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ESG Due Diligence: Risiken minimieren und langfristige Wertschöpfung sichern

So können Sie fundierte Investitionsentscheidungen treffen.

  • Globale ESG Due Diligence-Studie zeigt: Deutsche Unternehmen im frühen Reifestadium. 
  • ESG Due Diligence bildet die Basis für eine nachhaltige Unternehmensausrichtung. 
  • ESG-Faktoren beeinflussen Investitionsentscheidungen und Geschäftsergebnisse. 

     

    ESG-Faktoren beeinflussen Transaktionen immer stärker primär aufgrund von Regulatorischen Anforderungen. Zu den „Deal-Breaker“ Themen zählen unter anderem, Environmental, Social and Governance (ESG) – Faktoren, wie hohe Emissionen, Energiequellen aus Kernkraftwerken oder Braunkohle oder schwere Boden- und Grundwasserkontaminationen. Zu den sozialen Themen gehören unter anderem Menschenrechtsfragen wie Zwangs- oder Kinderarbeit sowie schlechte Arbeitsbedingungen, oder schwere Unfälle und Todesfälle in einem Unternehmen.  Darüber hinaus gibt es weitere ESG-Faktoren, wie Wasserknappheit oder unzureichende Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen, die die Investitionsentscheidung und den Preis einer Transaktion beeinflussen können. 

    Herausforderungen der Unternehmen in der ESG-Due-Diligence Umsetzung 

    Unternehmen, die sich einer ESG Due Diligence widmen, sehen sich oft Hürden gegenüber, die es zu überwinden gilt. Eine der Größten ist einen angemessenen und handhabbaren ESG-Umfang zu definieren. Des Weiteren zuverlässige Daten zu generieren und bereitzustellen, sowie relevante Risiken und Chancen 

    durch qualifiziertes Personal innerhalb der verschiedenen ESG-Handlungsfelder zu identifizieren. Finale Herausforderung für die Unternehmen ist, die Prioritäten, Maßnahmen und Ergebnisse der ESG-Due-Diligence-Analyse zu priorisieren und zu quantifizieren.  

     ESG Due Diligence: Marktentwicklungen in Deutschland 

    Der deutsche Markt für ESG Due Diligence Projekte hat in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Grund dafür ist, dass Unternehmen und Investoren von dem monetären Wert einer Sorgfaltsbewertung überzeugt sind. Es zeigt sich, dass die Integration von ESG-Faktoren in die Entscheidungsprozesse Risiken minimiert und langfristige Werthebel sichert. 

    Die Ergebnisse der diesjährig global durchgeführten ESG-Due-Diligence-Studie beinhalten für Deutschland, dass die ESG-Due-Diligence aktuell und zukünftig auf der M&A-Agenda deutscher Unternehmen und Finanz-Investoren steht. Rund ein Drittel der deutschen Teilnehmenden an der Studie – 32 Prozent – gaben an, bei mehr als 80 Prozent der zukünftigen Transaktionen eine ESG-Due-Diligence-Bewertung durchzuführen. Dagegen ergab sich, dass 93 % der teilnehmenden Unternehmen in Deutschland ihren eigenen ESG-Due-Diligence-Ansatz in einem frühen Reifegrad sehen.  

     

    Hinzu kommen bemerkenswerte Entwicklungen mit dem Fokus auf Transaktionsgeschäfte:  

     

    • Nachhaltige Investitionen: Investoren legen immer mehr Wert auf nachhaltige und verantwortungsbewusste Investitionen. Aus der Studie resultierte, dass sich im Vergleich der vergangenen zwei Jahre zu den kommenden zwei Jahren, für 88 % der Befragten Deutschen die Priorität von ESG in Transaktionen immer wichtiger wird. Eine ESG-Due-Diligence überzeugt bereits viele Finanzinvestoren und Unternehmen, sich auf nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten und eine nachhaltige Transformation auszurichten.  

     

    Für den deutschen Markt ergeben sich folgende richtungsweisende Trends und Entwicklungen: 

