Keyfacts:
- Die Nutzung des Internet of Things (IoT) ermöglicht Industrieunternehmen, ihr Geschäftsmodell zu erweitern, den Umsatz durch neue Marktsegmente und Kundengruppen zu steigern, integrierte Services anzubieten und dabei Kosten zu sparen.
- Die Entwicklung und Implementierung von IoT-Lösungen ist komplex und sollte funktionsübergreifend anhand eines systematischen Vorgehens erfolgen.
- KPMG unterstützt Unternehmen mit einem strukturierten Ansatz bei der Umsetzung.
Die Möglichkeiten des Internet of Things (IoT) für Industrieunternehmen sind verlockend. Mit den Daten können Sie ihren Kunden innovative datengetriebene Produkte und Dienstleistungen anbieten. Der Weg dorthin ist jedoch steinig und stellt die Unternehmen vor Herausforderungen: Wie können Unternehmen IoT implementieren, ohne dem Overengineering zu verfallen? Wie funktionieren Kommunikation und Kooperation im Prozess? Und wer ist nach der Implementierung für die neuen Prozesse verantwortlich?
Breiter Anwendungsbereich: Von vernetzten Containersystemen bis zu intelligenten Aufzügen
Im Internet of Things (IoT) sind physische und virtuelle Objekte vernetzt. Computer, Maschinen und Objekte der physischen Welt können über ein Netzwerk miteinander kommunizieren und Informationen in Echtzeit miteinander austauschen. Aus den hierbei anfallenden Daten können Mehrwert generiert und den Kunden neue, datengetriebene Produkte und Dienstleistungen angeboten werden.
In der Praxis gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Einsatzbereiche für IoT. Wie man ein traditionell getrennt behandeltes Produkt- und Serviceangebot wertsteigernd verknüpfen kann, zeigt das Beispiel eines Baustellenlogistikers. Mit einem intelligenten und vernetzten Containersystem in Kombination mit einem digitalen Order-to-Cash-Prozess kann das Unternehmen seinen Kunden einen echten Mehrwert bieten. Über eine End-to-end-IoT-Plattform können relevante Standort- und Zustandsinformationen abgerufen und direkt in der App bereitgestellt werden. So hat IoT dem Unternehmen neue Umsatzpotenziale erschlossen.
Auch für Anlagenhersteller eröffnen sich durch IoT neue Geschäftsmodelle. Die neue Technologie ermöglicht die digitale Überwachung von Anlagen wie Aufzügen oder Rolltreppen. Der Hersteller kann so neben Produkt- und klassischen Reparatur- und Wartungsleistungen auch Remote Services anbieten. Diese Erweiterung des Serviceportfolios steigert nicht nur die Kundenzufriedenheit. Es reduziert auch die internen Kosten des Herstellers durch bessere Auslastung der Mitarbeitenden und passendere Ersatzteilbestände.
Vom reinen Produkthersteller zum integrierten Lösungsanbieter
Die Vorteile des IoT beschränken sich jedoch nicht auf das Bauwesen und den Maschinen- und Anlagenbau. Vielmehr können Industrieunternehmen verschiedener Branchen von der neuen Technologie profitieren. Mit der Nutzung von IoT-Lösungen können sie ein erweitertes Produkt- und Serviceportfolio zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten und sich als integrierter Lösungsanbieter positionieren.
Durch die Vernetzung von Maschinen und Waren werden Prozesse effizienter und Ressourcen besser ausgelastet. Darüber hinaus wirken IoT-Lösungen als Innovationstreiber. Sie bieten die Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile auszubauen, neue Kundengruppen oder Marktsegmente zu erschließen und so Umsatzsteigerungen zu erzielen. Gleichzeitig können Unternehmen durch höhere Entscheidungstransparenz und gesteigerte Effizienz ihre Kosten reduzieren.
Für die Kunden bedeutet das: schnellerer, komfortablerer und individuellerer Service und eine klare Aufwertung ihrer Customer Experience. Zusätzlich können die Unternehmen ergänzende Dienstleistungen wie Tracking anbieten und Zustandsinformationen bereitstellen. So stärkt die Nutzung von IoT sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die Kundenbindung.
Stolperfallen bei der Entwicklung und Implementierung von IoT-Lösungen beachten
Die Entwicklung und Implementierung von IoT-Lösungen stellen Unternehmen jedoch auch vor Herausforderungen. Wie Abbildung 1 zeigt, gilt es über den ganzen Implementierungsprozess hinweg unterschiedlichste Aspekte zu beachten. Wenn das Konzept, die Umsetzungsvoraussetzungen und die technische Ausgestaltung entwickelt werden, können Fehler wie falsche Priorisierung oder Overengineering das Projekt ausbremsen. Im Rahmen der Transformationsprogrammsteuerung kann mangelnde Kooperation oder Kommunikation zum Problem werden. Und schließlich müssen auch bei der Prozessentwicklung und Partnerintegration Stolpersteine überwunden werden.