Der Life-Sciences-Sektor ist historisch gesehen resilienter gegen wirtschaftliche Abschwünge als andere Branchen. Während keine Industrie vollständig rezessionssicher ist, ist der Bedarf nach Life-Sciences-Produkten und Dienstleistungen grundlegend, unabhängig von der wirtschaftlichen Lage. Zudem erhöhen langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung die Widerstandsfähigkeit der Branche gegen Rezessionen.
Allerdings könnte die Resilienz der Branche in den nächsten Jahren auf die Probe gestellt werden, da globale und wirtschaftliche Unsicherheiten wie Lieferkettenprobleme, zusätzliche Regulierungen der Medikamentenpreise, geopolitische Instabilitäten sowie die Bankenkrise zusätzlich Druck auf die Branche ausüben.
Die Stärkung der Resilienz im Life-Sciences-Sektor erfordert verschiedene Strategien
Es gibt nicht die eine Strategie, die für alle die beste ist. Mögliche Strategien zur Bewältigung der wirtschaftlichen Unsicherheiten für Life-Sciences-Unternehmen sind:
- Optimierung des Produkt- und Service-Portfolios: Durch ein schlankes und agiles Operating Model können Unternehmen schneller auf veränderte Umwelteinflüsse reagieren, indem sie ihr Produkt- und Serviceportfolio verschlanken und spezifizieren oder Produktionskapazitäten umstellen, um den Einfluss aufkommender Risiken wie steigende Zinsen, Rezession, etc. zu minimieren.
- Überarbeitung der anorganischen Wachstumsstrategie: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Unternehmen sich auf Resilienz und langzeitliches Wachstum konzentrieren, indem sie Akquisitionen, Mergers und Joint Ventures nutzen. Hierbei sollten Unternehmen in Phase 2 und 3 der Medikamentenentwicklung und in dezentrale Trial-bezogene Technologien investieren.
- Investitionen in Forschung und Entwicklung: Kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sind entscheidend, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und Innovationen voranzutreiben. Durch die Entwicklung neuer Produkte, Technologien und Therapien können Unternehmen ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Veränderungen und Wettbewerb stärken.
- Aufbau von Partnerschaften und Zusammenarbeit: Die Zukunft im Life-Sciences-Sektor wird vermehrt in Partnerschaften, anorganischem Wachstum sowie Konsolidierungen liegen, um Innovation und zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu fördern und zu sichern. Die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Regierungsbehörden und anderen relevanten Akteuren kann helfen, Ressourcen zu bündeln, Synergien zu schaffen und gemeinsam Herausforderungen anzugehen.
- Strategische Nutzung von digitalen Tools: Neue digitale Tools können Unternehmen dabei helfen, Kosten zu sparen, effizienter zu werden und ihre Produkt- und Service-Portfolios zu digitalisieren, um so einen direkten Mehrwert für ihre Kunden zu schaffen. Beispiele sind hier Smart Manufacturing, Automation Tools oder Digital Therapeutics.
- Risikomanagement und Business Continuity Planning: Unternehmen sollten Risikomanagementstrategien entwickeln, um potenzielle Risiken zu identifizieren, zu bewerten und zu bewältigen. Die Erstellung von Business-Continuity-Plänen, die Maßnahmen zur Bewältigung von Krisen oder Störungen enthalten, sind ebenfalls wichtig, um Unterbrechungen ihres Geschäfts zu vermeiden.
- Errichtung von resilienten Wertschöpfungsketten: Eine der wichtigsten Prioritäten, um die Risiken und logistischen Probleme zu meistern, sollte es sein, resiliente und digitale Wertschöpfungsketten aufzubauen. Unternehmen können so die Auswirkungen einer potenziellen Rezession mindern und ein ähnlich großes Ausmaß von Auswirkungen wie in der Wirtschaftskrise 2008 verhindern. Damals konzentrierten sich Life-Sciences-Unternehmen eher darauf, ihre Wertschöpfungsketten auszuweiten und zu globalisieren, wohingegen der Fokus heute auf dem Decoupling komplexer Lieferketten liegt.
Um Herausforderungen besser zu bewältigen zu können und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Einflüssen zu stärken, sollten Unternehmen im Life-Sciences-Sektor diese sieben Maßnahmen ergreifen. Dies gewährleistet ihnen eine ganzheitliche Herangehensweise zur Steigerung ihrer Rezessionsresilienz.
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