Ein Frachtschiff ist auf Meer zu sehen. Die bunten Container spiegeln sich im Wasser. Vor dem Schiff tut sich eine graue Wolkenwand auf.

Lieferkettengesetz: Qualitätssiegel für den Standort Deutschland?

Podcast: So gelingen Verantwortung und Nachhaltigkeit entlang der Lieferketten.

Für viele Unternehmen ist der 1. Januar 2023 ein wichtiges Datum. Denn ab diesem Tag gilt für sie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LksG). Menschenrechte und die Umwelt sollen durch die neuen Vorgaben besser geschützt werden. Kann das Gesetz zum Nachhaltigkeits-Qualitätssiegel für den Standort Deutschland werden? Darüber spricht unsere Expertin für Lieferketten und ESG-Fragen Eun-Hye Cho im Podcast.

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Das Wichtigste im Überblick

  • Ab Minute 02:00: Eun-Hye Cho ist überzeugt, dass durch das Gesetz die Aufmerksamkeit für die Themen Nachhaltigkeit und Lieferketten in vielen Unternehmen deutlich gestiegen sei, und zwar bereichs- und ressortübergreifend.
  • Ab Minute 02:49: Für Unternehmen ist es nicht mehr möglich, bei Menschenrechtsverletzungen einfach mit den Schultern zu zucken, erläutert unsere Expertin. Man muss das Thema angehen. Das sei ein großer Fortschritt.
  • Ab Minute 03:22: Unsere Expertin bezeichnet das Lieferkettengesetz als Nachhaltigkeitsinitiative. Die Themen hinter dem LksG seien Menschen- und Umweltrechte. Somit werde das Gesetz zu einer Nachhaltigkeitsinitiative.
  • Ab 04:04 Uhr: Es gebe bereits viele Unternehmen, die sich schon jahrelang mit Menschenrechts- und umweltbezogenen Risiken in ihren Lieferketten beschäftigen. Es gebe aber auch viele Unternehmen, die sich damit noch nicht beschäftigt haben. Die müssen jetzt Anforderungen umsetzen. Zum Beispiel die Etablierung eines Beschwerdeverfahrens oder die Implementierung einer Risikoanalyse.
  • Ab Minute 05:00: Eun-Hye Cho erläutert, dass besonders die kleineren Unternehmen mit der Umsetzung des Gesetzes zu kämpfen haben. Viele dieser Firmen hätten keine großen Nachhaltigkeitsabteilungen oder Mitarbeiter:innen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen könnten.
  • Ab Minute 05:53: Trotz des Aufwands, der durch das Gesetz entsteht, sieht unsere Expertin keinen Nachteil für den Standort Deutschland. Es sei immer von Vorteil, seine Lieferketten und die möglichen Risiken zu kennen.
  • Ab Minute 06:31: Das deutsche Lieferkettengesetz tritt zwar ab Januar in Kraft, könnte aber bald durch ein schärferes EU-Gesetz ergänzt und in Teilen abgelöst werden. Es gebe einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Gesetzen. Das deutsche LksG schließt eine zivilrechtliche Haftung der Unternehmen aus. Nach dem EU-Vorschlag hingegen drohen Unternehmen Schadensersatzansprüche, wenn sie sich nicht an die Sorgfaltspflichten halten.
  • Ab Minute 08:14: Eun-Hye Cho sieht viele Schnittstellen in den verschiedenen Vorschriften rund um das Thema Nachhaltigkeit und ESG. Man komme an dem Thema nicht mehr vorbei.

Das Lieferkettengesetz

Ab Beginn des neuen Jahres wird für viele Unternehmen in Deutschland ein neues Gesetz gelten: das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Kurz: Lieferkettengesetz. Es tritt in zwei Stufen in Kraft. Ab 2023 sind große Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden betroffen, ein Jahr später dann alle Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten.

Alles Wichtige zum Thema

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Eun-Hye Cho