Unsichere Zeiten: sichere Kundenbeziehungen

Unsichere Zeit der Kundenbeziehungen

Wie Unternehmen in Ausnahmesituationen beweisen, dass sie ein verlässlicher Partner sind

Das Kundenerlebnis spielt gerade in unsicheren Zeiten eine Schlüsselrolle.

Eine gute Nachricht vorweg: In der Corona-Krise stellen wir fest, dass die Digitalisierungsinitiativen der letzten Jahre sinnvoll waren. Kein Unternehmen kann sich mehr erlauben, die digitale Transformation mit der Existenz einer Website enden zu lassen. Die Tatsache, dass einigen Unternehmen und Industrien die Geschäftsgrundlage vollständig entzogen wurde, zeigt das einmal mehr. Die aktuelle Situation wird für Unternehmen zum Treiber für die Optimierung digitaler Touchpoints. Durch die Reduktion der persönlichen Kontakte werden alle digitalen Interaktionen, die ein Unternehmen mit seinen Kunden hat, auf den Prüfstand gestellt.

Denn sie haben eines erkannt: Gerade bietet sich eine einmalige Chance für Unternehmen, sich gegenüber ihren Kunden als verlässlicher und verantwortungsbewusster Partner zu beweisen, der sie versteht. In einer Zeit, in der Automobilhersteller ihren Kunden empfehlen, ihr Fahrzeug stehen zu lassen, ist die Währung eine andere als noch zu Beginn des Jahres. Das Vertrauen, das Unternehmen heute aufbauen, lässt sich morgen in Loyalität und stabil wachsendem Umsatz messen.

Gerade jetzt kommt es für Unternehmen darauf an, die digitalen Kanäle nicht nur für den Verkauf von Produkten, sondern für wertstiftende und relevante Interaktionen mit Kunden zu nutzen. Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass unsere Entscheidung für einen Supermarkt von der Länge der Menschenschlange vor dem Eingang oder der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln wie Mehl oder Nudeln abhängt? Aktuell akzeptieren Kunden das, werden aber im nächsten Schritt Fragen stellen, wie: Wann ist die beste Zeit, um Wartezeiten zu vermeiden? Die Bereitschaft und Offenheit der Kunden dafür, digitale Touchpoints zu nutzen und dabei persönliche Daten preiszugeben, war nie größer als heute. Das ist eine große Chance für Unternehmen. Wichtig dabei ist aber, dieser Bereitschaft mit Transparenz zu begegnen. Auf Fragen nach den erhobenen und gespeicherten Kundendaten müssen Kunden eine schnelle und verständliche Antwort finden. Darüber hinaus bleibt der bedingungslose Schutz der Privatsphäre weiterhin das oberste Gebot. Idealerweise wird Kunden die Option geboten, ihre Daten freiwillig zur Verfügung zu stellen und damit die Interaktion qualitativ merkbar aufzuwerten. So kann der Kunde selbst erfahren, wie die Preisgabe der eigenen Daten das digitale Kundenerlebnis verbessert. So kann jeder Kunde entscheiden, wie er digital „bedient“ werden will.

Ein hervorragendes Kundenerlebnis beruht darauf, dass Unternehmen die Erwartungen und Bedürfnisse der Kunden verstehen und dementsprechend agieren. Damit können sie Kundenzufriedenheit und Loyalität positiv beeinflussen. Das hat sich nicht geändert. In Ausnahmesituationen werden die Unternehmen profitieren, die die veränderte Erwartung an das Kundenerlebnis verstehen, auf den einzelnen Kunden übersetzen und maßgeschneidert erfüllen.

Kundenbeziehungen gestalten & aufbauen

Wie können Unternehmen mit einer gestärkten Kundenbeziehung aus der Krise hervorgehen? Ein Blick in die Zukunft ist wichtig, um den jeweils richtigen Mix aus digitaler und persönlicher Interaktion über alle Touchpoints, von Marketing über Vertrieb bis hin zum Kundenservice, zu finden. Unternehmen, die ihre Interaktionsfähigkeiten jetzt durchdacht und entschlossen optimieren und erweitern, können gestärkt aus der Situation hervor gehen – weil sie sich auch unter diesen besonderen Umständen als verlässliche Partner bewähren.

