die Travel Rule (TFR) für Anbieter von Kryptowertedienstleistungen nach wie eine große Herausforderung bedeuten.
So fehlen zum Teil noch konkrete Vorgaben oder Auslegungshinweise der zuständigen Aufsichtsbehörden für die Ausgestaltung von Compliance-Maßnahmen. Ob sich die nunmehr europaweit einheitliche Regulierung für Kryptowertedienstleistungen als ein Standort- und Wettbewerbsvorteil oder doch als -nachteil erweist, müsse die Zeit zeigen.
Dass auch die Regulatoren dem Einsatz von RegTech-Lösungen in der Finanzindustrie positiv sehen, wurde im Gespräch mit Sarah Gramberg von der Bundesbank deutlich. Denn der Einsatz solcher Technologien unterstützt die Digitalisierung, fördert Innovationen in der Branche und sorgt für Effizienz. Wenn Lösungen insgesamt auch vom Kundennutzen gedacht und daher der Verbraucherschutz berücksichtigt wird, gibt es viele Gründe, die eine Auseinandersetzung mit dem Thema auch im nächsten Jahr lohnenswert machen.

KPMG RiskTech-Konferenz 2025
Im Mai dreht sich alles um die Zukunft des Risikomanagements in Banken. Freuen Sie sich auf inspirierende Keynotes, spannende Panel-Diskussionen und innovative Praxisbeispiele zu Themen wie IT-Transformation, AI, Visual Analytics und vieles mehr. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit führenden Softwareanbietern sowie Expertinnen und Experten zu networken und von ihren Erfahrungen zu profitieren.
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