Glühbirne in Roboter

Gemeinsam und innovativ: die IT der Zukunft

Welche Aufgaben kommen auf den Chief Information Officer eines Finanzdienstleisters zu?

Die IT-Abteilung ist für jedes Unternehmen enorm wichtig. Und sie wird ihre Rolle in den kommenden Jahren enorm ändern. Mit Blick aufs Jahr 2030 und darüber hinaus wird dabei vor allem eine Kombination aus bereichsübergreifender Zusammenarbeit und die kluge Nutzung technologischer Möglichkeiten wichtig.

Innovation

 

Welche Rolle nimmt dabei der Chief Information Officer ein?

Derzeit bauen Finanzdienstleister neue Technologien wie etwa künstliche Intelligenz, Robotic Process Automation und Cloud Computing immer stärker in ihren Arbeitsalltag ein und entwickeln daraus für die Praxis wertschöpfende Use Cases. Es ist schon jetzt absehbar, dass vieler dieser Anwendungsfälle in zehn Jahren nicht mehr wegzudenken sind. Es liegt auf der Hand, dass modernisierte IT-Architekturen den Unternehmen mehr Flexibilität, Leistung und Kostenersparnis ermöglichen, als es heute der Fall ist.

Ich bin überzeugt, dass das volle Potenzial der technologischen Möglichkeiten nur dann ausgeschöpft werden kann, wenn die IT und andere Fachbereiche deutlich enger zusammenarbeiten. Die organisatorische Trennung von IT und Fachbereichen, veraltete Prozesse und ein immer noch nicht optimales gegenseitiges Verständnis verhindern bislang agile, kurzfristige und flexible Zusammenarbeit. Der Druck zu einer engeren Zusammenarbeit wird dazu führen, dass die IT nicht mehr neben, sondern in den Fachbereichen vorhanden ist. 

Vom Dienstleister zum Innovationstreiber

Die Organisation eines Unternehmens entwickelt sich also von einer Linienorganisation hin zu einer vernetzten Organisation, in der die IT direkt in die anderen Geschäftsbereiche integriert ist. IT wird nicht mehr nur der Dienstleister für andere Bereiche sein. Sondern sie sollte sich zum Innovationstreiber entwickeln, der die neuen technologischen Möglichkeiten nutzt und aktiv vorantreibt, um Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle zu verändern und nachhaltig zu optimieren.

Ein bereits etabliertes Beispiel sind Chat-Bots in der Endkundenkommunikation, die dabei helfen, einfache Probleme zu lösen (etwa Flugauskunft oder Hilfe bei Problemen). In zehn Jahren wird der Anteil an automatisiert zu bearbeitenden Fällen gestiegen sein – natürlich unter Einsatz von Data Analytics und selbstlernenden Algorithmen. Jüngstes Beispiel ist der Ansturm auf die Förderbanken zur Beantragung von Förderkrediten oder Soforthilfen. Innerhalb kürzester Zeit konnte die IT den Ansturm nicht mehr bewältigen, so dass die Homepages der Banken nicht mehr erreichbar waren. Ein Problem, das mit modernen und skalierbaren IT-Strukturen wie Cloud Services einfacher gelöst bzw. vermieden werden könnte.

Technologie agil nutzen und Kulturwandel fördern

Die organisatorischen Grundlagen, die für eine Zusammenarbeit zwischen IT und den anderen Bereichen nötig sind, werden heute teilweise bereits in agilen Projekten umgesetzt. Die große Herausforderung ist, nicht nur für kurzfristige Projekte so zu arbeiten, sondern die Prozesse im Unternehmen langfristig umzustellen. Denn was nutzt eine Cloud-Lösung, die auf Knopfdruck IT-Ressourcen zur Verfügung stellt, der interne Genehmigungsprozess dafür aber zwei Wochen in Anspruch nimmt? Agil ist anders. 

Eine umfassende Umstrukturierung der Prozesse und Abläufe erfordert vor allem einen Kulturwandel in der gesamten Organisation. Hin zu einer Unternehmenskultur, die Innovationen fordert und fördert sowie Menschen, die eine Vision haben, sich mit den Möglichkeiten neuer Technologien auskennen und diese auch einsetzen. Das sollte sich auch in der Einstellungspolitik eines Unternehmens widerspiegeln. Die Einführung von Technologie ist nicht nur ein Technik-Thema sondern ein Transformationsthema, bei dem die Mitarbeiter mit auf die Reise genommen werden möchten.