 

F.A.Q. – Häufig gestellte Fragen zu Kundenbeziehungen

Wie ist eine Kundenbeziehung aufgebaut?

Definition Kundenbeziehung

Eine Kundenbeziehung umfasst alle Kontakte zwischen dem Unternehmen und dem Kunden, vom ersten Kontaktpunkt mit der Marke, meist im Marketing oder auf Social Media, über den Kauf des Produktes oder der Dienstleistung, bis zur regelmäßigen Kontaktaufnahme im Rahmen einer langfristigen Kundenbindung.

Digitalisierung der Kundenbeziehung

Zunehmende Digitalisierung hat dazu geführt, dass Angebote transparenter und austauschbarer geworden sind. Im Internet ist die Konkurrenz nie mehr als einen Klick entfernt. Die steigende Herausforderung des Customer Relationship Management (CRM) ist es, Kunden zu gewinnen und zu halten. Der Einsatz einer modernen, digitalen CRM-Software ist vor allem in mittleren und großen Unternehmen eine wichtige Voraussetzung für gut gemanagte Kundenbeziehungen und somit den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Mittlerweile haben viele Unternehmen die Corona-Zeit nutzen können, um unterschiedliche Digitalisierungsmaßnahmen der Kundenbeziehung nachzuholen. Häufig ist sogar eine Überarbeitung der Geschäftsmodelle sinnvoll.

Was bringt eine gute Kundenbeziehung?

Eine gut strukturierte Kundenbeziehung führt in der Regel dazu, dass die Kundenzufriedenheit steigt. Zufriedene Kunden wirken sich auf unterschiedliche Art und Weise positiv auf den Erfolg des Unternehmens aus.

Up-Selling und Cross-Selling

Zufriedene Kunden stellen geringere Anforderungen an das Preis-Leistungs-Verhältnis und reagieren auf Preiserhöhungen weniger empfindlich. Mithilfe eines klar kommunizierten Nutzens wird Up-Selling und Cross-Selling bei zufriedenen Kunden zum Kinderspiel.

Customer Lifetime Value

Durch eine nachhaltige, langfristige Kundenbindung steigt der Gesamtumsatz über die gesamte Laufzeit der Kundenbeziehung. Zusätzlich ist zu beachten, dass es deutlich günstiger ist bestehende Kunden zum Wiederkauf zu animieren, als einen Neukunden zu akquirieren.

Kundendaten, Feedback, Bewertungen

Im Rahmen einer exzellenten Customer Journey lassen sich besonders einfach Kundendaten, Feedback und Bewertungen sammeln. Eine wichtige Ressource für das gesamte Unternehmen.

Zufriedene Kunden, loyale Kunden, Markenbotschafter

Der Lebenszyklus einer guten Kundenbeziehung kann Kunden sogar zum Markenbotschafter machen. Ein zufriedener Kunde identifiziert sich mit Ihrer Marke und redet auch gerne über Sie, ein großer Bonus für Ihr Markenimage.

Empfehlungen, Mund-zu-Mund-Propaganda

Markenbotschafter fungieren als Multiplikatoren für Ihren Erfolg. Sie sprechen Kaufempfehlungen für Ihre Produkte und Dienstleistungen aus, eine wichtige Unterstützung für Ihre Marketingabteilung und den Umsatz des Unternehmens.

Was macht eine gute Kundenbeziehung aus?

Unternehmensauftritt online & in sozialen Netzwerken

Die ersten Kontaktpunkte mit Ihrem Unternehmen wird Ihr Kunde in der Regel im Rahmen ihres Online-Auftritts haben. Um beim Kunden Vertrauen zu stiften, ist ein hoher Grad an Professionalität und Modernität im Online-Marketing längst nicht mehr optional.

