Kosteneffizienz ist ein zentrales Anliegen für Unternehmen aller Größenordnungen. Agiles Arbeiten ermöglicht es Unternehmen, Kosten zu senken, indem sie unnötige Prozesse eliminieren, Ressourcen effizienter einsetzen und schneller auf Marktanforderungen reagieren. Durch Agilität, also die ständige Überprüfung und Anpassung von Geschäftsprozessen, können Unternehmen unnötige Ausgaben vermeiden und ihre Budgets optimal nutzen und flexibler arbeiten.
Ein agiles Unternehmen ist in der Lage, schnell und effizient auf Marktanforderungen zu reagieren, was bedeutet, dass neue Gelegenheiten zu erfolgsversprechenden Chancen werden. Das kann gleich mehrere Vorteile haben und sich positiv auswirken. Nämlich, indem das Unternehmen kosteneffizient auf Chancen reagiert, dadurch wettbewerbsfähiger wird und die Einnahmen steigert.
Gängige agile Methoden wie Scrum, Kanban und SAFe haben sich als Instrumente bewährt, die Unternehmen dabei unterstützen, Projekte in überschaubaren Schritten zu entwickeln und somit das Risiko teurer Fehler zu minimieren. Diese agilen Arbeitsweisen führen nicht nur zu einer besseren Kosteneffizienz, sondern ermöglichen auch die erforderliche Flexibilität, um agil auf Veränderungen im Markt zu reagieren.
Im Folgenden konzentriere ich mich auf den bekanntesten agilen Methode: Scrum. Es bezeichnet ein Framework für eine bestimmte Art des Projektmanagements. Es zeichnet sich durch schlanke Prozesse, schrittweise Entwicklung und regelmäßiges Feedback aus. Ursprünglich wurde es in der Softwareentwicklung eingesetzt, mittlerweile wenden es viele Branchen an. In einzelnen, in sich abgeschlossenen Phasen wird das Produkt iterativ und inkremental entwickelt. Diese Phasen werden so lange wiederholt, bis das Produkt die (Kunden-)Anforderungen erfüllt.
Großer Vorteil des agilen Arbeitens: Es kann den Fachkräftemangel teilweise auffangen
Der aktuelle Mangel an qualifizierten Fachkräften stellt Unternehmen vor signifikante Herausforderungen. Hierbei erweist sich Agilität als äußerst wertvoll. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:
- Effiziente Arbeitsprozesse: Scrum ermöglicht es Teams, Arbeitsprozesse durch ein leichtgewichtiges und klares Rahmenwerk zu optimieren und sich auf die wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Dies führt zu einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Fachkräfte in Unternehmen, da unnötige Aufgaben und Verzögerungen vermieden werden.
- Schnelle Anpassungsfähigkeit: In einem Umfeld, in dem sich die Anforderungen und Technologien ständig ändern, ist die Fähigkeit zur Anpassung und Agilität entscheidend. Die Entwicklungszyklen bei agilen Methoden dauern meist etwa von zwei bis vier Wochen. Scrum ermöglicht es daher Teams, flexibel auf Änderungen zu reagieren und auch bei neuen Aufgaben schnell zu reagieren und zu arbeiten. Dies ist besonders wichtig, wenn es darum geht, auf spezielle Fähigkeiten und Fachwissen zuzugreifen.
- Kontinuierliche Verbesserung: Scrum legt großen Wert auf regelmäßige Retrospektiven, in denen Teams ihre agile Arbeitsweise analysieren und Verbesserungen identifizieren können. Dies ermöglicht es, die Fähigkeiten und Kompetenzen der Teammitglieder kontinuierlich zu erweitern und den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.
- Selbstorganisierte Teams: Scrum fördert die Selbstorganisation der Teams, was bedeutet, dass sie in der Lage sind, ihre Arbeitsweise und ihre Prioritäten autonom zu steuern. Dies steigert die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und trägt auch dazu bei, Fachkräfte im Unternehmen zu halten.
