Der Druck auf Anbieter offener Immobilienfonds, eine effiziente und verlässliche Liquiditätssteuerung zu etablieren, hat daher erheblich zugenommen. Immerhin: Im aktuellen Umfeld führt die bessere Verzinsung zu einer Erhöhung der Liquiditätsrendite. Dadurch kann die gesunkene Wertveränderungsrendite zumindest teilweise kompensiert werden.
Aber klar ist auch: Immobilien Asset Manager werden neue Rezepte benötigen, um am Markt erfolgreich zu sein. Um Anleger davon zu überzeugen, weiter in die Fonds zu investieren, muss der Fokus auf Investitionen in Immobilien liegen, die im Abgleich mit anderen Anlagen nachhaltig eine attraktive Rendite abwerfen.
Interesse an Asset-Klassen Wohnen und Logistik wird hoch bleiben
Absehbar ist, dass die Nachfrage von institutionellen Investoren nach den großen Asset-Klassen Wohnen und Logistik weiter hoch bleiben wird. Hier wird das Angebot an Fläche auf absehbare Zeit nicht mit der Nachfrage mithalten können – das sollte die Mietentwicklung und damit die Wertentwicklung für Investoren positiv beeinflussen.
Für das Segment Wohnen wird es weiter ein Schlüsselthema bleiben, ob Mieter sich die steigenden Mieten auch leisten können. Als Folge davon ist in der Branche die Sorge vor politischen Eingriffen in das Mietrecht hoch. Als lukrative Nischen für den Bestand im Portfolio bieten sich gewerbliches Wohnen, Hotels oder Datenzentren an. Hier ist der Ausblick für die fundamentale Nachfrage nach Fläche positiv.
Und was ist mit Büros? Hier bleiben institutionelle Investoren weiter sehr wählerisch. Kreative Lösungen wie alle Arten von Konversionen (also das Umnutzen von Büroflächen in Wohnraum oder auch in Datenzentren) sind möglich.
Um gegen die Konkurrenz durch alternative Anlageprodukte bestehen zu können, müssen offene Immobilienfonds durch aktives Managen der Immobilien und Investitionen in fundamental starke Segmente eine attraktive Rendite bieten können. Vielen Asset Managern wird also nichts anderes übrigbleiben, als die Portfolien vielfach neu zu gewichten.