Produkte und Dienstleistungen

Die Basis für eine gute Beziehung mit dem Kunden ist die Qualität des Produktes oder der Dienstleistung. Erst wenn diese Basisanforderungen erfüllt sind, können Sie durch Ihren Kundenservice oder eine ausgezeichnete Customer Journey brillieren.

Tipps zum Aufbau von Kundenbeziehungen

Alle Kontaktpunkte sind Möglichkeiten zur Bindung von Kunden. Wichtig ist, dass Sie die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Kunden kennen und die Interaktionen dementsprechend optimieren.

Der Aufbau einer Kundenbeziehung kann eingeteilt werden in Kontaktpunkte vor und nach dem Kauf. Bereits vor dem Kauf können Sie in der ersten Kommunikation mit dem Kunden Ihre Unternehmensphilosophie zeigen. Stellen Sie Ihre Kundenzentrierung in den Vordergrund Ihrer Kommunikation.

Zusätzlich ist es wichtig, dass Sie sich damit beschäftigen, wie Sie die extra Meile gehen können. Erst wenn Sie es schaffen Ihre Kunden zu begeistern, werden Markenbotschafter aus ihnen.

Ein einfacher Tipp, um Kunden zu begeistern: kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten. Machen Sie sich darüber Gedanken, welche Werbegeschenke einen besonders großen Nutzen für Ihre Kunden haben könnten.

Wenn es mal nicht so läuft, wie geplant, müssen Beschwerdemanagement und Problemlösungen schnell und einfach sein. Nehmen Sie das Feedback Ihrer Kunden ernst und optimieren Ihre Prozesse, ist die Grundlage für ein dauerhaftes Customer Relationship Management gelegt.

Was versteht man unter Kundenpflege?

Customer Relationship Management Systeme

Die Auswahl der richtigen CRM-Systeme und Anpassungen an Anforderungen sind wichtige Schritte, um die Kundenbeziehung erfolgreich zu verbessern:

  • Kommunikation mit dem Kunden kann individualisiert und automatisiert werden
  • Kundendaten werden unkompliziert erhoben und sauber in Datenbanken abgelegt, auch die IT-Sicherheit spielt hierbei eine wichtige Rolle
  • Die richtigen Mitarbeiter des Unternehmens haben Zugang auf die Kundendaten
  • Kontinuität in der Datenerhebung und Analyse ermöglicht dauerhafte Optimierungsprozesse

Anhand der Daten können nun Maßnahmen für die Pflege der Kundenbeziehungen und Verbesserung der Kundenzufriedenheit entworfen und umgesetzt werden. Diese Umsetzung findet auf jeder Ebene des Unternehmens statt, daher ist die Fortbildung von Mitarbeitern ein weiterer wichtiger Aspekt.

Dies gilt nicht nur für Mitarbeiter mit Kundenkontakt, jede Ebene des Unternehmens kann von Kundenzentrierung profitieren.

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Customer Interaction

Thema vertiefen

Gestalten der Kundeninteraktion entlang aller Touchpoints eines Unternehmens

In der heutigen Zeit sind Kunden besser informiert, vernetzt und haben höhere Erwartungen an Produkte und legen mehr Wert auf das Kundenerlebnis als je zuvor. Hinzu kommt eine stetig steigende Vielfalt an Produkten, Informationen und Diensten – und das 24/7. In diesem Umfeld wird es für Unternehmen zunehmend schwerer, Kunden zu gewinnen und vor allen Dingen diese auch langfristig zu halten. Daher ist es umso wichtiger für Unternehmen, jede Interaktion mit ihren Kunden möglichst zur vollsten Zufriedenheit zu gestalten. Dafür ist es essentiell, nicht nur den komplexen Kundenlebenszyklus von Anfang bis Ende zu orchestrieren, sondern auch seine Kunden sowie deren Bedürfnisse zu kennen, zu verstehen und in den Fokus zu rücken.

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