    • Regulatorische Anforderungen: In vielen Ländern und Branchen gibt es zunehmend strengere regulatorische Vorschriften und Anforderungen in Bezug auf ESG. Eine ESG-Due-Diligence kann sicherstellen, dass das Unternehmen diese Anforderungen im Blick behalten können. 
    • Investoreninteresse: Institutionelle Investoren und Vermögensverwalter fordern zunehmend Transparenz und Berichterstattung über ESG-Kriterien. Dies führt zu einer höheren Nachfrage nach ESG-Due-Diligence-Projekten. 
    • Reputationsrisiken: Unternehmen sind sich der potenziellen Reputationsrisiken bewusst, die mit der Nichteinhaltung von ESG-Standards verbunden sind. Eine umfassende ESG-Due -Diligence kann helfen, durch Transparenz die reputationsbezogenen, finanziellen und rechtlichen Risiken zu identifizieren und zu managen, sowie ESG-Faktoren in die eigenen nachhaltigen Transformationsprozesse zu integrieren. 
    • Nachhaltigkeitsstrategien: Viele Unternehmen entwickeln umfassende Nachhaltigkeitsstrategien und benötigen eine ESG-Due-Diligence als Basis für ihre Strategie. Eine ESG-Due-Diligence legt mögliche ESG-Hürden und -Werthebel offen und bildet eine Grundlage, um sicherzustellen, dass Ihre Geschäftspraktiken mit ihren Strategien übereinstimmen. 
    • Marktvorteile: Unternehmen, die ESG-Kriterien erfolgreich integrieren sowie hohe ESG-Standards einhalten, können Wettbewerbsvorteile erzielen, indem sie sich verantwortungsbewusst und nachhaltig positionieren. 

    Rechtsrahmen, der die ESG Due Diligence unterstützt 

    Im globalen Vergleich nimmt die EU eine Vorreiterrolle bei der ESG-Regulatorik ein. Gerade in Deutschland haben die EU-Vorgaben stark an Bedeutung gewonnen, da diese unmittelbar in nationales Recht umgesetzt werden und Unternehmen so mehr Anforderungen erfüllen müssen, die die Unternehmen aber auch als einen Innovationstreiber sehen. Die Komplexität nimmt darüber hinaus zu, da die Vorschriften stark miteinander verknüpft sind. Ebenso steigt die Relevanz zur Durchführung einer ESG-Due-Diligence, da sie Transparenz, Vergleichbarkeit und Berichterstattung ermöglicht. Zusammen mit der Identifizierung von Hürden und Werthebeln bilden diese Elemente den Kern einer ESG-Due-Diligence-Bewertung.  

    Die in den vergangenen Jahren verabschiedeten Vorschriften sind ein starkes Signal der Politik und der Länder für die Notwendigkeit von nachhaltigen und ESG-bewussten Investitionen und ESG-Transformationen, die die zukünftigen Marktaussichten und Transaktionen einschließlich einer ESG-Due-Diligence auf der Kauf- und Verkaufsseite vorantreiben.   

    Zu den für die ESG-Due-Diligence relevantesten Vorschriften zählen der EU Green Deal, die Corporate Sustainability Reporting Directive, die EU-Taxonomie, die Sustainable Finance Disclosures Regulation, die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures, die Taskforce on Nature-Related Financial Disclosures, die Corporate Sustainability Due Diligence Directive, das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz,  der Carbon Border Adjustment Mechanism, sowie die Anti-Greenwashing-Richtlinie, die im Jahr 2024 in Kraft getreten ist.   

    Ausblick: So entwickelt sich der Markt in den kommenden fünf bis zehn Jahren 

    Es ist davon auszugehen, dass die ESG-Due-Diligence – als eigenständiger Work Stream – bei fast allen Transaktionen im M&A-Bereich eine Rolle spielen wird. Der Bedarf an Transparenz und einer tatsächlich nachhaltigen Zukunft – weg vom Greenwashing – ist und wird weiterhin sehr hoch sein. Der Umfang der ESG-Due-Diligence wird sich voraussichtlich durch neue und strengere Vorschriften, und weitere Faktoren, ständig erweitern und weitere Bausteine in die ESG-Due-Diligence zukünftig integrieren. Die Erweiterungen könnte zu einer Integritäts-Due-Diligence führen, die Themen aus weiteren Bereichen umfasst, sowie eine stärkere doppelte und sogar dreifache Wesentlichkeitsbewertung bedeuten könnte. Durch die Verzahnung der Work Streams könnte zukünftig ein präziseres Benchmarking mit besserer Datenqualität sowie eine bessere Kunden- und Stakeholder-Analyse entstehen.  

     

    Unternehmen, die unter dem Wettbewerbsdruck der ESG-Erwartungen stehen und nicht aktiv den ESG-Wandel mit angehen, könnten es in den nächsten fünf bis zehn Jahren schwer haben, auf dem Markt zu bestehen. Gleichzeitig könnten ESG-leistungsstarke, sehr innovative und nachhaltige Unternehmen mit einer intelligenten Governance-Struktur und qualitativ hochwertigen und robusten Daten größere Marktanteile hinzugewinnen.