Die EU hat ihre Aufgaben erkannt – jetzt geht es um die Umsetzung
Trotz positiver Signale: Europa steht vor strukturellen Herausforderungen, die jetzt dringend angegangen werden müssen. Dazu gehören:
- Abbau von Bürokratie auf nationaler und europäischer Ebene,
- Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse, etwa im Dienstleistungs- und Energiesektor,
- der Aufbau einer echten Verteidigungsunion,
- die Schaffung einer tragfähigen Fiskal- und Sozialunion
- die Schaffung strategischer Autonomie in Europa durch den Abbau von Abhängigkeiten
- eine EU-weite Industriepolitik, die darauf abzielt, die lokalen kritischen Industrien zu beschützen und zu stärken sowie Zukunftstechnologien fördert
- sowie der Abschluss neuer, zukunftsweisender Handelsabkommen – insbesondere mit Indien, China, Indonesien und den Mercosur-Staaten. Auch veraltete Handelsabkommen, etwa mit Südkorea und Schweiz, müssen dringend modernisiert werden
Diese Punkte sind keine politischen Wunschlisten, sondern wirtschaftliche Notwendigkeiten. Für viele Unternehmen in Europa – und weltweit – hängen deren Investitionsentscheidungen und der zukünftige wirtschaftliche Erfolg von diesen Rahmenbedingungen ab.
Europa ist größer als die EU – und braucht das Vereinigte Königreich an Bord
Ein ganz zentraler Aspekt für die Zukunft Europas ist die Zusammenarbeit mit dem Vereinigten Königreich. Politische Signale – wie die gemeinsame Reise von Emmanuel Macron, Friedrich Merz, Donald Tusk und Keir Starmer nach Kiew – zeigen, dass es auf beiden Seiten ein Interesse an einem Neuanfang gibt. Die grundlegende Neuverhandlung des Handels- und Kooperationsabkommens (TCA) auf Augenhöhe ist überfällig aus Gründen der Sicherheitspolitik, des Umweltschutzes und der Energiesicherheit, aber auch ganz grundsätzlich, denn: Der bilaterale Handel ist seit dem Brexit massiv eingebrochen.
Europa wird für Investoren wieder attraktiv
Trotz aller Herausforderungen ist klar: Europa ist wieder auf dem Radar internationaler Investoren. Ursächlich hierfür ist die konsequente Umsetzung der Empfehlungen des Draghi-Reports aus September 2024 und nicht zuletzt die Lösung der Schuldenbremse in Deutschland zusammen mit dem EUR 1.000 Mrd. umfassenden Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur. Hinzu kommen Chancen für profitable neue Geschäftsfelder in den sich transformierenden Industrien. Das zeigt sich nicht zuletzt an der wachsenden Zahl ausländischer Greenfield-Investitionen – d.h. Milliarden Euro schwerer Investitionen in neue Produktionsfabriken auf der grünen Wiese in der EU – insbesondere in Zukunftsbranchen wie Datencenter, Microchips, erneuerbare Energien, Batterien und und nachhaltige Mobilität.
KPMG Zukunftsgipfel: strategische und wirtschaftliche Relevanz sichern
Für Unternehmen eröffnen sich neue Chancen: durch eine strategische EU-Politik, eine starke politische Integration und eine klare wirtschaftliche Vision. Wer in Europa investieren, expandieren oder kooperieren will, sollte jetzt genau hinschauen – und sich frühzeitig engagieren.
Die Zukunft Europas wird nicht nur in Brüssel gestaltet. Sie entsteht in Berlin, Warschau, Paris – und in den Führungsetagen und Planungsabteilungen der Wirtschaft. Mehr Meinungen und exklusive Einblicke erhalten Sie beim virtuellen Finale des KPMG Zukunftsgipfels am 25. Juni – jetzt kostenlos anmelden.