Keyfacts:
- Technologische Partnerschaften eröffnen deutschen Unternehmen Zugang zu neuen Technologien, Märkten und Ressourcen.
- Diese Kooperationen sollten als modulare und sich ständig weiterentwickelnde Ökosysteme verstanden werden.
- Klare Ziele, flexible Verträge und Vertrauen sind die Grundlage für erfolgreiche internationale technologische Zusammenarbeit.
Deutsche Unternehmen stehen unter Druck. Gründe hierfür sind die drängende Digitalisierung, der ungelöste Fachkräftemangel und die insgesamt schwächelnde deutsche Wirtschaft. Was hiesigen Unternehmen jetzt helfen kann, sind internationale technologische Kooperationen mit Startups, Lieferanten oder Projektpartnern. Sie erleichtern den Zugang zu neuen Technologien, Märkten und Ressourcen auch außerhalb Deutschlands. Sie helfen, schneller zu handeln, Risiken und Kosten zu teilen und flexibel zu bleiben.
Know-how und Innovationen nutzen
Das betrifft zum Beispiel den Bereich Big Data: Das Aufkommen generativer künstlicher Intelligenz setzt Unternehmen unter Druck, Strukturen und Prozesse so anzupassen, dass sie Daten organisationssintern und zunehmend organisationsübergreifend effektiver nutzen und in ihre Entscheidungen miteinbeziehen können. Hier helfen digitale Partnerschaften, kurzfristig benötigtes Know-how und Technologien bereitzustellen.
Und auch mit Blick auf KI lohnen sich internationale Kooperationen. Denn auf deutscher sowie europäischer Ebene gibt es nur wenige Anbieter, die meisten sind in den USA ansässig. Ein Multi-Provider- und Multi-Länder-Ansatz ist daher sinnvoll, um technologische Souveränität zu bewahren, Risiken zu diversifizieren und von der breiteren Palette an KI-Innovationen zu profitieren.
Gleiches gilt für Cloud-Technologien. Auch hier sind multinationale Partnerschaften hilfreich. Diese könnten in großen Unternehmen beispielsweise helfen, sogenannte Cloud Repatriation strategisch umzusetzen. Damit gemeint ist das Rückführen von Daten aus der Public Cloud zurück in die Private Cloud oder ins eigene Rechenzentrum aus Sicherheits- oder Kostengründen.
Aber wie gelingen solche internationalen Tech-Partnerschaften? Auf diese drei Punkte kommt es an:
Passenden Partner auswählen
Geht es Ihnen um neue Markteintritte, Innovationen oder eher Kostensenkungen? Nur wer weiß, was er erreichen will, kann den richtigen Partner finden und entsprechende Verträge schließen. Das kann komplex und zeitaufwändig sein. Ich empfehle, auf agile Methoden zu setzen. Dazu gehören kurze, klar umrissene Arbeitsschritte und viel Interaktion. Ebenso wichtig ist ein klarer Fokus auf die Bedürfnisse des Unternehmens und wie sie mit den Standardlösungen der Partner in Einklang zu bringen sind. Auch schnellere Alternativen wie Plug-and-Play-Lösungen gewinnen an Bedeutung.
Verträge flexibel gestalten
Die internationale Wirtschaft verändert sich rasant. Zwingend nötig sind daher flexible Verträge, um rasch auf Marktveränderungen oder neue Anforderungen reagieren zu können. Sie sollten mit den Partnern gemeinsam entwickelt werden, regelmäßige Anpassungen ermöglichen und dennoch klare Regelungen für Ziele und Verantwortlichkeiten enthalten. Ich verstehe technologische Partnerschaften daher als modulare und sich ständig weiterentwickelnde Ökosysteme.
Transparent und fair bleiben
Ohne Vertrauen scheitert jede Zusammenarbeit. Offene Gespräche über Ziele und Herausforderungen sind entscheidend. Auch klare Regeln zu Kosten, Gewinnen und Risiken schaffen Stabilität. Regelmäßige Meetings und klare Ansprechpersonen halten die Kommunikation aufrecht und vermeiden Missverständnisse.
Mein Fazit: Innovation entsteht oft dort, wo Kompetenzen sich ergänzen. Internationale technologische Partnerschaften sind ein Schlüssel zum Erfolg. Doch sie brauchen klare Ziele, Vertrauen und Flexibilität, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Unternehmen, die diese Regeln beherzigen, sind auf einem guten Weg, auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.