Nachhaltiges Handeln gehört für viele Unternehmen längst nicht mehr zur Kür, sondern steht als Pflichtprogramm in der Unternehmensstrategie. Diese Pflicht zu mehr Nachhaltigkeit und ESG-konformem Verhalten bedeutet auch, dass die Nachhaltigkeitsberichterstattung (auch nichtfinanzielle Berichterstattung genannt) einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Ziel der Nachhaltigkeitsberichte ist es, neben reinen Finanzkennzahlen auch Transparenz über die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von Unternehmen zu schaffen.
Unsere aktuelle Studie „Digitalisierung im Rechnungswesen“ zeigt, dass die große Mehrheit der Unternehmen einer Pflichtberichterstattung gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, DRS 20 oder EU-Taxonomie-Verordnung unterliegt oder freiwillig im Geschäftsbericht und/oder über andere Kanäle über nichtfinanzielle Informationen berichtet. Für die Studie haben wir 300 Firmen befragt und mit Führungskräften aus dem oberen Management gesprochen. Die Befragung liefert vertiefende Einblicke in die internen Unternehmensabläufe im Rechnungswesen. Außerdem werden laufende Digitalisierungsprojekte im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung beschrieben und aktuelle Trends im Rechnungswesen erläutert.
Klicken Sie sich durch die Bildergalerie. Hier bekommen Sie einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse. Danach möchte ich darauf eingehen, warum es der Nachhaltigkeitsberichterstattung an digitalen Prozessen mangelt.
Für mich sticht in der Studie vor allem eine Erkenntnis heraus: Der nichtfinanziellen Berichterstattung fehlt es an der digitalen Umsetzung und an IT-seitiger Unterstützung. Bei der Mehrheit der befragten Unternehmen sind hierfür noch keine digitalen Prozesse implementiert. Die meisten Unternehmen (83 Prozent), die über ihre nichtfinanziellen Informationen (freiwillig oder verpflichtend) berichten und sie veröffentlichen, nutzen dafür überwiegend manuelle Prozesse. In einigen Unternehmen werden sogar noch simple Word-Dateien verwendet, um nichtfinanzielle Leistungsindikatoren (zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen) zu erheben. Es fehlt schlicht und einfach an einer Datenbasis, von der die Nachhaltigkeitsberichterstattung profitieren kann.
Eine IT-gestützte Datenerfassung könnte zum Beispiel interne Analysen unterstützen – etwa bei der Bewertung ökologischer Effekte. Insbesondere die Umweltkennzahlen und die Kennzahlen zur Achtung von Menschenrechten stellen Unternehmen vor Herausforderungen und werden größtenteils noch nicht automatisch ausgelesen.
Die wichtigsten Erkenntnisse und Zahlen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung haben wir in der folgenden Bildergalerie für Sie zusammengefasst. Im Abschnitt darunter lesen Sie, wie Unternehmen mit der Herausforderung umgehen, ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung auf digitale Füße zu stellen.