KI in der Wirtschaftsprüfung

Künstliche Intelligenz: 4 Dinge, die sich in der Wirtschaftsprüfung ändern

KI macht‘s möglich: Einige Unternehmen wünschen sich sogar ganzjährige Echtzeit-Audits.

Künstliche Intelligenz wird unsere Arbeit als Wirtschaftsprüfer:innen in den kommenden Jahren immer weiter verändern und verbessern – das steht fest. Dabei erwarten auch Unternehmen, dass wir das Potenzial der Technologie voll auszuschöpfen, wie unsere Studie „AI in financial reporting and audit: Navigating the new era“ bestätigt, für die wir weltweit 1800 Führungskräfte befragt haben. Mehr als die Hälfte der Unternehmen erhofft sich von der KI einen hohen oder sehr hohen Nutzen für die Finanzberichterstattung. Doch was ändert sich konkret? Das zeigen die folgenden vier Aspekte:

Erstens: KI erhöht die Prüfungssicherheit

KI hilft uns Wirtschaftsprüfer:innen, dolose Handlungen zu identifizieren, also Betrug, Unterschlagung oder Diebstahl von Vermögenswerten ebenso wie die Manipulation von Finanzdaten. Dazu erkennt die KI Anomalien in Daten sowie Anzeichen von Betrug oder Korruption in Texten und E-Mails. In naher Zukunft wird die Technologie auch in der Lage sein, aktiv Transaktionen oder Buchungen zu überwachen und automatisch Alarm schlagen, wenn sie Abweichungen erkennt.

Tatsächlich wünschen sich die von uns befragten Unternehmen sogar, dass ihre Wirtschaftsprüfer:innen prädiktive Analysen priorisieren. Dabei geht es darum, durch Datenanalysen künftige Ereignisse oder Trends vorherzusagen, mit dem Ziel, Risiken zu identifizieren und Prozesse zu optimieren. Viele Unternehmen können sich sogar vorstellen, dass bei ihnen das ganze Jahr über Echtzeit-Audits durchgeführt werden.

Zweitens: KI erhöht den Grad der Automatisierung

In der Wirtschaftsprüfung kann KI viele Aufgaben übernehmen oder erleichtern. Sie analysiert beträchtliche Datenmengen und generiert sogar Prüfungsnachweise. Sogenannte Document-Matching-Lösungen ermöglichen weitgehend automatisierte Belegprüfungen. Hierbei werden Transaktionsdaten maschinell mit den Informationen auf den Originalbelegen abgeglichen. Dabei weist uns die KI direkt auf Unstimmigkeiten hin, die wir dann durch weitere Prüfung nachverfolgen. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen und dafür sorgen, dass wir uns immer besser zielgerichtet auf besonders risikobehaftete Bereiche in der Abschlussprüfung konzentrieren können.

Großes Potenzial bietet darüber hinaus auch generative KI, die auf Basis von Milliarden Daten aus dem Internet und öffentlich verfügbaren Quellen trainiert wurde. Sie erstellt Inhalte, statt nur vorhandene Daten zu analysieren. So kann sie uns helfen, in verschiedensten Situationen schneller auf unser digitales Wissen über Buchhaltungs- und Prüfungsstandards, unsere eigenen Prüfungsmethoden und -vorgaben sowie globales digitalisiertes Wissen zuzugreifen.