Hände, die einen Weltkugel in die Höhe halten

COP30 liefert Klarheit: Was Unternehmen jetzt beachten sollten

COP30 setzt auf konkrete Maßnahmen und fordert zu aktiver Klimatransformation auf.

Keyfacts:

  • COP30 macht Ernst mit Umsetzung: Unternehmen stehen stärker denn je in der Pflicht, konkrete Klimapläne zu liefern.
  • Biodiversität, Waldschutz und indigene Rechte werden zu zentralen ESG-Treibern.
  • Neue Finanzierungsinstrumente und globale Dynamiken eröffnen Unternehmen Wettbewerbsvorteile – wenn sie jetzt handeln.

Die 30. UN-Klimakonferenz (COP30) in Belém, Brasilien, markierte einen Wendepunkt: Im Vordergrund standen nicht neue, große Ankündigungen, sondern die konkrete Umsetzung bestehender Klimaziele. Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus neue Chancen und Pflichten – und ein klarer Handlungsauftrag. 

Die Schonfrist für Unternehmen ist vorbei  

Die brasilianische Präsidentschaft positionierte COP30 als „Implementation COP“. Das bedeutet: Die Zeit der großen Versprechen ist vorbei, jetzt zählt die praktische Umsetzung. Besonders gefragt sind dabei die Privatwirtschaft, Finanzinstitute, Städte und Kommunen. Die Rolle der Unternehmen verschiebt sich – sie werden zu zentralen Akteuren der Transformation. 

Globale Dynamik: Abwesenheit der USA, starke Präsenz Chinas 

Auffällig war die fehlende Präsenz der USA, während China mit einer aktiven Beteiligung seine Führungsrolle in der Klimapolitik weiter ausbaute. Für deutsche Unternehmen, die global agieren, bedeutet das: Die geopolitische Dynamik verschiebt sich, und Partnerschaften mit chinesischen Akteuren gewinnen weiter an Bedeutung. 

Starke Stimme indigener Delegierter 

Mit mehr als 3.500 Delegierten waren indigene Gruppen so präsent wie nie. Sie brachten neue Perspektiven und konkrete Vorschläge ein, insbesondere zum Schutz der Wälder. Für Unternehmen, die in globalen Lieferketten agieren, steigt damit die Relevanz von Menschenrechten und Biodiversität in der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie. 

Klimafinanzierung wird zum Machtfaktor 

Ein zentrales Thema war die Mobilisierung privater und öffentlicher Gelder. Mit der „Tropical Forests Forever Facility“ (TFFF) wurde ein innovatives Finanzierungsinstrument vorgestellt, das auch von Deutschland mit einer Milliarde Dollar unterstützt wird. Ziel: Investitionen in den Schutz tropischer Wälder und die Förderung von Anpassungsmaßnahmen, insbesondere in Schwellenländern. 

Nachhaltigkeit wird zum echten Performance-Test  

Deutsche Unternehmen sehen sich durch steigende Energiepreise, Lieferkettenstörungen und ein verändertes ESG-Sentiment aus den USA mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert. Eine frühzeitige Berücksichtigung dieser Faktoren in der strategischen Unternehmenssteuerung kann die Widerstandsfähigkeit im volatilen Umfeld erhöhen. Unternehmen sollten sich dabei auf folgende Aspekte konzentrieren: 

  • Konkretisierung der Klimapläne: Investoren und Finanzierer erwarten klare, datenbasierte Transformationspläne. Unternehmen müssen ihre Klimastrategien operationalisieren und transparent kommunizieren. 
  • Integration von Natur und Biodiversität: Die Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) gewinnt an Bedeutung. Unternehmen sollten ihre Abhängigkeiten und Auswirkungen auf die Natur systematisch erfassen und berichten. 
  • Erhöhte Anforderungen an Lieferketten: Die starke Einbindung indigener Gruppen und die globale Aufmerksamkeit für Waldschutz erhöhen die Anforderungen an nachhaltige Lieferketten und Sorgfaltspflichten. 
  • Technologie und Innovation: Digitalisierung, KI und neue Geschäftsmodelle werden als Hebel für die Transformation gesehen – auch im Agrar- und Energiesektor. KI eröffnet neue Möglichkeiten für Reporting, Risikoanalysen und Fortschrittsmessung. Das größte Potenzial entsteht, KI als integralen Bestandteil der Nachhaltigkeitssteuerung zu verankern – nicht nur als zusätzliche Technologie. 

Deutsche Unternehmen sollten ihre Klimastrategien auf Umsetzung trimmen, klare Transformationspfade entwickeln und die Integration von Natur- und Biodiversitätsaspekten vorantreiben. Die Erwartungen von Investoren, Kunden und Regulatoren steigen – wer jetzt handelt, sichert sich Wettbewerbsvorteile und Zugang zu neuen Finanzierungsquellen. 

Sie wollen erfahren, wie Unternehmen ESG ganz konkret als messbaren Erfolg einsetzen? 

Zum Download: In der Executive Summary unserer Studie „Sustainability Value Creation“ erfahren Sie, wie Unternehmen Nachhaltigkeit und verantwortliches Wirtschaften in finanzielle Werttreiber übersetzen. 

Zum Stream: In der zweiten Folge von unserem neuen TV-Format KPMG Realtalk „Impact statt Image – ESG als messbarer Erfolgsfaktor“ erhalten Sie exklusive Einblicke und praxisnahe Beispiele. 

Weitere Videos zum Thema finden Sie hier.