- Fachkräfteentwicklung: Scrum bietet Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung der Teammitglieder. Durch die kontinuierliche Anpassung und den Erwerb neuer Fähigkeiten sind die Mitarbeitenden besser in der Lage, den steigenden Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.
- Attraktivität für Fachkräfte: Unternehmen, die Scrum einsetzen und agil arbeiten, sind oft attraktiver für hochqualifizierte Fachkräfte. Diese suchen nach Unternehmen, die moderne und agile Arbeitsmethoden unterstützen, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten voll auszuschöpfen.
Nach einem Projekt mit Scrum sollte der Fokus unter anderem auf die Dokumentation gelegt werden
Nach einem erfolgreichen Projekt, das mit Scrum umgesetzt wurde, sollte vor einem neuen Projektbeginn das Alte ausführlich evaluiert werden. Vor allem zwei Aspekte sollten dabei in den Unternehmen beleuchtet werden: Werkzeuge und Dokumentation.
- Werkzeuge: Die Implementierung automatisierter Tools zur Durchführung von Tests (z.B. Jira in Kombination mit dem Add-on „Xray for Jira“ für die automatisierte Testverwaltung. Das Team erstellt Testfälle, automatisiert diese mit einem Framework wie „Selenium“ und integrieren sie nahtlos in Jira), Bereitstellungen und Überwachung (z.B. Jira und Jira Service Management zusammen mit Bitbucket und Jenkins, um eine CI/CD-Pipeline einzurichten, die es ermöglicht, Codeänderungen in Jira-Tickets zu verknüpfen und automatisch in die Produktion zu überführen) erleichtert nicht nur den Betrieb, sondern reduziert auch die Ausfallzeiten im Falle von Störungen. Dies bringt den Vorteil, die Qualität zu wahren und die Zufriedenheit der Kunden aufrechtzuerhalten.
- Dokumentation: In einer agilen Umgebung gewinnt die Dokumentation an Dynamik und Bedeutung. Sie ist nicht länger eine lästige Pflicht, sondern wird zu einem Werkzeug, das Wissen bewahrt, den Einstieg neuer Teammitglieder vereinfacht und eine reibungslose Übergabe von Projekten gewährleistet.
Agiles Arbeiten in Ihrem Unternehmen – das sollten Sie bedenken
Vor der Einführung agiler Arbeitsmethoden sollten auch die zu überwindenden Hürden nicht außer Acht gelassen werden. Ein wichtiger Aspekt von allen agilen Methoden ist die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams und Stakeholdern. Dies fördert die frühzeitige Identifizierung von Problemen und die schnelle Lösungsfindung, was wiederum dazu beiträgt, Budgets im Rahmen zu halten. Die Übertragung agiler Arbeitsweisen auf umfassendere Projekte und Unternehmensabläufe bedarf präziser Planung, um von deren Vorteilen profitieren zu können. Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden und die fortlaufende Einbindung von Stakeholdern kann zeitaufwendig sein.
Die Einführung agiler Arbeitsmethoden kann auch eine Verschiebung der Unternehmenskultur erfordern, was wiederum zu Widerstand in Ihrem Unternehmen führen kann. Deswegen ist es von zentraler Bedeutung, eine Umgebung zu schaffen, die Veränderungen unterstützt. In einer Ära der Agilität geht es nicht bloß darum, Projekte reibungslos abzuwickeln, sondern um die Fähigkeit, kontinuierliche Anpassungen vorzunehmen, an Flexibilität zu gewinnen und Innovationen voranzutreiben. Organisationen, die Agilität als Herzstück ihrer Strategie annehmen, können nicht nur Kosten senken, sondern auch den Herausforderungen des Fachkräftemangels erfolgreich begegnen. Agilität ist somit ein Wegbereiter für eine erfolgreiche Zukunft, in der Anpassungsfähigkeit und Effizienz entscheidend sind.