Mit der Cloud die IT-Architektur modernisieren
Architekturvereinfachung mit der Cloud
Wie Cloud-Transformation Finanzinstituten hilft, sich gegen neue Wettbewerber zu behaupten
Die Nutzung cloudbasierter Lösungen setzt sich bei Finanzinstituten stetig durch. Die Potenziale, die mit der Cloud einhergehen, sind riesig und die Institute stehen unter großem Handlungsdruck. Veraltete, heterogene Legacy-Systemlandschaften und eine gewachsene Schatten-IT belasten auf der Kostenseite. Doch nicht nur das. Die laufende Wartung und Weiterentwicklung solcher Systemlandschaften werden zunehmend schwerer. Parallel drängen junge Unternehmen mit smarten Produktideen in den Markt, die durch derartige Legacy-IT nicht vorbelastet sind. Vielmehr zeichnen sie sich zumeist durch durchgängige, schlanke IT-Architekturen aus. Schnelligkeit, Kosteneffizienz und Innovationsfähigkeit sind die daraus folgenden Wettbewerbsvorteile. Die Nutzung moderner Cloud-Services ist daher als ein Element der Lösung nicht mehr wegzudenken. Die Trends bestätigen die Ergebnisse des aktuellen KPMG Cloud Monitors. Demnach sind 82 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland bereits in der Cloud. Außerdem verfügen 60 Prozent der Unternehmen mit Cloud-Einsatz über eine Cloud-Transformationsstrategie, wovon die meisten eine Cloud-First-Strategie verfolgen.
Cloud als Lösungsansatz zur Modernisierung der IT-Architektur
Die IT-Architekturen von Banken, insbesondere der traditionellen Institute, sind häufig historisch gewachsen, stark heterogen und monolithisch aufgebaut. Neben den zahlreichen Use-Cases, die eine Cloud-Nutzung rechtfertigen, ist es jedoch von wesentlicher Bedeutung, das Momentum der Transformation zu nutzen, um aus der Cloud-Transformation nicht allein eine Modernisierung der Infrastruktur zu machen, sondern vielmehr die damit verbundenen Business-Prozesse und -Services kritisch zu hinterfragen. Allzu häufig trifft man in der Praxis auf Cloud-Transformationen, die Anwendungen und Services eins zu eins migrieren. Dabei werden häufig individuelle und/oder ineffiziente Prozesse in die Cloud gehoben. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, neben den harten Kriterien zur Analyse der Anwendungen hinsichtlich ihrer Cloud-Readiness auch die wertstiftende Komponente der Anwendung und der darin unterstützenden Prozesse zu beleuchten. Wenn es gelingt, strategische Imperative zu definieren, die den Beitrag zur Wertschöpfung der Anwendung mit in den Fokus nehmen, so wird die Cloud-Transformation einen wesentlich höheren und nachhaltigeren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.
Die drei Ebenen der Cloud-Transformation
Die Cloud ist also eine Möglichkeit, die IT-Architektur zu modernisieren. Der amerikanische Organisationstheoretiker Geoffrey Moore beschreibt drei Ebenen der Disruption, die sich auf die Cloud-Transformation übertragen lassen.
Abbildung 1: Ebenen der Cloud-Transformation nach Geoffrey Moore
Die in Abbildung 1 gezeigten Ebenen unterscheiden sich nach ihrem Durchdringungsgrad innerhalb der Organisation und der damit verbundenen Wirkung auf die Wertschöpfung. Während sich viele Cloud-Initiativen aktuell stark auf der Ebene der Infrastruktur bewegen, um möglichst Kosten- und Effizienzeffekte zu erzielen, sollten sich Finanzinstitute eher damit auseinandersetzen, ihre Produkte und Prozesse zur Wertschöpfung durch die Cloud-Nutzung neu zu erdenken. So können die Institute letztendlich neue Märkte und Wettbewerbsvorteile erschließen und sich effektiv gegen neue Marktteilnehmende behaupten.
Architecture Simplification Framework als Ausgangspunkt für die Cloud-Journey
Die drei Transformationsebenen verdeutlichen die Potenziale einer Cloud-Transformation. Aus diesem Grund bedarf es eines strukturierten Prozesses, der Anforderungen kritisch hinterfragt und die Kompatibilität mit der individuellen strategischen Ausrichtung und der angestrebten Transformationstiefe abgleicht. Hierzu bietet das von KPMG entwickelte und in der Praxis bewährte Architecture Simplification Framework einen Lösungsansatz, der die genannten Aspekte geordnet aufgreift.
Das Framework ermöglicht durch die intelligente Nutzung der Informationen aus dem Architekturmanagement und weiteren Quellen wie der Configuration Management Database (CMDB) eine strukturierte Identifikation und Bewertung der Anwendungslandschaft. Dabei finden neben ökonomischen und technischen Kriterien auch Kriterien zur strategischen Kompatibilität und zum Wertbeitrag Eingang. Hierzu eignen sich architekturelle Leitprinzipien zur Cloud-Transformation. Ein Beispiel ist die Verpflichtung zur Nutzung nativer Cloud-Funktionen, die unerlässlich für eine kontinuierliche Innovation ist. Durch die Priorisierung cloudnativer Tools, die die Agilität erhöhen, kann umso schneller auf sich ändernde Anforderungen reagiert werden.
Ein weiteres Beispiel für die Leitprinzipien ist eine konsequente Ausrichtung der Applikationslandschaft auf Resilienz. Die Cloud ermöglicht es, Ausfälle proaktiv abzumildern, indem Redundanzen in den Technologiearchitekturen eingeplant werden. Falls doch etwas ausfällt, kann die Cloud sich durch weitere Ressourcen selbst heilen. Zudem hilft die Cloud, Arbeitslasten so zu verteilen, dass ggf. erwartete Ausfälle das Geschäft nicht beeinträchtigen.
Empfehlung von KPMG im Rahmen der Cloud-Transformation
Die Geschäftsmodelle vieler Banken sind unter Druck. Die Notwendigkeit effizient zu arbeiten, innovative und moderne Produkte und Services anzubieten, ist groß. Die Cloud wird hier richtigerweise als Lösungselement angesehen. Um den Nutzen aus der Cloud-Journey für das Institut zu maximieren, bedarf es eines geordneten Prozesses, der eine Cloud-Strategie definiert und die existierende Applikationslandschaft dahingehend kritisch bewertet. So kann es gelingen, Mehrwerte zu generieren, die über die reine Erneuerung der Infrastruktur hinaus gehen.
Cloud-Monitor 2023: Financial Services
Unsere Studie „Cloud-Monitor 2023: Financial Services. Nutzung von Cloud Computing im Finanzsektor“ zeigt Ihnen, wie Sie durch den Einsatz von Cloud-Lösungen Ihre IT-Landschaft transformieren und Prozesse optimieren können.
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