KPMG: Wie sieht das bei unseren Kunden aus, Gernot Gutjahr?
Gernot Gutjahr: Damit KI einen signifikanten Beitrag zum Unternehmensergebnis leisten kann, müssen Unternehmen KI im gesamten Unternehmen skalieren und im Back Office, Front Office und Middle Office verankern. Um diese Skalierung zu erreichen, sind echte strategische Partnerschaften notwendig. Bei Cloud und KI geht es um Innovation und Daten. KI löst komplexe Optimierungsaufgaben. Je mehr Daten die KI zur Verfügung hat, desto besser sind die Lösungen. Gute KI nutzt damit Daten aus allen Bereichen eines Unternehmens, bei den besten KIs kooperieren Partner über Unternehmensgrenzen hinweg. Dabei müssen alle Partner und alle Kunden dieser Partner davon profitieren.
Gabriele Eder: Ergänzend und darauf aufbauend: Wir haben viele Beispiele, wie Unternehmen interne Datenschätze mit externen Datenquellen aus einem erweiterten Ökosystem wertstiftend verbinden können – zum Beispiel durch die Nutzung von Google Maps erhält unter anderem Mercedes-Benz Zugang zu Googles Geodaten, zu unseren Echtzeit-Verkehrsinformationen und noch vielem mehr. Wenn dann Autodaten, darunter die Tankfüllung und die sogenannten Place Details von über 200 Millionen Orten weltweit verknüpft werden, dann kann eine KI sinnvolle Vorschläge machen. In diesem Fall hieße das, dass die Person am Steuer nicht nur erfährt, wann eine Tankstelle aufzusuchen ist, sondern auch, welche Tankstelle zu dem Zeitpunkt geöffnet hat. Das ist eins von zahlreichen Beispielen, wie die Analyse und Korrelation von Daten über Unternehmensgrenzen hinweg einen Wert stiften können.
KPMG: Und was heißt das für Datensicherheit und Datenschutz?
Gernot Gutjahr: Wir beraten unsere Kunden und Partner, indem wir klare Prinzipien und ethische Leitplanken für den verantwortungsvollen Einsatz von KI aufstellen. Dieses hat mehrere Dimensionen: Im engeren Sinne geht es darum, dass die Modelle selbst zuverlässige und transparente Ergebnisse liefern; im weiteren Sinne, dass die Anwendung selbst ethischen und rechtlichen Standards entspricht.
Gabriele Eder: Wir haben einen sehr hohen Anspruch an Google AI: Unsere hochperformanten Modelle wollen wir mit ethischen und rechtlichen Standards verbinden. Diesen Anspruch haben wir auch transparent und öffentlich in unseren KI-Prinzipien seit 2018 als Leitfaden dokumentiert, die auf Fairness, Sicherheit, Datenschutz und Verantwortung beruhen. Und wir haben detaillierte Empfehlungen und digitale Anwendungen zur Verfügung gestellt, um andere Unternehmen zu befähigen, KI sinnvoll und für gute Zwecke einzusetzen. Wir stellen sicher, dass unsere KI wirtschaftlich, ethisch und zuverlässig einen Nutzen erbringt.
KPMG: Vielen Dank für das Gespräch.
Hören Sie das komplette Interview als Podcast: „Autofahrer erwarten die modernste User Experience“ (kpmg.de).
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